Gibt (zu diesem Rennen) doch einen kleinen Bericht aus Wackersdorf
Vorweg, das kleine Forumsduell ging nach Punkten an Patrick
Das war nicht mein Wochenende. Selten habe ich so über ein ganzes Wochenende gekämpft wie dieses Mal.
Erstmals mit dem neuen Chassis am Start (Modelljahr 2025) ging es am Donnerstagnachmittag noch für 2 Stints auf die Strecke. Gleich in den ersten Runden gab es aber einen Kulturschock. Das neue Chassis mit der neuen Homologation unterscheidet sich deutlich vom alten Modell. Daran musste ich mich erst gewöhnen und bin bis jetzt nicht überzeugt davon. Das war Problem Nr. 1
Problem Nr. 2 zeigte sich ebenfalls direkt am Donnerstag

Immer wieder hatte ich mit Aussetzern ausgangs der schnellen Doppelrechts vor der Schickane zu kämpfen. Das hat bis zu 0,3s gekostet und war leider in den meisten Runden vorhanden. Zwar kam und ging dieses Problem im Laufe des Wochenendes aber richtig frei davon war ich nie.
Im Quali am Samstag ereilte uns dann das nächste Problem

Schon wieder wollte der Auslassschieber in langsamen Kurven nicht richtig schließen und es fehlte an Leistung aus den engen Ecken raus. Dieses Problem hat uns in Kerpen schon den Sieg im Finale gekostet und kam ausgerechnet zum Quali wieder.
Während Patrick sich mit einer Top Leistung die Pole gesichert hat, konnte ich mich nur für P4 qualifizieren.
Da wir keine Lösung für das Problem mit dem Auslassschieber hatten - immerhin war bis auf dem Rumpfmotor alles Neu und kein Teil aus Kerpen verbaut - haben wir uns für einen Motorwechsel entschieden. Es kam der Motor drauf, der sich am Vortag als minimal schlechter erwies und anfälliger für die Aussetzer (Problem 2) vor der Schickane war.
In den beiden Heats am Samstag kam ich einigermaßen problemfrei durch. Der Auslassschieber tat was er sollte und die Aussetzer beschränkten sich auf ein leichtes Ausmaß. Dennoch hatte ich mit dem Kart/Setup zu kämpfen und fand einfach nicht den notwendigen Speed.
Ich konnte mich zwar in beiden Heats auf P3 und somit immerhin auf P1 in der deutschen Wertung retten, das war aber nicht wirklich was ich wollte
Wir haben dann am Abend noch weiter am Setup umgebaut und alles für den Sonntag vorbereitet.
Im warm up war dann schon eine gewisse Steigerung zu erkennen. Das neue Setup griff besser und es fühlte sich gut an. Das Ergebnis im warm up hat es noch nicht ganz gezeigt - die ersten 4 lagen innerhalb von 0,06 Sekunden - aber ich hatte meine Runde nicht richtig zusammen bekommen und hatte noch Luft.
Der Superheat zeigte, dass das Gefühl nicht getäuscht hat. Mein Start von P3 war schlecht und der Plan innen auf P2 vorzufahren, ging nicht auf. Nach Runde 1 blieb es auf meiner Startposition. Ich konnte mir aber schnell P2 und dann P1 holen und diesen bis zum Ende halten. Die Abstände waren jedoch immer sehr klein.
Zum Finale kündigte sich dann Regen an. Dieser kam aber nur in Form von Tröpfchen und setzte immer nur für kurze Zeit ein. Zudem mussten wir im Vorstart warten bis ein neuer RTW vor Ort war. Den alten RTW hatte es gebraucht weil sich der Sieger des Rennens zuvor beim Jubeln

auf der Ziellinie die Schulter ausgekugelt hat. Das nenne ich mal Emotionen
Während der Wartezeit schauten alle in den Himmel. Ich hätte gerne ein paar Tropfen mehr gehabt - da fühle ich mich eig immer sehr wohl bei
Mit rund 30min Verzögerung ging es endlich los.
Schon in der Einführungsrunde wäre ich bald ausgeflippt. Schon wieder hing der Auslassschieber und ich wusste, dass das ein langes Rennen wird.
Der Start von P2 konnte so nicht gut gehen und ich verlor einen Platz. Die Lücke nach vorne ging schnell auf und ich hatte schon befürchtet sofort viele weitere Plätze zu verlieren. Speziell in einer Kurve verlor ich Runde um Runde mehrere Zehntel um kam überhaupt nicht vom Fleck
Durch die Erfahrung aus Kerpen wusste ich, dass mehr Motortemperatur die Probleme lindert. Also Kühlerklappe runter und möglichst Temperatur rein fahren. Nach 6-7 Runden wurden die Probleme damit deutlich besser. In der Zwischenzeit war ich reichlich beschäftigt keine Plätze zu verlieren. Zum Glück gelang es mir auf die Runde immer ein paar Meter Vorsprung auf die Verfolger rauszufahren, die grad so gereicht haben um in der Problemkurve knapp vorne zu bleiben.
Danach kam ich endlich dauerhaft weg. Die Spitze rund um Patrick war aber enteilt
Nach Punkten ging das Duell also 3:1 an Österreich

Schade, da ich im Finale recht optimistisch war noch ausgleichen zu können. Ohne die Probleme hätten wir zumindest die Chance gehabt...
Wir müssen nun endlich rausfinden, warum mich dieser Auslassschieber so oft bremst. Wir haben wieder Schadensbegrenzung betrieben aber in 8 Rennen (4 pro Wochenende) in diesem Jahr, habe ich 3x Plätze durch techn. Probleme verloren. Teils mit nagelneuen Kart. Es gibt keinen ersichtlichen Grund...
Glückwunsch an Patrick, der wirklich das ganze Wochenende extrem schnell war ! Würde mich freuen, wenn es iwann die Möglichkeit zur Revanche gibt
VG
Alex