Chassis für eKart selber bauen
Chassis für eKart selber bauen
Hallo,
mein Junior ist auf die sagenhafte Idee gekommen, ein eKart selbst zu bauen.
Dafür suchen wir einen Plan oder Tipps zur Konstruktion. Standard sind wohl Gitterrohrrahmen. Material Rundrohr oder Viereckrohr? Rohrmaße? Alu (würde ich schweissen lassen) oder Stahl (könnte ich selber schweißen)?
Hat jemand nen vernünftigen Plan oder könnt ihr uns ein Buch, eine Seite o.Ä. empfehlen?
Viele Grüße vom
Kartman
mein Junior ist auf die sagenhafte Idee gekommen, ein eKart selbst zu bauen.
Dafür suchen wir einen Plan oder Tipps zur Konstruktion. Standard sind wohl Gitterrohrrahmen. Material Rundrohr oder Viereckrohr? Rohrmaße? Alu (würde ich schweissen lassen) oder Stahl (könnte ich selber schweißen)?
Hat jemand nen vernünftigen Plan oder könnt ihr uns ein Buch, eine Seite o.Ä. empfehlen?
Viele Grüße vom
Kartman
Re: Chassis für eKart selber bauen
Alu Rahmen halte ich bedenklich, bezüglich Festigkeit, Steifigkeit.
Stahlrohr wäre besser geeignet. Rundrohr sieht natürlich schicker aus, aber Rahmen aus Vierkantrohr gab's früher auch.
Ob es der Auwand wert ist, mMn fraglich. Ich denke, einen gebrauchten Rahmen kaufen und den ggf modifizieren, ist glaube die einfachere und bessere Wahl.
Stahlrohr wäre besser geeignet. Rundrohr sieht natürlich schicker aus, aber Rahmen aus Vierkantrohr gab's früher auch.
Ob es der Auwand wert ist, mMn fraglich. Ich denke, einen gebrauchten Rahmen kaufen und den ggf modifizieren, ist glaube die einfachere und bessere Wahl.
Karts ohne Schalthebel sind Spielzeug. 

- Deki#91
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- Chassis: Birel
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Re: Chassis für eKart selber bauen
Ich würde das Hauptaugenmerk auf die Implementierung des Antriebsstranges (ins Chassis) legen. Dabei auf möglichst viele vorhandene Bauteile zugreifen und sie dann den gewünschten Anforderungen modifizieren.
Eine komplette Neuentwicklung wäre relativ viel Aufwand und würde nie so gut funktionieren.
Alle Eigenbauten (die ich bis jetzt) gesehen habe, kann man in die Kategorie Seifenkisten einstufen im Vergleich zum heutigen Rennkartchassis.
Ein Buch zum Rennkartchassis bauen gibt es nicht, wird es auch nie geben, zumindest keine brauchbaren. Und Bücher über Rennfahrzeugbau im Gitterrohrrahmen System kann man im Rennkart nicht anwenden.
Eine komplette Neuentwicklung wäre relativ viel Aufwand und würde nie so gut funktionieren.
Alle Eigenbauten (die ich bis jetzt) gesehen habe, kann man in die Kategorie Seifenkisten einstufen im Vergleich zum heutigen Rennkartchassis.
Ein Buch zum Rennkartchassis bauen gibt es nicht, wird es auch nie geben, zumindest keine brauchbaren. Und Bücher über Rennfahrzeugbau im Gitterrohrrahmen System kann man im Rennkart nicht anwenden.
Re: Chassis für eKart selber bauen
Lieb gemeinter Tipp von mir:
Bitte tu dir den Gefallen und lass es!
Und erst recht wenn dein Sohn später drin sitzen soll. Ich bin Schweißer und seit knapp 30 Jahren im Kartsport. Nichtmal ich würde das in Angriff nehmen, schon garnicht für ein E-Kart, welches deutlich schwerer als ein herkömmliches Rennkart ist.
Zum einen wird ein ein Chrom-Molybdän Stahl verwendet, der mit handelsüblichen Schweißgeräten nicht geschweißt werden sollte.
Des weiteren ist pinibel drauf zu achten das beim schweißen so wenig wie möglich Hitze ins Material kommt, da er dadurch weich wird. Zudem ist es als Privatperson und gerade als Laie fast unmöglich eine fernünftige Rahmengeometrie hinzubekommen. (Wenn du nicht gerade MZ-HB heißt)
Zu guter letzt wird ein Eigenbau so unwirtschaftlich und teuer wie nichts gut ist.
Nimm einen gebrauchten 32er Rahmen und beschäftige dich lieber mit dem Rest. Das wird schon genug Zeit und Geld in Anspruch nehmen.
Welchen Elektroantrieb möchtet ihr verwenden?
Bitte tu dir den Gefallen und lass es!
Und erst recht wenn dein Sohn später drin sitzen soll. Ich bin Schweißer und seit knapp 30 Jahren im Kartsport. Nichtmal ich würde das in Angriff nehmen, schon garnicht für ein E-Kart, welches deutlich schwerer als ein herkömmliches Rennkart ist.
Zum einen wird ein ein Chrom-Molybdän Stahl verwendet, der mit handelsüblichen Schweißgeräten nicht geschweißt werden sollte.
Des weiteren ist pinibel drauf zu achten das beim schweißen so wenig wie möglich Hitze ins Material kommt, da er dadurch weich wird. Zudem ist es als Privatperson und gerade als Laie fast unmöglich eine fernünftige Rahmengeometrie hinzubekommen. (Wenn du nicht gerade MZ-HB heißt)
Zu guter letzt wird ein Eigenbau so unwirtschaftlich und teuer wie nichts gut ist.
Nimm einen gebrauchten 32er Rahmen und beschäftige dich lieber mit dem Rest. Das wird schon genug Zeit und Geld in Anspruch nehmen.
Welchen Elektroantrieb möchtet ihr verwenden?
EIDOracing
Re: Chassis für eKart selber bauen
Ragnar hat geschrieben: Di 20. Aug 2024, 14:40
Zudem ist es als Privatperson und gerade als Laie fast unmöglich eine fernünftige Rahmengeometrie hinzubekommen. (Wenn du nicht gerade MZ-HB heißt)
Ähm...hm...den musste mir jetzt aber erklären. Hab ich was falsches geschrieben ?
Karts ohne Schalthebel sind Spielzeug. 

Re: Chassis für eKart selber bauen
Nee, ganz im Gegenteil. Für die Erwähnung deines Namens bist du sozusagen Opfer deines Erfolgs. Als Schweißer erkenne ich gute Nähte. Und nachdem ich mittlerweile schon viel von dir gesehen habe, weiß ich, das du einer der Wenigen bist, der solche Sachen privat macht, bzw. machen kann. Da muß man nämlich schon ganz genau wissen was man tut.
Mit nem Schweißlehrgang bei Hornbach auf nem Samstag Vormittag kommt man da nicht weit.
Mit nem Schweißlehrgang bei Hornbach auf nem Samstag Vormittag kommt man da nicht weit.

EIDOracing
Re: Chassis für eKart selber bauen
Oh...danke für die Blumen. Ja, manchmal hilft das, wenn man ne vernünftige Metaller Ausbildung hatte. Und irgendwie ist ja da auch immer noch der eigene Anspruch...du weißt ja, was ich meine.
Aber bei dem Punkt bin ich ganz bei dir, ich kann auf ähnlich lange Berufserfahrung zurückgreifen, aber selbst mir wäre ein kompletter Rahmenbau in Eigenregie ne Nummer zu groß. Equipment ist zwar vorhanden, bis auf nen professionellen Rohrbieger, aber das wäre schon ne Herausforderung.
ChroMo Rohr wäre jetzt nicht notwendig, aber nahtloses sollte es wenigstens sein.
Wir haben um 2000 rum tatsächlich mal einen Rahmen komplett selber gebaut, Vorlage waren damals ein Mix aus meinem MBA Enzo und ein Benton. Der Rahmen ging. Solang der 150er ETZ drauf war. Als wir dann nen 250er Husky drauf gebaut haben, wars fix vorbei mit der Haltbarkeit. 60PS konnte er nicht ab. Brüche an den Lagerböcken waren Standart.
Gut, zu DDR Zeiten wurden die Rahmen auch selber gebaut und ChroMo gab's weder für gute Worte noch Westgeld. Aber soweit ich noch weiß, wurden die Rahmen getempert, um sie spannungsfrei zu kriegen.
Ob das heute noch jemand macht mit einem Eigenbau und das ganze bezahlbar ist, fraglich.
Warscheinlich übersteigt das alleine schon die Kosten eines gut gebrauchten Rahmens. Die momentanen Stahlpreise sind auch gepfeffert und sollten bei nem Eigenbau mit berücksichtigt sein. Vom Rest fangen wir gar nicht erst an.
Fazit...ich kanns nur nochmal wiederholen. Die Anschaffung eines Kartrahmens in gut gebrauchten Zustand ist wirtschaftlich die sinnvollere Variante. Vom handwerklichen her sowieso, obwohl ich mir kein Urteil über die Geschicke des Themenstellers erlaube.
Aber bei dem Punkt bin ich ganz bei dir, ich kann auf ähnlich lange Berufserfahrung zurückgreifen, aber selbst mir wäre ein kompletter Rahmenbau in Eigenregie ne Nummer zu groß. Equipment ist zwar vorhanden, bis auf nen professionellen Rohrbieger, aber das wäre schon ne Herausforderung.
ChroMo Rohr wäre jetzt nicht notwendig, aber nahtloses sollte es wenigstens sein.
Wir haben um 2000 rum tatsächlich mal einen Rahmen komplett selber gebaut, Vorlage waren damals ein Mix aus meinem MBA Enzo und ein Benton. Der Rahmen ging. Solang der 150er ETZ drauf war. Als wir dann nen 250er Husky drauf gebaut haben, wars fix vorbei mit der Haltbarkeit. 60PS konnte er nicht ab. Brüche an den Lagerböcken waren Standart.
Gut, zu DDR Zeiten wurden die Rahmen auch selber gebaut und ChroMo gab's weder für gute Worte noch Westgeld. Aber soweit ich noch weiß, wurden die Rahmen getempert, um sie spannungsfrei zu kriegen.
Ob das heute noch jemand macht mit einem Eigenbau und das ganze bezahlbar ist, fraglich.
Warscheinlich übersteigt das alleine schon die Kosten eines gut gebrauchten Rahmens. Die momentanen Stahlpreise sind auch gepfeffert und sollten bei nem Eigenbau mit berücksichtigt sein. Vom Rest fangen wir gar nicht erst an.
Fazit...ich kanns nur nochmal wiederholen. Die Anschaffung eines Kartrahmens in gut gebrauchten Zustand ist wirtschaftlich die sinnvollere Variante. Vom handwerklichen her sowieso, obwohl ich mir kein Urteil über die Geschicke des Themenstellers erlaube.
Karts ohne Schalthebel sind Spielzeug. 

Re: Chassis für eKart selber bauen
Allein die Vorderachsgeometrie ist schon eine halbe Wissenschaft.
Das größte Problem sehe ich eher bei der Belastung durch das hohe Gewicht der Akkus.
Deswegen sollte auch auf ein 32er statt 30er Rshmen zugegriffen werden.
Das größte Problem sehe ich eher bei der Belastung durch das hohe Gewicht der Akkus.
Deswegen sollte auch auf ein 32er statt 30er Rshmen zugegriffen werden.
EIDOracing
Re: Chassis für eKart selber bauen
Ja, ok,
vielen Dank! Ihr habt wahrscheinlich Recht, aber ich brauche noch etwas, um umzuswitchen. Erst mal erschlägt mich die Vielfalt an Fahrzeugtypen.
Nur mal zur Qualifikation: ich habe tatsächlich mal vor vielen Jahren Karosseriebauer gelernt, aber danach nicht weiter im Beruf gearbeitet. Es sind eher fortgeschrittene Grundkenntnisse und mit meinen Schweissnähten werde ich hier niemanden beeindrucken. Dafür habe ich ne Rohrbiegevorrichtung
Zur Leistung: 10kw sollten erst mal reichen.
Während ich bzgl. des Rahmens noch etwas hin- und herüberlege, könnt ihr mich evtl. noch ein bisschen informieren und beraten. Falls ihr Bock habt und euch die Fragen nicht zu doof sind. Ich bin zwar schon ab und an mal Kart gefahren, aber ne Ahnung habe ich nicht wirklich.
Ich finde verschiedene Klassen: Bambini light, Bambini, OK-Junior, OK, KZ2, KZ. Werden in allen Klassen vergleichbare Karts nur mit verschiedenen Motoren gefahren?
@Ragnar: Was ist ein 32er Rahmen? Ich habe gefunden z.B. "Rahmen BirelART RY32-S16 Klasse KZ". Den gibt es auch als "RY30". Was heißt "32" bzw. "30"?
Haben Karts auch ein Differential?
Scheibenbremse nur hinten oder hinten und vorne?
Grüße vom
Kartman
vielen Dank! Ihr habt wahrscheinlich Recht, aber ich brauche noch etwas, um umzuswitchen. Erst mal erschlägt mich die Vielfalt an Fahrzeugtypen.
Nur mal zur Qualifikation: ich habe tatsächlich mal vor vielen Jahren Karosseriebauer gelernt, aber danach nicht weiter im Beruf gearbeitet. Es sind eher fortgeschrittene Grundkenntnisse und mit meinen Schweissnähten werde ich hier niemanden beeindrucken. Dafür habe ich ne Rohrbiegevorrichtung

Zur Leistung: 10kw sollten erst mal reichen.
Während ich bzgl. des Rahmens noch etwas hin- und herüberlege, könnt ihr mich evtl. noch ein bisschen informieren und beraten. Falls ihr Bock habt und euch die Fragen nicht zu doof sind. Ich bin zwar schon ab und an mal Kart gefahren, aber ne Ahnung habe ich nicht wirklich.
Ich finde verschiedene Klassen: Bambini light, Bambini, OK-Junior, OK, KZ2, KZ. Werden in allen Klassen vergleichbare Karts nur mit verschiedenen Motoren gefahren?
@Ragnar: Was ist ein 32er Rahmen? Ich habe gefunden z.B. "Rahmen BirelART RY32-S16 Klasse KZ". Den gibt es auch als "RY30". Was heißt "32" bzw. "30"?
Haben Karts auch ein Differential?
Scheibenbremse nur hinten oder hinten und vorne?
Grüße vom
Kartman
Re: Chassis für eKart selber bauen
So mein lieber Kartman.
Dann werden wir dich mal etwas einnorden.
Zu den Klassen im Kartsport:
Micro/Puffo 28mm Rahmen
Mini/Bambini 28mm Rahmen
Junior 30mm Rahmen
Senior 30mm Rahmen
KZ (6-Gang Schalter) 32mm oder eine Mischung aus 30 und 32 mm Rahmen
DD2 30 (2-Gang Schalter)und auch 32 mm Rahmen
Das heist, das das verwendete Rohr für diese Rahmen einen Durchmesser von 30 bzw. 32 mm hat.
Bis zum Senior haben alle Karts i.d.R. eine Scheibenbremse auf der Hinterachse (HA).
Die Schalterklassen haben sowohl HA, als auch VA Bremse. Alles über ein Pedal.
Die Hinterachse ist starr und hat demnach kein Diff. Genau das ist, neben der fehlenden Federung, das Alleinstellungsmerkmal eines Karts.
Du solltest demnach nach einem KZ Chassis Ausschau halten. Am besten ein rollig chassis bei dem alles verbaut ist bis auf der Motor mit seinen Komponenten.
Hier mal ein Beispiel:
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... pp_android
Dann werden wir dich mal etwas einnorden.
Zu den Klassen im Kartsport:
Micro/Puffo 28mm Rahmen
Mini/Bambini 28mm Rahmen
Junior 30mm Rahmen
Senior 30mm Rahmen
KZ (6-Gang Schalter) 32mm oder eine Mischung aus 30 und 32 mm Rahmen
DD2 30 (2-Gang Schalter)und auch 32 mm Rahmen
Das heist, das das verwendete Rohr für diese Rahmen einen Durchmesser von 30 bzw. 32 mm hat.
Bis zum Senior haben alle Karts i.d.R. eine Scheibenbremse auf der Hinterachse (HA).
Die Schalterklassen haben sowohl HA, als auch VA Bremse. Alles über ein Pedal.
Die Hinterachse ist starr und hat demnach kein Diff. Genau das ist, neben der fehlenden Federung, das Alleinstellungsmerkmal eines Karts.
Du solltest demnach nach einem KZ Chassis Ausschau halten. Am besten ein rollig chassis bei dem alles verbaut ist bis auf der Motor mit seinen Komponenten.
Hier mal ein Beispiel:
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... pp_android
EIDOracing