NAVC KTWB - Wo sind die ROTAX-Fahrer???
Verfasst: Mo 11. Jun 2007, 14:28
ROTAX-Fahrer Wo seid ihr???
Diese Frage muss man sich stellen, wenn man bei der Veranstaltung vergangen Sonntag (10. Juni 2006) zur Kart-Trophy Weiß-Blau (KTWB) einen Blick auf die Zahl der Teilnehmer in der Klasse R (ROTAX) warf.
Ganze fünf (!!!) ROTAX-MAx-Teilnehmer sollten ein Starterfeld bilden, mit einem Seven L Fahrer in der Mitte.
Leute, ich verstehe das nicht! In der Schalter-Klasse fahren Teilnehmer aus Berlin (Christian Heigl) oder sogar aus Dänemark an und bilden zusammen mit 23 weiteren Startern - darunter Leuten wie ein Roland Ecker - ein hochkarätiges Starterfeld.
Die Rotax-Klasse wird heuer in der Weiß-Blau-Trophy exakt unter den gleichen technischen Bedingungen gefahren, wie die RMC. Somit böte sie also ein ideales, aber deutlich überschaubareres Feld, unter Rennbedingungen mal seine eigene Pace festzustellen. Billiger ist sie obendrein.
Aber was findet in der Praxis statt? Während zum Saisonauftakt weit über 50 Max-Senioren sich um die 36 Startplätze prügeln (das ist genau der richtige Ausdruck hierfür, siehe Vorkommnisse am Samstag im Fahrerlager in Wackersdorf zum Saisonauftakt der RMC), verarmt das Starterfeld in der NAVC. Dabei war es gerade dieser Verband, der die RMC zu ihrem Deutschlandbeginn im Jahr 2000 unter seine Fittiche nahm.
Wenn diejenigen, die bei einem RMC-Lauf regelmäßig ab Position 11 im Hoffnungslauf der RMC zermalmt werden, den Weg zur Weiß-Blau-Trophy fänden, könnte auch dort hochkarätiger Motorsport geboten werden!
Doch was ist der Grund für das Ignorieren dieser Serie? Als Teilnehmer an beiden Serien könnte ich mir vorstellen, dass es auch daran scheitert, dass für die RMC eine DMV-Mitgliedschaft mit DMSB-Lizenz und für die KTWB eben eine NAVC-Mitgliedschaft mit DAM-Lizenz obligatorisch ist. Das macht die Sache nun nicht gerade überschaubarer, doch im Verhältnis zu den wahren Einsatzkosten, machen diese zusätzlich Beiträge den Kohl nun auch nicht fetter.
Natürlich handelt es sich bei DMSB und DAM um zwei konkurrierende Verbände. Früher wäre eine Teilnahme eines (ONS-) DMSB-Lizenzinhabers an einer Veranstaltung ("graue Veranstaltung") eines konkurrierendes Verbandes einem Verstoß gegen die Lizenzbestimmungen gleichgekommen und entsprechend geahndet worden, aber in den aktuellen Lizenzbestimmungen findet sich kein entsprechender Passus mehr.
Worin liegt also die Ursache?
Für uns als Teilnehmer ist dieses Ungleichgewicht doppelt unbefriedigend: In der RMC ist der Konkurrenzdruck riesig und daher wird sehr hart gefahren - der Aussiebungsprozess ist gnadenlos. Wenn nur ein Aspekt nicht stimmt am Wochenende, bist du hinten - sehr weit hinten. Die Fahrweise der Teilnehmer veranlasste den Veranstalter, Peter Kessler, erst kürzlich wieder zu einem Rundschreiben mit deutlich ermahnenden Worten und der Ankündigung eines harten Durchgreifens im Falle von Unsportlichkeiten. Warten wir es ab, ob die Ankündigung durchgezogen wird.
Bei der KTWB wird ebenfalls Priorität auf Sportlichkeit und Fairness gelegt. Dass hier den Worten auch Taten folgen, bekamen Tom Kuhn und Lisa Peischl am vergangenen Wochenende schmerzlich zu spüren.
Entspannender wäre es auf jeden Fall, wenn die RMC auf eine "gesunde Teilnehmerzahl" zurückschrumpfen würde. Offiziell ist es zwar eine Eintages-Veranstaltung, aber der Zeitplan für den Rennsonntag ist brutal und wer nicht ab Donnerstag an der Strecke ist, hat am Sonntag kaum eine realistische Chance für eine gute Platzierung. Man möge sich das auch mal unter dem Aspekt vor Augen halten, dass ein nicht unwesentlicher Anteil der Fahrer-innen entweder noch schulpflichtig ist , oder sich in einer Berufsausbildung befindet!
Die Zahl an Teilnehmern, die die RMC zu viel hat, täte der KTWB genau richtig. Es ist ja nicht so, dass dort nur die "B-Klasse" an ROTAX-Fahrern antritt. Mit den regelmäßigen Teilnehmern Patrick Kreutz und Christian Knogler finden sich dort Fahrer aus der Spitzengruppe der RMC wieder. Doch warum finden die die KTWB (noch) attraktiv, während die RMC-Hinterbänkler dies offensichtlich nicht tun?
Damit das nicht falsch verstanden wird: Ich ziehe meinen Hut vor den Organisatoren der RMC un der damit verbundenen harten Arbeit! Aber als Teilnehmer in beiden Serien kann ich diese beiden Extreme - die drangvolle Enge der RMC und die gähnende Leere der KTWB - nicht nachvollziehen!
Für mich, als jemanden der fährt um Spaß zu haben, ist es wichtig, dass ich ein gewisses Umfeld im Rennen vorfinde. Aber nachdem ich zu den 100%igen Eigenfinanzierern meines Hobbys zähle, muss ich leider der KTWB den Rücken kehren, auch wennn es mir vom Herzen her weh tut.
Ich muss aber auch sehen, dass für mich persönlich der finanzielle und zeitliche Aufwand in keinem Verhältnis dazu steht, mit 5 Anderen ein "Rennen" zu bestreiten. Meine Konzentration liegt daher ab sofort auf meinen verbleibenden RMC-Rennen, für die ich bereits genannt habe. Für den NAVC und die KTWB tut es mir leid, aber ich hoffe, dass dieser Beitrag auch zu einer Diskussion führt, die den einen oder anderen dazu bewegt, eine Teilnahme an der KTWB in Erwägung zu ziehen.
Ich sende diesen Text auch noch an M-XL und CMV - mal sehen, ob es was bringt.
Ich weiß, der Text war lang, aber ich bitte um eine rege Diskussion.
Beste Grüße,
Ragnar
Diese Frage muss man sich stellen, wenn man bei der Veranstaltung vergangen Sonntag (10. Juni 2006) zur Kart-Trophy Weiß-Blau (KTWB) einen Blick auf die Zahl der Teilnehmer in der Klasse R (ROTAX) warf.
Ganze fünf (!!!) ROTAX-MAx-Teilnehmer sollten ein Starterfeld bilden, mit einem Seven L Fahrer in der Mitte.
Leute, ich verstehe das nicht! In der Schalter-Klasse fahren Teilnehmer aus Berlin (Christian Heigl) oder sogar aus Dänemark an und bilden zusammen mit 23 weiteren Startern - darunter Leuten wie ein Roland Ecker - ein hochkarätiges Starterfeld.
Die Rotax-Klasse wird heuer in der Weiß-Blau-Trophy exakt unter den gleichen technischen Bedingungen gefahren, wie die RMC. Somit böte sie also ein ideales, aber deutlich überschaubareres Feld, unter Rennbedingungen mal seine eigene Pace festzustellen. Billiger ist sie obendrein.
Aber was findet in der Praxis statt? Während zum Saisonauftakt weit über 50 Max-Senioren sich um die 36 Startplätze prügeln (das ist genau der richtige Ausdruck hierfür, siehe Vorkommnisse am Samstag im Fahrerlager in Wackersdorf zum Saisonauftakt der RMC), verarmt das Starterfeld in der NAVC. Dabei war es gerade dieser Verband, der die RMC zu ihrem Deutschlandbeginn im Jahr 2000 unter seine Fittiche nahm.
Wenn diejenigen, die bei einem RMC-Lauf regelmäßig ab Position 11 im Hoffnungslauf der RMC zermalmt werden, den Weg zur Weiß-Blau-Trophy fänden, könnte auch dort hochkarätiger Motorsport geboten werden!
Doch was ist der Grund für das Ignorieren dieser Serie? Als Teilnehmer an beiden Serien könnte ich mir vorstellen, dass es auch daran scheitert, dass für die RMC eine DMV-Mitgliedschaft mit DMSB-Lizenz und für die KTWB eben eine NAVC-Mitgliedschaft mit DAM-Lizenz obligatorisch ist. Das macht die Sache nun nicht gerade überschaubarer, doch im Verhältnis zu den wahren Einsatzkosten, machen diese zusätzlich Beiträge den Kohl nun auch nicht fetter.
Natürlich handelt es sich bei DMSB und DAM um zwei konkurrierende Verbände. Früher wäre eine Teilnahme eines (ONS-) DMSB-Lizenzinhabers an einer Veranstaltung ("graue Veranstaltung") eines konkurrierendes Verbandes einem Verstoß gegen die Lizenzbestimmungen gleichgekommen und entsprechend geahndet worden, aber in den aktuellen Lizenzbestimmungen findet sich kein entsprechender Passus mehr.
Worin liegt also die Ursache?
Für uns als Teilnehmer ist dieses Ungleichgewicht doppelt unbefriedigend: In der RMC ist der Konkurrenzdruck riesig und daher wird sehr hart gefahren - der Aussiebungsprozess ist gnadenlos. Wenn nur ein Aspekt nicht stimmt am Wochenende, bist du hinten - sehr weit hinten. Die Fahrweise der Teilnehmer veranlasste den Veranstalter, Peter Kessler, erst kürzlich wieder zu einem Rundschreiben mit deutlich ermahnenden Worten und der Ankündigung eines harten Durchgreifens im Falle von Unsportlichkeiten. Warten wir es ab, ob die Ankündigung durchgezogen wird.
Bei der KTWB wird ebenfalls Priorität auf Sportlichkeit und Fairness gelegt. Dass hier den Worten auch Taten folgen, bekamen Tom Kuhn und Lisa Peischl am vergangenen Wochenende schmerzlich zu spüren.
Entspannender wäre es auf jeden Fall, wenn die RMC auf eine "gesunde Teilnehmerzahl" zurückschrumpfen würde. Offiziell ist es zwar eine Eintages-Veranstaltung, aber der Zeitplan für den Rennsonntag ist brutal und wer nicht ab Donnerstag an der Strecke ist, hat am Sonntag kaum eine realistische Chance für eine gute Platzierung. Man möge sich das auch mal unter dem Aspekt vor Augen halten, dass ein nicht unwesentlicher Anteil der Fahrer-innen entweder noch schulpflichtig ist , oder sich in einer Berufsausbildung befindet!
Die Zahl an Teilnehmern, die die RMC zu viel hat, täte der KTWB genau richtig. Es ist ja nicht so, dass dort nur die "B-Klasse" an ROTAX-Fahrern antritt. Mit den regelmäßigen Teilnehmern Patrick Kreutz und Christian Knogler finden sich dort Fahrer aus der Spitzengruppe der RMC wieder. Doch warum finden die die KTWB (noch) attraktiv, während die RMC-Hinterbänkler dies offensichtlich nicht tun?
Damit das nicht falsch verstanden wird: Ich ziehe meinen Hut vor den Organisatoren der RMC un der damit verbundenen harten Arbeit! Aber als Teilnehmer in beiden Serien kann ich diese beiden Extreme - die drangvolle Enge der RMC und die gähnende Leere der KTWB - nicht nachvollziehen!
Für mich, als jemanden der fährt um Spaß zu haben, ist es wichtig, dass ich ein gewisses Umfeld im Rennen vorfinde. Aber nachdem ich zu den 100%igen Eigenfinanzierern meines Hobbys zähle, muss ich leider der KTWB den Rücken kehren, auch wennn es mir vom Herzen her weh tut.
Ich muss aber auch sehen, dass für mich persönlich der finanzielle und zeitliche Aufwand in keinem Verhältnis dazu steht, mit 5 Anderen ein "Rennen" zu bestreiten. Meine Konzentration liegt daher ab sofort auf meinen verbleibenden RMC-Rennen, für die ich bereits genannt habe. Für den NAVC und die KTWB tut es mir leid, aber ich hoffe, dass dieser Beitrag auch zu einer Diskussion führt, die den einen oder anderen dazu bewegt, eine Teilnahme an der KTWB in Erwägung zu ziehen.
Ich sende diesen Text auch noch an M-XL und CMV - mal sehen, ob es was bringt.
Ich weiß, der Text war lang, aber ich bitte um eine rege Diskussion.
Beste Grüße,
Ragnar