Kartchassis selber schweißen

Rund um das Chassis, egal ob Tony, CRG, Birel, Topkart usw.
Benutzeravatar
Muri
Beiträge: 4
Registriert: Do 31. Jul 2025, 19:02
Motor: GX390
Chassis: Eigenbau

Re: Kartchassis selber schweißen

Beitrag von Muri »

Fange im Herbst mit Maschinenbau an.
Ich dachte das so was Seifenkistenmässiges zu anfangen nicht schlecht wäre aber vielleicht auch nicht.
Benutzeravatar
Andreas Schroeder
Beiträge: 267
Registriert: Do 26. Feb 2015, 16:41
Wohnort: Erndtebrück

Re: Kartchassis selber schweißen

Beitrag von Andreas Schroeder »

Sicher kannst du das machen und deine Erfahrungen sammeln.
Wie gesagt, Schweiß-Anbauteile kann man so im Internet kaufen.

Du wirst dich aber wundern, was das Rohr beim Schweißen macht und dann muss man noch so schweißen, dass die Kräfte sauber abgeleitet werden, weil jede Schweißnaht das Material negativ beeinflusst.

Mich persönlich wundert es eh, dass die Rahmen so geschweißt werden, wie sie geschweißt werden.
In meinem Studium mussten wir den Momentenverlauf noch skizzieren und berechnen und da gibt es deutlich bessere Schweißgeometrien.
Vermutlich würden die Rahmen aber dadurch in der Herstellung zu teuer werden. Bevor ein Rohr/Schweißnaht bricht, sind die Rahmen eh platt gefahren.
Birel RY30-S14, Motor TM KZ10 umgebaut auf 4°Kolben und einem Propotec-Membrankasten , TM R1 Red Titan und ein Birel Bambini mit einem Iame Waterswift
Benutzeravatar
Andreas Schroeder
Beiträge: 267
Registriert: Do 26. Feb 2015, 16:41
Wohnort: Erndtebrück

Re: Kartchassis selber schweißen

Beitrag von Andreas Schroeder »

viewtopic.php?t=31586

Das habe ich gerade noch in den Tiefen des Forums gefunden.
Die Themen werden bei dir im Maschinenbaustudium auch dran kommen.

Wie BB-Kartsport schon schreibt (kenne seinen Namen nicht mehr, obwohl ich bei Ihm vor langer Zeit mal einen Motor gekauft habe), gibt es deutlich bessere Möglichkeiten Rohr zu schweißen, er aber auch "vermutet", dass das nicht gemacht wird, weil es die Marge schmälert.
Birel RY30-S14, Motor TM KZ10 umgebaut auf 4°Kolben und einem Propotec-Membrankasten , TM R1 Red Titan und ein Birel Bambini mit einem Iame Waterswift
Munez
Beiträge: 1593
Registriert: So 4. Nov 2007, 00:31

Re: Kartchassis selber schweißen

Beitrag von Munez »

Wen es interessiert, Jean Pierre Wouters hat den ein oder anderen Rahmen selber gebaut.
Ich würde mal behaupten, der weiß ganz gut, was er macht.
Fotos davon findet man bei Instagram.
Benutzeravatar
#5 Henry
Beiträge: 24
Registriert: Do 7. Nov 2024, 21:26
Motor: Rotax DD2/TM KZ10ES
Chassis: OTK Tony
Hausbahn: Hagen

Re: Kartchassis selber schweißen

Beitrag von #5 Henry »

Hi Muri,

Wenn dich die Fahrwerksgeometrie und Fahrwerksdynamik interessiert, dann hol dir doch für den Anfang mal folgendes "Buch" (Band 1-5):

https://www.amazon.de/Rennfahrzeugdynam ... 103&sr=8-1

Für das grundlegende Verständnis welcher Fahrwerksparameter was beeinflusst und wie die Änderungen untereinander wirken finde ich die "Bücher" echt nicht schlecht.

Falls du später Fahrwerkstechnik im Studium hast, dann wird auch fast alles davon in der Vorlesung behandelt, oder zumindest mal angeschnitten.

Gruß Henry
Benutzeravatar
MZ-HB
Beiträge: 303
Registriert: Di 12. Sep 2023, 22:08
Motor: MZ Bischoff
Chassis: Eigenbau

Re: Kartchassis selber schweißen

Beitrag von MZ-HB »

Rahmen aus Vierkantrohr waren im Kartsport der ehemaligen DDR nicht ungewöhnlich. Hartmut Bischoff, ein begnadeter Konstrukteur und ex Motoradrennfahrer wechselte in den K-Wagen Sport und hat tatsächlich einige Rahmen aus Vierkantrohr gebaut. Langsam war er damit nicht. Durchgesetzt hat sich das allerdings nicht.
Zu DDR Zeiten waren nahezu alle Rahmen Eigenbau. Aber eben von Leuten, die wussten was sie taten und über das notwendige Eqipment verfügten. Lässt man das alles in Fremdfertigung zurecht machen, wird ein gebrauchtes Chassis definitiv billiger sein.
Wir haben selber Anfang 2000 einen Rahmen nachgebaut, als Vorlage war es ein MBA Enzo Chassis. Der Aufwand war immens, trotz perfekt ausgestatteter Metallbauwerkstatt. Mit 150ccm MZ Motor war das recht manierlich fahrbar, allerdings war der Rahmen zu weich und beim Bremsen setzte der Rahmen vorn auf. Zusätzliche Längsversteifungen ,wie sie bei Benton drin waren, wurden eingeschweißt.
Nach dem Umbau auf Husquarna 250ccm Motor war es zuviel des Guten. Rahmenbrüche waren Gang und Gäbe. Macht halt doch nen großen Unterschied, ob man statt ChroMo Rohr nur einfaches Präzi-Rohr nimmt.
Zu DDR Zeiten wurden die meisten Rahmen nochmal getempert, um Spannungen und Risse zu vermeiden.
Das hat funktioniert Nun stellt sich die Frage, will man diese Kosten wirklich tragen? Für ein Projekt, dessen Ergebnis trotzdem zweifelhaft bleibt?
Ich denke, das Projekt ist etwas blauäugig betrachtet.
Aus Erfahrung kann ich sagen, das so einige ähnliche Projekte krachend gescheitert sind. Ein gut gebrauchtes Chassis zu kaufen, ist garantiert die vernünftigere Option.

Originaler Bischoff K-Wagen der 125ccm Spezialklasse mit Vierkant-Rahmen
Dateianhänge
FB_IMG_1754060997829.jpg
Karts ohne Schalthebel sind Spielzeug. ;)
Benutzeravatar
Deki#91
Beiträge: 2150
Registriert: So 13. Mär 2011, 02:32
Wohnort: Wien
Motor: Rotax Senior
Chassis: Birel
Hausbahn: Pannonia

Re: Kartchassis selber schweißen

Beitrag von Deki#91 »

Wenn du praxisnah und anwendungsorientiert lernen willst, empfehle ich ein Formula SAE Team zu suchen.

Alternativ kann ein Vorderwagen-Kit aus Fernost sinnvoll sein (siehe Foto im Anhang). Solche Kits sind technisch nah an klassischen Fahrzeugkonzepten und vermitteln Grundlagen, die gut auf den klassischen Fahrzeugbau übertragbar sind.

Ein Rennkart hingegen ist sehr speziell. Vieles, was man da lernt, lässt sich kaum im Fahrzeugbau anwenden. Teils funktionieren Dinge sogar komplett verkehrt oder haben Grössenordnung die im Automobilbereich keine Relevanz haben.

Deine Idee ist für mich sehr interessant und ich wollte schon seit Jahren so etwas bauen bzw. fertiges Fahrzeug kaufen. Aber es ist schwer damit irgendwo legal am Asphalt zu fahren.
Dateianhänge
pmb1.jpg
pmb2.jpg
pmb3.jpg
pmb4.jpg
vorderwagen.jpg
Antworten

Zurück zu „Chassis“