Grundbestückung Vergaser

Für unsere Schaltermotoren, egal ob 125ccm und mehr.
sebo_energie
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Grundbestückung Vergaser

Beitrag von sebo_energie »

Moin Patric!
Deine Tips sind so sicherlich nicht verkehrt, aber zumindest für mich, nur als ganz grobe Faustregel zu sehen. Haben uns ja in der Nähe v. Stuttgart schonmal darüber unterhalten...Stichwort: KZ10, hoffe er läuft gut ;-)

Für Standardmotoren sicherlich hilfrich, ZZP 1.6!
Was mich bei den ganzen Bedüsungs/Setup-Themen hier im Forum etwas stutzig macht, ist die fehlende Betrachtung/Fachkenntnis der Einflußgrößen auf das Setup bzw. die Vergaserbedüsung.

Die Einstellung des Zündzeitpunktes hat massiven Einfluß auf das Vergasersetup. Je nach Strecke wird somit häufig ein unterschiedlicher ZZP gefahren was sich wiederum auf die Bedüsung auswirkt und zwar sehr stark! Wer seinen Motor also schnomal revidiert hat, oder es hat machen lassen und den ZZP nicht genau kennt, für den sind derartige Faustregeln sicherlich nicht geltend.
Um den ZZP zu kennen reicht es nicht aus ihn mit einer Messuhr zu ermitteln. Abblitzen heißt hier das Zauberwort, alles andere ist uninteressant.

Die Charakteristik/Ansprechverhalten des Motors ist auch abhängig von der Ausfühung des Membrankastens und der verwendeten Membranen, sowie der Resonanz.

Ebenso ist die Verdichtung/Brennraumform eine wichtige Einflußgröße, welche je nach Strecke zumindest von uns, auch variiert wird.

Da diese Einflußgrößen sicherlich nicht bei jedem User hier im Forum identisch sind, ist es schwierig, eine allgemeingeltende Faustregel zu erstellen.


Um das ideale Setup herauszufinden (oberes Drehzahlband) benutzen wir u.a einen Detonationsmesser. Dieser gibt Ausschluß darüber, ab wann sich das Gemisch unkontrolliert entzündet. (so genanntes KLOPFEN)
Lambda oder Abgastemperatur werden ausgewertet. Anschließend wird entschieden, ob ggf. eine andere Zündkerze nötig ist, oder ein Austasuch der Bedüsung. (Wäremkurve)
GGf. kann auch ein andere ESD gefahren werden! Kerzen und Kolbenbild sind auch für uns nach wie vor wichtig!
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sebo_energie
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Beitrag von sebo_energie »

Eine Sache noch als Nachtrag:

Du hast geschrieben Patric, dass der Hobbyfahrer die Nadel am besten immer "gleich" lassen sollte!

Sehe ich absolut nicht so! Wieso auch!
Woher soll der Hobbyfahrer hier im Forum wissen,dass sein Motor, den er ggf. gebraucht gekauft hat, richtig bedüst ist.

Die hier im Forum angepriesenen Bedüsungen sind leider nur zum Teil sinnvoll.
Teilweise ist da die Rede von DQ264, K98 (2te Clip) und einer 160 Hauptdüse....Ein Setup, bei dem dir der Kolben sicherlich nach spätestens 50 Runden wegdetoniert ist!

Wenn jemand Probleme mit seinem Vergasersetup hat, kann man sich gerne mal in Kerpen oder sonst wo zusammensetzen und die Sache durchgehen. Einige Leute hier aus dem Forum ,scheinen aber auch gegen solche Angebote renitent zu sein.....gell Peter :ironie:
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pehaha
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Beitrag von pehaha »

Sebo
sicherlich diskutieren hier nun EINSTEIGER und als Basis reden wir von Serienmotor mit Serien ZZP.
Wer getunte Motoren hat, wird sicher keine "Vergaserschule für Beginner" brauchen. Der sollte es schon können.

Das es so nicht immer geht, bewies deine Empfehlung für meinen Motor, da gings nämlich gar nimmer.

Was wir hier erstmal lernen wollen ist, was ist für welchen Fahrzustand in Betrieb.

Wie äußern sich Fehleinstellungen.

Wie muss der Fahrstil geändert werden.

Daniel und Patric
Ja der Holzweg ist mir aufgefallen, ich war im Dellorto-Buch in der falschen Zeichnung. Es gibt auch reine Gemischschrauben, leider ist das Buch ja nicht nur für einen Vergaser geschrieben.

Frage nun, wie viel Minuten verstellt man? In welchen Schritten.

Dann noch die Frage des Kolbenbildes.
Also leicht feucht und in der Mitte ca. 1 €-Münzen große Trockenzone.
Worüber erreiche ich hier Veränderung, nur über die HD ?
Ist der Anteil der LD und LDE auch im Kolbenbild ersichtlich?
( Es gibt auch ein Leben NACH dem Kart :D )
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karkar
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Beitrag von karkar »

@ daniel

zu 1. kann ich nix sagen, mache ich genau umgekehrt. Im Winter große HD und großer Düsenstock, im Sommer umgekehrt. Was da irgendwelche Tuner machen kann weiß ich auch nicht. Über die richtige Abstimmung eines Dellorto könnte man sicher eine Doktorarbeit schreiben (das mein ich jetzt nicht als Witz). Da sind so viele Komponenten die einander alle beeinflussen, das ist für Otto-Normalo wie mich auch nicht alles zu durchblicken.
Kann mir nicht vorstellen warum das so ist. Hab ich noch nie vorher gehört und wenn es wirklich was bringen würde, hätte es Pavesi sichern icht in solch einem Artikel veröffentlicht.
zu 2. Der Leerlaufdüseneinsatz ist ein kleiner Düsenstock, also ein Zerstäuber. Der soll nur das von der Leerlaufdüse bereitgestellte Gemisch so aufbereiten, das es der Motor verarbeiten kann. Meiner Erfahrung nach geht das am besten, wenn der LDE eine Nummer kleiner ist als die LD. Also wie Peter sagt 48/50. Gibt da auch andere Meinungen, aber bei mir hat sich das bewährt. Findest du also heraus, dass du die LD größer machen musst, wird bei mir der Einsatz mit angepasst.

@ sebo
Du hast sicher Recht, da gibt's 1000 Faktoren im und um den Vergaser, die alle eine optimale Einstellung beeinflussen. Der Unterschied ist aber wie Peter schon sagt die Zielsetzung. Ihr wollt das absolute Maximum aus euren Motoren rausholen. Das man dafür auch mal unkonventionelle Wege gehen muss ist klar. Auch das man auf jede noch so kleine Änderung sofort reagieren muss. Aber hier wird ja versucht dem Hobbyfahrer einen Art "Leitfaden" zu geben, um sich auf das Fahren konzentrieren zu können und nicht ständig die Einstellung des Motors überprüfen zu müssen.
Sieht man oft geung, dass die Garagenfahrer den halben Tag lang Vergaser auf dem Bock abstimmen. Kaum auf der Strecke stellt man fest, das sie keinen Gang finden. Das wichtigste ist doch gerade am Anfang das Fahren.
Zum Thema Grundsetup: Wer seinen Motor nicht für Dumpingpreise aus ebay oder sonstigen Quellen holt, sondern etwas mehr bezahlt und bei einem großen Team bzw. Händler kauft, wird auch in den Luxus kommen eine einigermaßen gute Grundabstimmung mit dem Motor mitgeliefert zu bekommen. Sicher nicht das Optimum, aber eine solide Basis.
P.s. ja, der Motor läuft noch gut wie eh und je ;-)

@ pehaha
puh, in welchen Schritten...
Ich würde mal sagen 5 Min Schritte, alles darunter merke ich jedenfalls nicht.
Kolbenbild stimmt meiner Meinung nach so. Außen feucht, in der Mitte ein trockener Fleck. Jetzt das Knifflige mit der Leerlaufdüse: Ich meine (so hab ich's auch von einigen Leuten gehört) dass der äußere Rand des Kolbens Aufschluss über den unteren Drehzahlbereich gibt, die Mitte über die HD. Manch andere behaupten das sei reiner Schwachsinn. Genau kann ich's dir auch nicht sagen, eine schlüssige Erklärung warum der Rand des Kolbens Aufschluss über den unteren Bereich des Motors gibt hab ich auch noch nicht gehört.

Gruß
karkar
In diesem Sinne---Keep Racing
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Daniel76
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Beitrag von Daniel76 »

Noch so etwas das mich wurmt. Thema Leerlaufdüseneinsatz: warum verändert man eigentlich den LDE hinter der eigentlichen Leerlaufdüse, an die man so schwer dran kommt, und nicht gleich die Leerlaufdüse selbst?

Und überhaupt: was sollen denn zwei Düsen hintereinander bewirken? Das Gemisch strömt doch nur so schnell, wie es der kleinste Durchmesser zulässt. D.h. ob ich vor dem 48'er LDE eine 60 oder eine 65 Leerlaufdüse setze ist das doch wurscht egal, oder nicht?

Klärt mich mal auf.
Danke
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KRV
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Beitrag von KRV »

Die Begrenzung der Durchflussmenge erfolgt immer in Zusammenwirkung mit allen Düsen. Ist wie ne Serienschaltung von Widerständen. Allerdings mit dem unangehnemen Nebeneffekt, dass der Widerstand von der Durchflussgeschwindigkeit abhängt. Und das hängt Widerum von der Drehzahl, dem Motor an sich und der Schieberstellung ab.
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sebo_energie
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Beitrag von sebo_energie »

Moin Peter,
deine Aussage kann ich so leider nicht stehen lassen. Nicht sauer sein, aber für mich sah es so aus, als ob es bei dir damals am Fahrstil gelegen hat.
Es braucht halt Übung.
Die Aussage, dass hier nur Anfänger diskutieren ist ebenso nicht richtig, aber lassen wir das....

:rolleyes:
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Blitz16v
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Beitrag von Blitz16v »

es dreht sich doch um ein FAQ für den Anfänger ...
was versteht man daran nicht??? Bin froh das wir hier erstmal die Basics unter die Lupe nehmen... Nennen wir es einfach mal didaktische Reduktion.... ;)


PS: da steht nun nicht nur ....
Es braucht halt Übung..... :ironie:
Zuletzt geändert von Blitz16v am So 26. Jun 2011, 17:49, insgesamt 3-mal geändert.
... zum Glück ist nur das Pleuel gebrochen :rolleyes:
sebo_energie
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Beitrag von sebo_energie »

@blitz:
Dieses Thema ist so komplex, dass es als Anfänger FAQ wohl kaum zu betrachten ist, da wirst du mir sicherlich zustimmen.
Die Gefahr hier als Anfänger einen gravierenden Fehler zu machen, ist sicherlich größer, als zu Beginn alles richtig zu machen.


Um den Motor nicht total zu stressen ist es häufig sinnvoll, das Vergasersetup auf die Standardparameter (bei TMK9C/KZ10: DP268,K98, HD 180, LDE/LD=60/60) zu setzen, inkl. aller Verstellschrauben.

Was die Rundenzeit anbetrifft, wird sich diese Leistungsreduzierung, bei den wenigsten negativ auswirken.

-> damit sollte sich das Thema Grundbestückung/Vergasersetup für den reinen Anfänger (Blitz?),erledigt haben, mit dem Resultat, dass der Neuling wohl nie einen Motorschaden erleiden wird und sich aufs fahren konzentrieren kann. Die obige Bestückung gillt übrigens auch für TM Clone
(bsp. LKE K10)

-> für den fortgeschrittenen und ambitionierten Schaltkartfahrer eignen sich die Tips von Patric (karkar) hervorragend, vorausgesetzt das Motor-Setup weicht nicht zu stark vom Seriensetup ab.

Im beigefügten Attachment sind nochmal einige Setups aufgelistet, die sicherlich hilfreich sein können. (Zündzeitpunkt 1.5-1.6) Brennraumvolumen+Membrankasten standard.
Leo.org bietet auch Italienisch ;)


-> wer noch mehr erreichen möchte, der wird an Detonationsmesser, Lambda, Abgastemperatur und Luftdruckmesser sicherlich nicht vorbeikommen. Damit wären die 3 Motorschäden dich ich gestern in Kerpen gesehen habe, mit Sicherheit nicht passiert!

so far....
Dateianhänge
Setup.jpg
Setup.jpg (98.71 KiB) 860 mal betrachtet
Zuletzt geändert von sebo_energie am Mo 27. Jun 2011, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
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pehaha
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Beitrag von pehaha »

@ sebo :D damals klang anders, aber egal, beim geradeaus beschleunigen fehlt mit weniger das Fahrkönnen, eher eine brutal Diät.

Du missverstehst hier was......mit diesem FAQ sollen keine Greenhorns zum Vergaser-Guru mutieren.

Es geht darum, das Prinzip, Wirkungsweise und Zusammenhänge zu verstehen, Zeichen deuten lernen.

Welchen Weg gehe ich, wenn es dort oder dort nicht so läuft.

Und auch Fahrstil, wenn du meinst, dann erläutere doch mal bitte, was der klassische TAG- Fahrerumstellen muss.

Und wenn wir mal bei den Hilfsgeräten sind, das simpelste wäre doch die Abgastemperatur. Die ist aber abhängig vom Messpunkt.

Ich hab alles da liegen, bin aber noch nicht sicher, wer er hin soll.
Nächste Sorge, an der Birne ein Gewinde drauf schweißen ? Hartlöten ? WIG ?
Zuviel von Rissen in der Birne nach solchen Aktionen gehört.

Du selbst rätst m.E. 590° ? OK, wo sitzt er, von wo aus gemessen.

Die Zeit, die WIR erstmal liegen lassen, liegt in der Fahrbarkeit unten herum.

Und da suchen wir nun nach Tips, wie man sich da heran wagt, risikolos mal zu variieren.

Ist doch nicht so schwer zu verstehen.

Dazu brauche ich sicher nicht all die Messverfahren.
( Es gibt auch ein Leben NACH dem Kart :D )
Antworten

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