Nach der Rippenprellung fing ich mir noch Corona ein und so kam es, dass ich die letzten 4 Wochen kein Gokart fahren konnte. Heiß wie Frittenfett packte ich also am Samstag mein Spaßmobil und raste voller Vorfreude Richtung meiner Heimstrecke in Kerpen. Wetter sollte super sein und entsprechend voll fand ich das Fahrerlager vor. Nach 10 Min Rumkurven und einige Diskussionen weiter fand ich schließlich ein Plätzchen direkt and der Einfahrt. Ich packte schnell mein Zeug aus, holte mir die Tageskarte und machte mich dran das Kart fertig zu machen. Der Tagesplan sah vor dass die DD2 immer 40 nach dran waren. Später wurden daraus 4 Gruppen gemacht und wir waren immer um 45 nach nur noch für 15 Min dran.
Ich hatte noch 1,5 Tage alte MojoD5 drauf und die Einstellung von vor 4 Wochen. Ohne etwas dran zu ändern bin ich dann um 10:40 zum ersten mal raus auf die Strecke. Das Kart hat auf Anhieb gut funktioniert und bereist in der dritten Runde habe ich meine persönliche Bestzeit eingestellt was mich ziemlich staunen ließ. Da ich gut Grip hatte, beschloss ich ohne den Luftdruck nach zu stellen ein paar Runden mehr draußen zu bleiben. Die Rippe hielt vorerst ganz gut und ich hatte kaum Schmerzen. Ich konzentrierte mich in erster Linie and den Kurvenausgang und darauf möglichst früh in der Kurve die Drehzahl auf zu bauen um auf Zug durch die Kurve zu fahren. Nach ca. 12 Runden fuhr ich wieder rein und kontrollierte den Luftdruck. Der lag mit 0,95 recht hoch und ich reduzierte ihn entsprechend für den nächsten Turn. Der Laptimer zeigte fast ausschließlich 45er Zeiten und mit einer 45,3 konnte ich gleich meine persönliche Bestzeit verbessern.
Für den zweiten Turn habe ich weiter hin alles beim alten gelassen und hab mir die Zeit in der Pause mit ein paar Jafa Keksen versüßt. Pünktlich um 11:35 stand ich schon wieder erwartungsvoll in der Boxengasse und wartete auf meinen Turn. Nachdem ich in der ersten Runde die Reifen ein bisschen auf Temperatur gebracht habe, wollte ich die zweite Runde bisschen schneller angehen. Im Waldstück allerdings hatte ich auf einmal keinen Vortrieb und der Motor lief nur noch im Leerlauf. Ich rollte schnell weg von der Ideallinie auf die Seite und blieb erstmal ratlos. Es nahm mir ein paar Sekunden um zu verstehen, dass der Gaszug gerissen ist. Mir blieb nichts anderes übrig als mit der Hand dran zu ziehen und im ersten Gang mich auf alle Seiten umschauend zurück ins Fahrerlager zu eiern. Der Turn war damit gegessen und ich machte mich daran den Gaszug auszutauschen. Das Ganze war mir gar nicht recht weil es mit jeder Minute heißer wurde und in Kerpen die Strecke mit steigenden Temperaturen oft langsamer wird.
Im nächsten Turn bin ich hinter einem schnellen DD2 Fahrer (ich glaube er fährt die RMC) rausgefahren und versuchte möglichst lange dran zu bleiben. Das klappte leider nur eine Runde bevor er anfing mir langsam weg zu ziehen. Ich konnte aber in der zweiten Runde gleich eine 45,0 fahren. Danach habe ich allerdings den direkten Kontakt verloren und musste alleine klar kommen. Ich bin dann noch ein paar niedrige und mittlere 45er gefahren und bin super happy zurück ins Fahrerlager.
Ich setzte mich in die Sonne und lass entspannt die Zeit bis zum nächsten Turn verstreichen. Im nächsten Turn konnte ich nochmal eine 45,0 fahren aber langsam merkte ich, dass es immer schwieriger wurde schnell zu fahren. Für den letzten Turn habe ich noch mal den Luftdruck bisschen nach unten angepasst. Das hat allerdings nicht wirklich funktioniert, sei es wegen der fehlerhaften Einstellung oder weil die Strecke immer langsamer wurde. Ich hatte irgendwann auch den Eindruck, dass die Reifen so langsam am Ende waren. Immerhin hatten sie bereits fast 2,5 Tage hinter sich.
Ich will nicht jammern, weil ich mit einer weiteren so großen Verbesserung gar nicht gerechnet habe, aber die paar Hundertstel, die zu einer 44er gefehlt haben, wurmten mich am Ende doch ein bisschen. Ich glaube allerdings mittlerweile, dass ich die 44er vielleicht doch noch schaffen kann.
Wir werden sehen …….
Ps. das Highlight des Tages war ein Typ, der um 14:00 augeschlagen ist und sein DD2 Kart im Kofferraum eines gewöhnlichen Opel Astra hatte

nachdem ich mich wieder eingekriegt habe, habe ich dem armen geholfen das Teil aus dem Kofferaum zu bergen. Er hat sich das Ding dann in aller Ruhe vor dem Auto zusammengeschraubt und es in die Boxengasse gestellt. Dann ist er immer entspannt hin und hat seine Turns gefahren.das war die Weltmeisterschaft der Gelassenheit
