Für mich persönlich waren die Klassen noch eine Liga zu hoch und ich entschloss mich stattdessen nach dem Rennwochenende am Montag dort wieder trainieren zu gehen. Dabei wollte ich den Mojo Reifen mal bisschen auf den Zahn fühlen. Bis jetzt bin ich immer nur die Komet gefahren, aber wie man weiß, sind bei den Rotax Klassen die Mojo vorgeschrieben. Den Transporter habe ich bereits am Sonntag Abend gepackt und bin für meine Verhältnisse recht früh gegen 8:40 Richtung Autobahn gedüst. Die Fahrt verlief recht unaufregend und gegen 9:30 schlug ich in Kerpen auf. Das Fahrerlager war ganz OK gefüllt, aber gegen das WE erschien es mir fast leer. Da ich gegen 15:00 Uhr wieder weg musste, verlor ich keine Zeit und habe mich direkt dran gemacht das Kart vor zu bereiten. Nachdem die Bambinis durch waren ging es dann für mich gegen 10:20 zum ersten mal auf die Strecke. Für den ersten Turn habe ich noch zum Warmwerden die Komet drauf gelassen. Der Plan sah vor die Mojo zum zweiten Turn drauf zu schrauben. Das war keine so gute Entscheidung, da die Komet ziemlich gerutscht sind. Ich habe versucht mich zu konzentrieren und saubere Linie zu fahren, aber am Ende gelangen mir nur zwei hohe 46er Runden und mit der 46,8 war die Ausbeute nicht ganz nach Plan. Nach den Rundenzeiten der DD2 am WE habe ich gehofft heute mal eine 45,9 zu schaffen aber da fehlte noch fast eine ganze Sekunde.
Für den zweiten Turn habe ich dann die Mojo drauf geschraubt und das Setup sonst gleich gelassen. Als ich rausfuhr merkte ich sofort, dass sie viel besseren Kaltgrip haben und ich bereits die erste Runde deutlich schneller fahren konnte als mit den Komet. Im warmen Zustand waren die Mojo einen riesen Unterschied zu den Komet. Allein der Kurvenspeed in der langsamsten Kurve ging von 41km/h auf 44-45km/h. Die Mutkurve und auch die Schumacher-Schickane gingen jetzt viel sicherer und die Linie war viel einfacher zu kontrollieren. Und auch im Waldstück konnte ich fast ohne zu Lüpfen den Rechtsknick fahren. Ich konnte sofort niedrige 46ert Zeiten fahren und am Ende sind mir auch zwei 45,8er Runden gelungen. Damit war ich auf Anhieb 1s schneller als auf den Komet und habe mein Tagesziel bereits erreicht. Das ist immer gut, weil es irgendwie die Scherfe raus nimmt und ich viel entspannter fahren kann. Das einzige Problem waren allerdings die langsamen Fahrer. Heute gab es sehr viele, die wirklich langsam und unvorhersehbar gefahren sind. Vor allem in dem nächsten Turn konnte ich kaum eine Runde frei fahren und ein paar mal wäre ich böse einigen hinten rein gekracht. Ich konnte dadurch keinen Rhythmus aufbauen und fuhr bis auf eine 45,9 nur 46er Zeiten.
Die Situation auf der Strecke muss aber einigen aufgefallen sein (neben meinem DD2 waren noch einige Schalter da, bei denen das Problem wegen des Geschwindigkeitsunterschieds noch stärker ausgeprägt war), weil es ab dem nächsten Turn eine dreifach Unterteilung gab bei der die geschalteten Karts einen extra Slot bekommen haben. Ich konnte jetzt schön frei fahren und an meiner Linie arbeiten. Es gelang mir den Bremspunkt vor der ersten Spitzkehre ein Stückchen nach hinten zu verlegen und ich bin den Rechtskick im Wald ein paar mal voll gefahren. Auch die Trips klappte besser. Von den 8 gefahrenen Runden konnte ich 5 mal eine 45er fahren und meine Bestzeit auf 45,5 runter drucken. Das war besser als ich es erwartet habe, zumal heute fast niemand Mojo gefahren ist und es war immer mehr Fremdgumie auf dem Asphalt.
Dummer Weise fing meine Rippe (die ich mir vor einer Woche übel angehauen habe) wieder an zu schmerzen und ich merkte, dass ich vor den Rechtskurven Luft anhielt. Irgendwie musste ich aber doch noch mal raus. Im letzten Turn bin ich noch mal ein paar 45er gefahren. Dabei war ich mit einer 45,6 noch mal recht nah an der Bestzeit dran aber irgendwie war die Luft raus und der Himmel fing an sich bedrohlich zu verdunkeln. Ich packte schnell mein Sachen zusammen, verabschiedete mich von meinen Nachbarn und machte mich auf den Heimweg. Als ich aus dem Fahrerlager raus fuhr fing es schon an zu regnen.
Alles in allem, ein toller Testtag mit einem neuen persönlichem Rundenrekord (0,6s schneller als der alte) und viel Lust auf mehr.