Hilfe, Risse am Motorgehäuse !!!

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Katana
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Hilfe, Risse am Motorgehäuse !!!

Beitrag von Katana »

Also Grundsätzlich sind MIG,MAG und WIG Arten des Schutzgasschweißens.
Zash hat völlig recht, das MIG geht und Mag nicht. Wobei der Unterschied der beiden Schweißferfahren lediglich das verwendete Schutzgas ist.
Beim WIG schweißen wird auch ein Schutzgas über die Schweißstelle geblasen. Allerdings wird im Gegensatz zum MIG, MAG schweißen, wo der Schweißzusatz automatisch in der Mitte der Düse vorantransportiert wird, und auch dort der Lichtbogen erzeugt wird, mit einer Wolframelektrode geschweißt.
Der Schweißzusatz wird wie beim Autogenschweißen per Hand zugeführt.
Deshalb hat man beim WIG Schweißen auch besser die Möglichkeit andere Schweißzusätze zu verwenden. Weiter haben gute moderne WIG Schweißgeräte die Möglichkeit den + und - Pol zu tauschen. Auch gibt es die Möglichkeit mit verschiedenen Frequenzen zu Arbeiten, was den Vorteil hat das dadurch die Oxidschicht die ja schon erwähnt wurde zertrümmert wird.
Grundsätzlich kann man heute sagen, das um Alu zu schweißen WIG die beste und zu bevozugende Metode ist.
Es ist natürlich "möglich" auch MIG zu schweißen, wobei die Ergebnisse meist zu wünschen übrig lassen.
Es gilt natürlich auch, wie bei jedem anderen Schweißferfahren, Übung und Routine sind das A und O. Und das gerade beim Aluschweißen.
Ich habe eine Ausbildung als Maschienenschlosser, und schweiße seit fast 25 Jahren alles mögliche, aber an ein Motorgehäuse würde ich mich ohne "Tägliche " Erfahrung im Aluschweißen nicht heranwagen.
So etwas kann gut gehen, muss aber nicht.
Ich würde auf jeden Fall von Versuchen mit MIG abraten.
Man kennt das Material des Gehäuses nicht, und das der im Baumarkt oder sonstwo angebotenen Schweißzusatzrollen auch nicht.
Weiterhin ist solch eine Rolle auch Relativ teuer.
Besser einen Aluschweißbetrieb in der nähe suchen, dort wird einem so etwas normalerweise für kleines Geld richtig "GUT" geschweißt.


Gruß Katana
Zuletzt geändert von Katana am So 7. Jan 2007, 18:36, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Katana
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Zash
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Beitrag von Zash »

Kann Dir da nur Recht geben,

WIG ist ja im Prinzip eine Art Autogenschweißen mit Materialzuhr per Hand/Stab bei dem die Flamme durch einen Lichbogen ersetzt wurde der von einer Inerten (nocht reaktionsfähigen) Schutzgashülle ummantelt wird. Diese Inertgasmantel verhindert das Oxidieren des Aluminiums....

WIG

Wolfram
Inert
Gas

Baumarktmaterial kann man glatt abhaken, es sollte schon etwas mit viel "MgSi" drinnen sein 8)

Schweißen lassen kostet nicht viel, kaputtmachen kann man dabei wenig -- > das Gehäuse IST ja schon kaputt und es kann nur noch besser werden.....

Zum Thema Riß:
Ist der Riß nicht an einer hochbelasteten Stelle die dazu noch sehr heiß wird kann man das beim Zweitakter sogar per UHU-Plus Endfest300 reparieren ;)
Riß säubern, entfetten, Kleber mischen und den Riß damit füllen, Teil in den Backofen und bei etwa 180° 20 Minuten drin lassen. Der Uhu-Plus (nur der Endfest300!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) härtet dann aus und erhält eine Zugfestigkeit von etwa 300kg/qcm.... das reicht locker.

Lacht nicht, meine beste Tat damit: Eine sehr schöne Kaffetasse war in 2 Hälten zerbrochen, die habe ich damit zusammengeklebt mit einem Spannring zusammengespannt und im Backofen behandelt.
Aus der Tasse wird heute noch Kaffee getrunken - lach......

BTW: Wusstet ihr schon dass die Flügel beim Airbus nur zusammengeklebt sind :)

Uwe
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Maxispüler
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Beitrag von Maxispüler »

Man kann aber nicht mit jedem X-belibiegen WIG Inverter schweißen! Man muß darauf achten das man einen AC/CD WIG Inverter hat! Diese kosten einiges mehr unter 1000Euro kaum zu bekommen.

Es gibt auch noch die möglichkeit Alu zu löten, geht bei kleinen Teilen wunderbar! Vergaser etc... googlen: AL75 Lot

Dazu gibt es ja auch noch Kaltmetall w.z.b Weyer Haftstahl, das Zeugs ist richtig gut! Kann es nur empfehlen!
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Zuletzt geändert von Maxispüler am So 7. Jan 2007, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
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marko
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Beitrag von marko »

naja es geht hier ja nicht um tassen sondern um motoren.... 8) 8) 8)
aber ich kenne uhu endfest noch aus meinen modellbauzeiten könnte funktionieren.
wie hoch darf die temp.von uhu endfest seim im betrieb ?
gruß marko
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Maxispüler
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Beitrag von Maxispüler »

Weyerhaftstahl hält Temperaturen bis zu 180Grad aus! Kurzristig auch mehr! Härtet voll aus und kann mechanisch barbeitet werden. Ist gegen viele Chemikalien unempfindlich w.z.b öle,fette, Benzin u.s.w
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Katana
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Beitrag von Katana »

Also beim Alu Hartlöten kommt es noch mehr drauf an, das man die richtigen Materialien verwendt. Auch das Flussmittel muß genau passen.
Alulöten, hab ich mal eine Zeit lang gemacht (Kälteanlagen Prototypen für Autos), ist wenn man es gut machen will noch schwieriger wie schweißen.
Wenn man es gut im griff hat, allerdings eine Alternative.
Gruß Katana
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Rabbitracer
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Beitrag von Rabbitracer »

Also , ich seh das wie Ihr. Das ist nicht einfach und bestes Werkzeug ist auch bestimmt besser als schlechtes. Ich habe nur manchmal den verdacht das so manch kleine Stelle mit nem normalen Schutzgas gerät mit Argon , auch irgendwie zusammen gepappt werden könnte :D

oder am Rahmen auch genauso. da ist WIG wg der grossen Hitze eh umstritten. Andere schweissen ausschliesslich autogen und nehmen die materialänderung bewusst in kauf oder benutzen das zu positiven Änderungen der steifigkeit. ( hat mir einer so erzählt , ders wissen sollte)

Aber ich will das nicht so propagieren mit der Bastelei....

Manchmal gehts und manchmal ist es dann doch schwieriger als gedacht....

Wenn man die Möglichkeit hat das machen zu lassen , ist es bestimmt technisch besser als selber zu experimentieren.

Ralf
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Zash
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Beitrag von Zash »

lach, bei Motoren hält das erst recht :D

In die Tasse wird ja nicht kalter, sondern sehr heißer Kaffee gegossen - lach

Weyer-XYZ-Ungelöst haftstahl oder wie das auch immer gerade heißen mag ist ja nicht wirklich Haftstahl sondern im Regelfall ein Epoxidharzkleber mit Füllstoff. Als Füllstoff kann Alupulver oder auch Stahlpulver verwendet werden. Man stelle sich das so vor: Du rührst 1l Epoxidharzkleber an und unter ständigem Umrühren schüttest Du dann feines Alupulver in die Masse hinein. Und zwar so lange bis die Masse gerade eben noch zähflüssig und klebrig ist. Fertig ist das "Haftaluminium".
Der Vorteil: Kannst Du Fräsen, Drehen, Gewinde hieninschneiden, ist wärmeleitfähig und sieht fachmännisch verarbeitet fast wie Alu aus.

Und es ist einigermaßen temperaturbeständig, zumindest - je nach Epoxikleber - bis 150° und darüber. An einem Alu-Motorblock eines wassergekühlten Zweitakters dürftest Du in solche Temperaturbereiche niemals kommen!

Mein Tip: Probier es mal mit so einem alugefüllten Kleber, dabei geht nix kaputt und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ist es damit dauerhaft repariert.

Uwe
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Rabbitracer
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Beitrag von Rabbitracer »

Super Tip mit dem metallpulver. Das werd ich mal an dem ausgerissenen Gewinde meines Roller vergasers testen.

Ralf
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Zash
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Beitrag von Zash »

Vorher GRÜNDLICH entfetten und die Oberfläche nicht zu glatt........

Kleber hält immer dann gut wenn er eine möglichst große Oberfläche zum Verbinden hat und direkt mit der Oberfläche reagieren kann.

Ausgerissenes Gewinde: HeliCoil geht nicht?


http://www.konstruktionspraxis.de/facha ... 70241.html


Sollte jede gute Werkstatt im KFZ-Bereich machen können

Uwe
Zuletzt geändert von Zash am Mo 8. Jan 2007, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
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