Aus für Hirth, Mega/Rübig und Co?

Alles was mit Technik zu tun hat, aber sonst nirgends reinpasst.
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schröder
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Aus für Hirth, Mega/Rübig und Co?

Beitrag von schröder »

Da Kart fahren in Deutschland nicht gesetzlich reglementiert ist, gilt als nächste Instanz der Fachverband und dessen Haltung. Daran wird sich ein Gericht orientieren.

Wenn der DMSB seinen Veranstaltern das Fahren mit diesen Karts untersagt, dann hat das richtungsweisenden Charakter.

Also bei der Veranstaltung sagt der DMSB nein. Punkt. Der Tag davor ist der Veranstalter außen vor, der Bahnbetreiber verkauft die Tickets, seine Versicherung ist jetzt mit im Boot. Und ich glaube, dass dort der Hase begraben ist.
Die Versicherung wird nicht zahlen oder sich zumindest arg sträuben, wenn der Verursacher ein Fahrer mit einem nicht vom DMSB zugelassenen Gefährt unterwegs ist.

Mir tut das für die betroffenen Fahrer echt leid; wie schon gesagt, bis auf wenige Ausnahmen eher rücksichtsvolle Fahrer, von den weniger Gefährdungspotential ausgeht, als von manchen heiß gemachten Juniorfahrern, die die Gefahren nur unzureichend einschätzen können.

Fraglich ist aber auch, ob der DMSB bei Zuwiderhandlung durch den Bahnbetreiber die DMSB-Abnahme der Strecke entziehen kann.
Muzmuz
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Beitrag von Muzmuz »

Wenn das so ist, bestünde die Lösung im Finden einer Versicherung, die diese Karts mit einschliesst. Da Versicherungen in der Regel gegen entsprechendes Entgelt alles Mögliche versichern, sollte sich da doch etwas finden lassen. Noch dazu wo ich meine, dass das Risiko Unfälle pro Zeiteinheit und Fahrer bei Rübig/Hirth Piloten geringer ist als der Schnitt im Kartsport. Wäre so als wenn eine Kfz-Haftpflichtversicherung Frauen ausnehmen würde.
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Mach1Kart
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Beitrag von Mach1Kart »

Nein, es wäre wohl eher so wie wenn man vergeblich versucht einen KfZ-Haftpflichtversicherer zu finden der es gegen Aufpreis auch Autos ohne TÜV ermöglicht am Straßenverkehr teilzunehmen. Der TÜV gilt für seinen technischen Bereich als Messlatte und der DMSB im sportlichen Bereich.
Wie gesagt, außerhalb offizieller Veranstaltungen gelten Kartbahnen als Privatgelände mit Hausrecht - was aber nicht heißt dass nach jeder bestehenden Logik sich im Fall der Fälle sowohl das für Genehmigungen zuständige Amt wie auch jeder Versicherer oder auch Staatsanwalt zunächst mal an der "maßgebenden Instanz", also dem DMSB, orientieren würde...
Und nein, Schröder, das kann der DMSB nicht... Aber ärgern kann er den Streckenbetreiber spätestens zum nächsten Abnahmetermin... ;-)
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Muzmuz
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Beitrag von Muzmuz »

Naja, mit "Autos ohne TÜV" assoziiere ich Sicherheitsmängel wie mangelhafte Bremse, Rost, etc....
Den Sicherheitsstandard von Rübig Karts sehe ich aber eher oberhalb des generellen Durchschnittes.
Insofern ist der Vergleich etwas hinkend.
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schröder
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Beitrag von schröder »

Rost am Rübig, Wankel und Co; eher nicht.
Deren Fahrer sparen sich die Motoren nicht vom Mund ab.

Eher können die Fahrer etwas mehr Geld in die Hand nehmen und damit ein wenig mehr Performance zum leidigen Körpergewicht einkaufen. Daher auch, oft, mehr Besonnenheit.

Welche Sicherheitsstandards meinst du jetzt?

Es sind die gleichen Bremsen, der gleiche Rahmen und die gleichen Reifen und Felgen, wie Sie die CIK für max. 46 PS zugelassen hat.

Die Standards für 6 Zoll-Felgen (Langbahn) sind z.B. völlig anders. Hast du schon einmal gesehen, dass jemand auf der Kurzbahn auch innen Sicherungsschrauben verbaut hatte?

Die IG100 ist doch ein schönes Beispiel..... auch nicht (mehr) in das Gerüst des DMSB passend. Und trotzdem fahren die weiter im Kreis. DB unterhalb von 100 Dezibel. Im Leben nicht nicht.

Bildet eine IG, und kämpft für eure Sache.

Mir sind Rübig und Co. tausendmal lieber als die 300 Euro E-Bucht Karts mit ihren überforderten Fahrern, die in Lederjacke und Jeans fast wöchentlich nicht nur als LKW breite Bremse unterwegs sind. Die sind, geduldet durch den DMSB, eine viel, viel grössere Gefahr für alle aktiven Fahrer, als es ein 60PS Kart mit einem besonnenen Fahrer jeweils sein kann.
Muzmuz
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Beitrag von Muzmuz »

Sicherheitsstandards wie Auffahrschutz, Zustand von Bremse und anderen sicherheitsrelevanten Teilen. Bei Rübigkarts wird man eher seltener als sonst "unprofessionell" reparierte Teile finden als im großen Durchschnitt.
Unterm Strich bleibt meiner Meinung nach das Risiko bei Rübigs unterhalb jener der sonstigen Karts - womit ein Ausschluss aus Versicherungen dem entspricht, dass eine Haftpflicht Frauen ausschließt, weil sie etwa die Neigung hätten
sich während der Fahrt nachzuschminken. Stimmt womöglich, aber trotzdem sind Frauen unterm Strich die aus versicherungstechnischer Sicht die sichereren Autolenker - wodurch keine Versicherung auf eine derart bescheuerte Idee käme.

Welche Sicherheitsstandards auf Langbahnen üblich oder gar vorgeschrieben sind, ist hier nicht relevant - es geht ja um den Betrieb auf Kurzbahnen. Dass hier Rübigs nicht relevant schneller unterwegs sind als sonstige (v.A. Schalter), ist ja mittlerweile hoffentlich hinreichend bekannt.
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kaiGB
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Beitrag von kaiGB »

Wieso hat bei euch irgend so ein Verband noch so viel Macht/Einfluss? Welche (Markt-)Interessen vertreten diejenigen, die dort das Sagen haben? Das sollten diejenigen, die etwas gegen diese Maßnahme tun wollen als erstes mal genau unter die Lupe nehmen und Publik machen.

Bei uns in England war das auch mal so, dass alle MSA-hörig waren. Aber wir, die Marktteilnehmer (also die zahlenden Kunden und die Bahneigentümer) haben uns davon befreit. Vor allem gibt es jetzt genug Bahnbetreiber die es satt haben, sich von irgendeinem Verband vorschreiben zu lassen, was sie mit ihrem Eigentum tun und lassen können. Versicherungstechnisch haben die damit offenbar auch überhaupt kein Problem!

Noch komischer ist diese Verbandsmacht wenn man bedenkt, dass kaum noch einer – offenbar erst recht bei euch –tatsächlich Rennfahren will. Wozu dann noch einen Verband haben, der meint so viel zu sagen zu haben.

Breaking news:

Selbst etablierte Rennveranstalter brauchen nicht unbedingt einen Motorsportverband. Gerade jetzt kommt die Nachricht, dass Easykart UK seine Verbindung mit der MSA zum ende diese Jahres gekündigt hat. Ab nächstem Jahr wird ohne Lizenz usw. gefahren. Dies kann riesige, befreiende Auswirkungen auf den gesamten Markt haben.
Zuletzt geändert von kaiGB am Do 31. Jul 2014, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Mach1Kart
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Beitrag von Mach1Kart »

Der TÜV ist nicht nur für Sicherheitsstandards zuständig, er setzt im Rahmen seiner Kompetenz auch Grenzen für Umbauten, Tuningmaßnahmen usw. Und diese Grenze hat nun mal der DMSB im Rahmen seiner Kompetenz auch gezogen, fertig aus! Die endgültige Aussage des TÜV gefällt in der Tiefer-Breiter-Lauter-Fraktion auch nicht jedem, trotzdem ist sie maßgebend.
Und hört endlich auf mit dem Märchen vom "nicht relevant schneller als Schalter" - das ist Schönrederei! Das wollte der Hersteller so, das hat er genau so vermarktet, jetzt soll er halt auch die Suppe auslöffeln die er sich selbst zubereitet hat...
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bemi
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Beitrag von bemi »

Die grossen Bahnbetreiber leben von den Rennveranstaltungen, und nicht von den paar Hobbyfahrern die eine Tageskarte holen.
bemi
Motoren von D.O.T sind ganz schön flott!
Muzmuz
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Beitrag von Muzmuz »

@mach:
Das, was du als "Märchen" abtust lässt sich durch Zahlen belegen, habe ich in diesem Thread auch gemacht. Ich weiss nicht was du damit bezweckst, das immer noch zu leugnen. Natürlich ist ein Rübigkart für einen Großteil der Kartfahrer leichter schnell zu bewegen als ein Schalter, aber von der Kartperformance (das heißt, nicht durch das Können des Fahrers limitiert) liegt es nun einmal nicht über den Schaltern. Aus diesem Blickwinkel ist die Marketingaussage "schneller als ein Schalter" auch nicht völlig verkehrt. Nur verleitet dieses Aussage leider bei denen, die sie nicht hinterfragen, zu einer Fehlinterpretation. Diese lässt sich aber mit Daten widerlegen, was ich hier schon gemacht habe und auf Wunsch auch gerne noch einmal tun kann.

lg,
Muzmuz
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