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TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 09:35
von Sepp
Ahhh ja, verstehe!
Danke!
TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: So 16. Okt 2016, 11:17
von PSE
Felix B. (BBK),
hast Du mal ein Bild, wie Du das mit einer starken Bohrmaschine am ausgebauten Motor machst?
Gruss,
Peter
TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: So 16. Okt 2016, 19:41
von BB-K
Peter, so schwer vorstellbar? Fragestellung klingt für mich ironisch...
Bevor ich mir eine Aufnahme für die Drehbank gebaut hatte ging das jahrelang so. Die Bohrmaschine muss nicht mal wirklich stark sein. 2. Gang im Festool T18+3 sind 1500 1/min. Theoretisch kannst du dir anhand von einem selbst gewählten Punkt deine Korrektur für die Zündung ausrechnen bzw die ganze Kurve für deine Zündung mit Korrektur aufzeichnen, praktisch sieht das, was die Zündung tatsächlich zündet nicht so schön aus wie in deiner Grafik.
Und um deine Frage von vorher zu beantworten: der Verstellpunkt um den die analoge Zündung verstellt ist der "Nullpunkt". Lt. PVL wird werksseitig zum Test der Zündung eine Testwelle, E-Motor und FU benutzt und eine Drehzahl von 10.000 angefahren. Die Info stammt noch aus 100er Zeiten aber scheint aktuell immer noch zu passen.
TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: So 16. Okt 2016, 21:58
von PSE
Hallo Felix,
mich würde interessieren, ob Du einen alten Rahmen genommen hast (wg. Motorbefestigung) und eine Halterung für die Bohrmaschine darauf geschweißt hast oder nur direkt mit der Bohrmaschine im Anschlag und einer Nuss auf die Wellenmutter gehst.
Wenn PVL die Zündung bei 10.000 1/min. nullt, bedeutet das bei 1,5mm Einstellung nach Strich eine Vorzündung von 17° zwischen 5000 1/min. und 10000 1/min., bei 14.000 1/min. wären das dann immer noch 15°.
Bei 1500 1/min eingestellte 1,5mm, bzw. 17° wären das dann bei 14.000 1/min. 14°.
Ich frage mich immer noch, wie es sein kann, dass eine nach Strich eingestellte Zündung bei 5000 1/min. geblitzt (im eingebauten Zustand ohne Sitz mit laufendem Motor) 0,6mm mehr VZ hat, also 2,1mm statt 1,5mm, das wären dann jeweils 3° mehr, also bei 5000 1/min 20° und bei 14.000 1/min 18° Vorzündung. Das Resultat waren zwei durchgebrannte Kolben trotz relativ fetter Bedüsung.
Gruss,
Peter
TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: Mo 17. Okt 2016, 08:52
von Sepp
Jetzt wird´s interessant !
Zu der Kurve hätte ich 2 Fragen:
Ist der negative Bereich gleichbedeutend mit Frühzündung?
Entspricht in dem Bereich 1 Grad ca. 0,2 mm?
(könnte man ja über die Sinusfunktion nachrechnen, wenn man nicht so faul wäre *schäm*)
Allgemein:
Wenn ich die Zündung bei ca. 1500 - 2000 U/min anblitze, wo soll dann die Markierung stehen, wenn Alles passt?
TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: Mo 17. Okt 2016, 21:35
von Tom
Es ist die Cosinusfunktion ...
mm_vor_OT = Halbhub*(1+(Halbhub)/(4*Pleullänge)-COS(BOGENMASS(Gradkurbelwelle))-(Halbhub)/(4*Pleullänge)*COS(BOGENMASS(2*Gradkurbelwelle)))
TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: Di 18. Okt 2016, 00:11
von PSE
Ich hab mal den Kurbeltrieb im CAD parametrisch aufgebaut.
1,48mm entsprechen 17°
1,65mm entsprechen 18°
1,84mm entsprechen 19°
2,04mm entsprechen 20°,
also knapp 0,2mm pro 1°.
Die Frage ist generell, auf welche Drehzahl sich die 1,5mm Vorzündung beziehen, auf 1500 1/min, auf 5000 1/min, auf 10000 1/min oder auf 14000 1/min.?
Unterschied nach Verstellkurve zwischen 1500 1/min und 14000 1/min sind 3°, d.h. der ZZP, bzw. die Vorzündung wird zwischen 1500 1/min und 14000 1/min um 3° zurückgenommen.
Ich sehe deshalb die 1,5mm Vorzündung (17°) bei 1500 1/min., was dann entsprechend Verstellkurve 14° bei 14000 1/min entspricht.
Die bisherige Erfahrung zeigt, dass der geblitzte ZZP mehr oder weniger weit vor dem eingestellten nach Werks-Markierung ist (geblitzte Markierung am Stator ist einige mm unterhalb der Werksmarkierung) oder anders ausgedrückt: Der Motor hat nach Werksmarkierung viel mehr Vorzündung, als eingestellt (wie kommt das? ... soll das den Kolbenumsatz steigern?..).
Mir ist kein Fall bekannt, wo es anders herum ist, oder sind euch andere Fälle bekannt?
Gruss
Peter
TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: Di 18. Okt 2016, 10:31
von BB-K
Das kannst du auf der Werkbank machen. Bei 1500 Umdrehungen passiert da noch nicht viel. Ist ja auch nur ein Indikator...
Für mich sind die 1,5mm der ZZP der beim Nullpunkt der Zündung vorliegt. Und der Nullpunkt liegt lt. alter PVL Info bei 10000. Passt ja wenn ich mir die aktuelle Kurve anschaue.
TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: Mi 19. Okt 2016, 00:22
von PSE
Bei den durchgebrannten Kolben stellte sich heraus, dass der bei 5000 1/min geblitzte ZZP bei ca. 18° bei 14.000 1/min. war.
Bei einer Einstellung nach Vorgabe von 1,5mm bei 10.000 1/min. oder 1500 1/min. (Unterschied 1°) wären das bei 14.000 1/min immer noch 15° bzw. 14°,
was relativ viel ist im Vergleich zu 125er GP Motoren, die haben in der Regel ab 12.000 1/min weniger als 10° - deshalb gehe ich da etwas vorsichtig ran.
Gruss,
Peter
TM K9B Markierung am Stator
Verfasst: Mi 19. Okt 2016, 09:49
von BB-K
Da es sich bei den ehemaligen GP Motoren thermodynamisch betrachtet ebenfalls um einen rechtsdrehenden Kreisprozess mit vereinfacht gesehen isentroper Kompression handelt muss bei größerer Literleistung (=größerer Fläche des zugrundeliegenden pV-Diagramms) und vergleichbaren externen Bezugsgrößen der indizierte Mittendruck und damit im nicht aufgeladenen Motor die Verdichtung größer sein als bei den Schaltkartmotoren. Die dem Kraftstoff-Luft Gemisch isentrop zugeführte Verdichtungsarbeit ist bei den GP Motoren dann größer und für mich steht der Zündzeitpunkt bei ebenfalls gleichen Bezugsgrößen (v.A. Kraftstoff) in direkter Korrelation mit dieser Verdichtungsarbeit. Das ist ja auch einer der Unterschiede zwischen idealem und realem Verbrennungsmotor: Der Arbeitsprozess läuft nicht isochor ab, die Zündung zündet vor OT, die Verbrennung erfolgt nach OT.
Damit halte ich es sogar für notwendig, dass der GP Motor später zündet.