Hallo!
Nun ist es passiert...gestern habe ich die ersten 50 Runden auf dem Templiner Ring gedreht (wer ihn nicht kennt: Ist keine Micky Maus-Bahn, sondern eine schöne langgezogene Rennstrecke, vermutlich eine der schönsten Kartbahnen in Deutschland überhaupt, über 1100 m -
http://www.kart-templin.de/de/default.shtml). Temperatur 10 Grad, Sonnenschein und im Gegensatz zu den letzten Wochenenden - die Strecke gehörte mir, keine Sau da. Schön zum Probieren, andererseits natürlich auch keine Vergleichsmöglichkeiten.
Erstmal zum Negativen: Das Be- und Entladen macht bei diesem Kartgewicht überhaupt keinen Spass, zumal wir das Kart diagonal ein- und ausladen mussten, weil die Heckklappe meines VW T5 etwas zu schmal ist. Werde also kleinen Anhänger besorgen müssen, was mir aber auch nicht wirklich etwas bringt, sobald ich mit Wohnwagen anreise...
Das war aber auch das einzige Negative, der Rest hat einfach nur Spass gemacht: Der Motor schiebt mächtig, die Bremsen greifen 1 A und das Chassis (Mach 1) liegt fett (bei dem Gewicht kein Wunder) und verzeiht es gutmütig, wenn man mal über die Corps räubert. Besonders angenehm: Auch noch nach 30 oder 60 Min. Pause springt das Teil ohne Choke beim
ersten Funken sofort wieder an. Über die tatsächliche PS-Zahl kann ich nix sagen, da müsste ich vermutlich wirklich irgendwo mal auf eine Rolle (
geht das überhaupt auf einer normalen Auto-Rolle???).
Was ich nun sicher sagen kann: Fahrer über 100 kg Körpergewicht sind mit einem großvolumigen und PS-starken Motor (zumindest in Templin) schneller, als mit einem 100er. Derartige Motoren stecken das Gewicht einfach besser weg. Bin gestern schon die gleichen Zeiten gefahren, wie mit meinem 100er, obwohl dieser die optimale Übersetzung hatte und ich mich jahrelang auf diesen eingefahren hatte und der Birel einen verdammt bissigen Parilla-Drehschieber-Motor hatte. Da ich beim Mach1/Honda aber noch derartig viele Sachen verbessern kann, werde ich im Endeffekt wohl deutlich schneller sein:
1) Übersetzung muss ich noch kürzer machen.
2) Gestern habe ich erstmal zum Testen die Reifen "vernichtet", die beim Kauf drauf waren (vorne Conti M, hinten Vega W) und schon recht runter waren. Kommen Bridgestone rauf, das alleine dürfte schon mindestens 1 Sekunde ausmachen.
3) Weiteres Einfahren auf Chassis, Bremsen und Charakteristik eines 4-Takters
4) Optimierung des Bremsverhältnisses vorne/hinten
5) 4-Takter-Linienfindung verbessern (zunächst durch das Beobachten von 4-Takt-Cracks, dann durch Selbstfahren)
6) Wiedererlangen meines "Sommergewichts" (wenigstens 10 kg weniger)
7) Umbau auf Ölkühler bzw. weitere Tuningmassnahmen am Motor könnten natürlich auch geeignete Massnahmen sein...
Erst, wenn ich dieses ganze Programm hinter mir habe und mal bei wärmeren Temperaturen gefahren bin, kann ich letztendlich sagen, wieviel schneller ich bin, als vorher. Unter`m Strich: War ein Mordsgaudi, der Rücken zieht etwas (vom Be-/Entladen) und die Arme schmerzen leicht (wohl mehr vom Fahren). Hatte den Kartsport eigentlich schon an den Nagel gehängt, aber als ich von einem Nachbarn dieses Gerät für 1400,- angeboten bekommen habe, konnte ich einfach nicht nein sagen und das war gut so

... Werde wohl auch in Zukunft keinen Blumentopf gewinnen, aber vielleicht kann ich wenigstens etwas weiter vorne mitmischen. Das Wichtigste ist für mich erstmal, daß ich überhaupt wieder dabei bin und ich werde alles geben (Gruss an detlev!)...
Gruss Nils