Besser spät als nie...

[re_spawn]

Hallo zusammen,

ich machs mal kurz, bevor ich jetzt hier meine Lebensgeschichte ausrolle.

Ich würde gerne mal von den Profis hören wie es sich im Motorsport verhält. Ich hatte zwar schon die möglichkeit mit einigen Profis und Semi-Profis kurz zu plaudern, aber eben nur kurz. Und das das ganze Themengebiet doch recht umfangreich ist, starte ich am besten hier nochmal und hoffe auf Eure Fachkunde.

Ich bin seit kleinauf Motorsportbegeistert und bin auch immer mal wieder auf den handelsüblichen Indoor Strecken hier in Berlin gefahen, da das Geld in der Jugend hinten und Vorne nicht recihte, eben nur alle paar Jahre mal..
Seit kurzem bin ich nun wieder auf den Trichter gekommen mit dem Kart Fahren zu starten. Auslöser war das regelmäßige Leihwagenfahren, ein großes Event eines deutschen Autobauers, sowie eine Veranstaltung meiner Firma und die obligatorischen Frizeitevents mit ein paar Freunden.

Im Endeffekt habe ich meine begeisterung für den Motorsport wiedergefunden und würde am liebstens gleich den Kartsport überspringen.... Wäre da nicht der finanzielle Aspekt... -.-

Vorerst möchte ich nun Freizeitmäig und im Verein fahren sofern möglich. Gerne auch "offene" Events wie z.B. Spreewaldcup o.ä. Wie ich inzwischen erfahren habe braucht man dort jedoch ein eigenes Kart, das ich nicht habe.

Wo möchte ich hin: Am liebsten weiter nach oben in den prof. Rennsport. Jedoch ist das finanziell für mich unmöglich, sollte sich nicht ein Sponsor finden der einem das Geld hinterherschmeisst.
Die nächste Frage an euch: Ist sowas mit 23 jahren überhaupt noch denkbar und / oder realisierbar im Rennsport aufzusteigen und nebenbei noch seinem normalen Job nachzugehen?
Gewillt und Ehrgeizig bin ich auf jeden Fall, fahren kann ich auch, es hapert eben nur an der Technik und am Praxis-Wissen sowie eben am Geld

Welche Möglichkeiten gibt es vorerst ohne eigenes Kart und ohne eigenen Schrauber in den Sport einzusteigen?
Habe von Profis gehört, die mit Beträgen für einen Fahrerplatz im Kartsport um die 15.000 € in der Saison berehnen, was schonmal über der Hälfte meines jahresgehalts liegt.
Jedoch sagten diese auch im gleichen Atemzug das es mit Talent natürlich möglich ist hier noch per express durchzustarten. Viel Geld und gute Kontakte natürlich vorrausgesetzt. Sollte das nicht beides hinhauen, sähe es wohl schelcht aus.


Ich hoffe ihr könnt ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Beste Grüße
spawn

[ex_250ccm]

Hallo,


der Zug ist abgefahren. Fahr aus Spass und zum Geldvernichten.
Hobbyfahren ist ok, Clubsport auch. Die große Kariere wird dir verwehrt
bleiben.

Der Kartsport sollte meiner Meinung nach nicht als Sprungbrett für den großen Motorsport
gelten, sondern als eigenständige Motorsportart, in der Jung und (besonders) alt ihren Platz
finden können.

Grüße,
Sven

[re_spawn]

Wo hakt es deinermeinung? Geld, Alter oder Erfahrung?

Profis sehen den Kartsoprt so wie ich es erlebt habe als eine Art Sprungbrett und vorallem zum Erfahrungen Sammeln.
Die weiterführende Frage wäre jetzt wo Anfangen wenn man in den Autorennsport möchte (kleinere Klassen) gibts da günstige Möglichkeiten? Oder dann wieder nur über beziehungen bzw. das "Entdeckt werden".

Grüße

[schröder]

15.000 Euro? Und damit erfolgreich in höheren Klassen Kart fahren?
Mach´einen Haken dran. Ab 40 Kilos kannst du über den wirklichen lizensierten Sport nachdenken.

Keine Ahnung, keinen erfahrenen Schrauber? Hast das Feld, wenn du das Finale erreichen solltest, immer vor Dir.

Und die meisten Fahrer, gegen die du antrittst, die haben 15 Jahre mehr Erfahrung und das passende Kleingeld.

Warum immer gaaaannnnz weit Oben anfangen wollen? Du hast weder das Geld, noch die Erfahrung, um Kartsport vernünftig zu betreiben. Also lass´es einfach. Du wirst nicht glücklich.

Mit 23 Jahren entdeckt dich keiner. Aber es sei Dir versichert, dass du auch mit 12, 15 oder 17 Jahren nicht "entdeckt" worden wärst. Es fehlt dir einfach die Kohle.

[ex_250ccm]

Hallo,

eigentlich an allem. Zeit, Geld, Erfahrung.
Bis du so fit bist, das du in Klassen fahren kannst, wo "talentscouts" (die habe ich noch nie gesehen) zu schauen,
vergehn einige Jahre. Du kannst natürlich viel Geld ausgeben um in einem Team zufahren.
Das wird aber einen Großteil deines Budgets beim ersten Rennen fressen.

Fahr Hobby und ab und zu nen Clubrennen (OAKC, NAKC, WAKC) Dann hast du schon charmant
viel Geld verbrannt.

Ansonsten: Alten Kleinwagen kaufen, Fahrwerk rein und Slalom fahren. Ob das im Endeffekt billiger
wird, musst du selber wissen.

Billigen Motorsport gibt es leider noch nicht.

Grüße,
Sven

ps: Warum denkt eigentlich jeder, das er so schnell ist, das er entdeckt wird? Ist das die
heutige Selbstüberschätzung? _Ist nicht bös gemeint, fällt aber immer öfter auf.
Ich bin 1993-94 im Kartsport gestartet weil ich spass dran hatte. An das entdeckt
werden dachte ich jedoch nie.

[goomh]

"Entdeckt" werden gibts nicht, oder sagen wir mal es tendiert gegen Null. Paydriver ist die fast einzige Möglichkeit.

Betrachte den Kartsport als das was er ist, die einfachste und puristischste Form des Motorsports und eigenständige Sparte.
Wobei Leih- und Rennkart nur das Prinzip teilen und sonst gar nichts, oder hast schon mal jemanden mit einem Hollandrad im Velodrome gesehen?

goomh

[KRV]

Und an was es fehlt? Alles drei.
Endeckt wird niemand, sondern der Geldbeutel
Zwischen dem sicheren beherrschen eines Fahrzeugs un der Antizipation,
die man trainieren muss, um ein Fahrzeug schnell zu bewegen liegen viele
100 bis 1000h und mehr. 10000h ist übrigens der Trainingsgrundsatz für
außergewöhnliche Fähigkeiten (Meister seines Fachs). Jetzt kann ja jeder mal rechnen Das erklärt auch gut die Altersfrage. (Das man bis 40 internationale Rennen gewinnen kann, beweist ja Foré )

Die jungen Senkrechtstarter die du im Fernsehen siehst, sind mit sechs Jahren spätestens im Kart gewesen. Und hocken mind. 3mal in der Woche unter Anleitung im Kart. Rennen 20 und mehr im Jahr auf internationalem Level. Kosten? Rechne pro Rennen mind. 10000€.
Bei diesem Budget ist der weitere Durchmarsch auch nicht weiter verwunderlich.
Such mal nach onboard und Verstappen. Da sieht man nur die Spitze des
Eisbergs, wieviel Formel-Kilometer der dieses Jahr noch gerissen hat.
Aber nur so gehts. Ist wie jeder Sport: Training ist nur doch noch mehr Training zu ersetzen.

Und selbst in den Nachwuchs-Tourenwagenklassen geht der Punk ab. Wie lange fährt die Gatting (heuer Scirocco-Cup) jetzt
schon Auto? Die Leute die sich da tummeln haben inzwischen auch schon
viele Kilometer auf dem Kerholz. Und sind keine Nasenbohrer mehr. Auch
hier gewinnt der Begriff Lehrjahre an Bedeutung. Mit der DTM hat sich
der Karriereschwerpunkt etwas verlagert, und viele gehen den
realistischeren Weg einer Tourenwagenkarriere.
Das Problem ist, das irgendwie der Mythos Talent aufrecht erhalten werden soll...

Natürlich existiert die Möglichkeit sich nen gammligen 3er zu holen, und dann "Tourenwagen" zu fahren und zu behaupten man macht großen Motorsport. Ganz ehrlich: 150PS auf ner Rundstrecke ist wie Leihkart fahren. Spaß auf ner Rundstrecke hat man meiner Meinung im Rennbetrieb nur mit Downforce-Cars, also F3 und aufwärts. Also wenn die Autos mal schneller die Runde fahren als Karts Und selbst Superkarts haben veränderlichen Anpressdruck...

Mechanischen Grip bis zum abwinken hat man auch im Kart. Und die Nebenkosten bleiben auch bei vielen Spaßfahrten überschaubar.

[re_spawn]

Lustige vorstellung, dachte habe ich es mir aber schon.

Ist keine Form der Selbstüberschätzung, Wunsch triffts eher
Ich weiß überhaupt garnicht wie das in diesen kreisen läuft, deswegen frage ich ja auch hier nach
Irgendwo muss ja der "nachwuchs" herkommen.

Gillt gleiches mit Geld und guten Beziehungen auch für die "kleineren" PKW Cups?

Auf der einen seite liebe ich das puristische Kart Fahren und verpulver da gerne mein geld, genauso liebe ich aber auch das "Rennwagen" fahren auf dem großen track.
Rennwagenverleih gibts ja einige (sauteuer -.-) gibts auch auf den Strecken, aber gibts auch Leihkarts auf den handelsüblichen Outdoorstrecken damit man mal ein bissl was leistungsfähigeres unter den hintern bekommt?

Habe selbst kein Auto (da zu teuer) und kann auch kein Kart mit dem Hänger transportieren :S

[Struppi]

Hi,

es hakt an ALLEN .

Ich bin auch mit 20 Jahren zum Kartsport gekommen, Leihkartfahren mit Freunden usw.
Dann
kauf meines ersten Karts für 5000DM . Man hab ich da Schrott gekauft
und überteuert. Damals gab es so ein Internetforum oder Tante Guck
nicht.

Da hast du nun einen Vorteil hier dich etwas beraten zu lassen. Aber was du tust, das wird deine Entscheidung bleiben.

15000€ das ist sehr wenig gerechnet, dabei das Kart mit Motor und Ersatzmotor und Ausrüstung Fahrer,glaub ich nicht!

Die
Erfahrung der jüngeren Leute , die mit 5 oder 6 Jahren anfangen , dann
Erfahrung Sammlung in der unteren Klassen , das ist enorm wichtig.
Wenn
ich an meinen ersten fliegenden Start denke und dann hab ich nicht auf
meinen erfahrenen Mechaniker gehört. Darüber lachen wir immer noch.

Ohne
Mechaniker , ein Rennen bestreiten, endet in Frust , außer du gehörst
zu einer Truppe an Leuten die sich Hilft oder zu einen Team!Ein Team
kostet (Stellplatz, Mechaniker, Transport, Miete Motor,Miete
Chassis,Kosten deines Unfalls usw.)

Dazu muß man fahren , ich bin
3 Tage in der Woche gefahren, als ich noch bei meinen Eltern wohnte, da
hatt ich mehr Etat und man konnte eine kleine Amateurserie
bestreiten(aber das hat viele Jahre gedauert, dazwischen bin ich sehr
viel aus Spaß mit Freunden gefahren und hab gelernt zu Schrauben).Da bin
ich sehr viel gefahren , jetzt fahr ich 1-3 im Jahr, wenn ich Zeit hab,
weil ich mich Beruflich weiterentwickle. Das Geld geht da , wo anders
rein.

Wenn man eine eigene Wohnung hat, fehlt dieses Geld!Da auch
noch andere Bealastungen auf einen zu kommen, wie Versicherungen! PKW
-> große Sparbüchse!Das Kart ist noch viel schlimmer.

Du
brauchst einen Anhänger oder eine Box an der Bahn. Material dazu. Ohne 2
Motor , würde ich keine Serie bestreiten. Meist geht was kaputt und
wenn es nur immer der blöde Anlasser war. Dann kommen auch immer
Änderungen des Reglements dazu.Plötzlich darf man den Motor mit den
Zylinder , Vergaser usw. nicht mehr fahren.Was dann?

Ein Beispiel
, ich hab 2000€ für 3 Tage ausgegeben,für mich und meinen Mechaniker ,
Benzinkosten für 1200km mit Hänger(10l+).Kosten Ticket an der Bahn und
für das Event. Essen ,Trinken und Mechanikerkosten. Ersatzteile und
Reifensätze. Benzin + Öl für das Kart. Stromkosten und Müllkosten.
Dann
verreckt einen dies oder das, gut das ich meist die Ersatzteil bei hab.
Davor verreckt mir der Motor, wegen einen Centteil im Vergaser(selber
schuld) 1000€ weg!! Von den Geld wollte ich mir einen Hänger kaufen.

Du
darfst nicht unterschätzen , was du alles brauchst nur für den Anfang.
Guter Luftdruckprüfer, Kartwagen, Werkzeug spezi. für das Kart, Werkzeug
und Schmiersstoffe(zum Betreiben und Putzen).
Reifen -> Satz 200€ (ein Wochenende und wenn du Glück hast noch zum Trainieren).
Regenfelgen
und Reifen. Radsterne verschiedene Größen,weitere Hinterachse(200€ ,
bei bestimmten Herstellern). Sowas kann man nach und nach kaufen.

darum rat ich dir > spar und kauf dir ein Kart zum Spaßfahren .
Bei
gebrauchten Sachen(Motoren) , gib den gleich zum Revidieren(da gibts
auch verschiedene Auslegungsarten, wie nur Kolben stecken oder komplett
von oben bis unten!!). Ich würde den Motor komplett von oben bis unten
machen lassen. Chassis bekommst du nachgeworfen.

irgendwo in der Suche , stecken mehr solche Themen mit den Etat beim Rennen fahren.
Vergiss es das ein Sponsor aufsteht und dich nimmt!!Die haben nix zu verschenken, bloß weil du eine coole Nase hast!

gruß,

Struppi

[TONY83]

Dem ist nichts hinzuzufügen. Kart kostet Geld . Ist leider so und nicht zu ändern.