Kartfahren mit Handgelenkproblemen

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MoritzKart
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Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von MoritzKart »

Hallo Leute,

durch einen Mountainbike Unfall im letzten Jahr habe ich mir beide Handgelenke gebrochen. Ich habe bei stärkeren Belastungen immer noch Probleme gehabt und deswegen bin ich zum Arzt gegangen. Hab jetzt die Diagnose: Kienböck Krankheit im linken Handgelenk. Beim rechten ist zum Glück alles gut. Mountainbiken kann ich jetzt vergessen. In den letzten Monaten bin ich öfter Leihkart gefahren, dabei hatte ich keine großen Probleme, aber riesen Spaß. Jetzt die Frage: Wie viel extremer geht richtig Kart fahren auf die Handgelenke bzw könntet ihr euch vorstellen, dass man so Kartfahren als Hobby betreiben könnte. Ich hätte nicht vor kompetitiv zu fahren, aber halt schon vernünftig.
Schonmal im vorraus danke für alle Antworten!
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Ragnar
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Re: Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von Ragnar »

Moin

Ein Rennkart lenkt sich in der Regel viel schwerer als ein Leihkart. Je mehr Grip, desto anstrengender wird es.
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Deki#91
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Re: Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von Deki#91 »

Ich habe mir 02/2023 das re. Handgelenk am Snowboard gebrochen. Nach 4 Wochen Gips hatte ich massive Bewegungseinschränkungen und Schmerzen im Handgelenk.

In der Saison 2023 konnte ich damit MTB (Downhill) nicht fahren, normales MTB (Touring) mit sehr viel Vorsicht und langsamer als die ängstlichsten Mädls ging schon irgendwie. Dann habe ich mich so gegen Saisonende ins Kart gesetzt, nicht gepusht auf Rundenzeit muss sein, sondern einfach für mich gefahren, also ca. 2 sec langsamer als Rundenrekord, ich hatte dabei gar keine Handgelenksschmerzen.

Zu dem Zeitpunkt hätte ich mich nicht getraut Leihkart zu fahren.

Die Leihkarts die ich bis jetzt gefahren bin haben immer ein sehr schwergängiges Lenkrad gehabt im Vergleich zum Rennkart. Manche Leihkarts sind wie Panzer aus den 40er Jahren zu fahren, besonders wenn sie am Asphalt sind. Andere wie Rimo EVO6 in einer glatten Halle haben schon angenehme Lenkradkräfte, aber immer noch viel grössere als mein Rennkart.

Das tollte am Rennkart ist, du kann es für dich anpassen und die Lenkkräfte verringern. Mache Anpassungen kosten einige 1/10s Zeit, aber das ist glaube ich dir egal ?!

Ich würde an deiner Stelle schauen irgendwo ein Rennkart auszuleihen, ich glaube in Ampfing gab es eins ? Bei uns in Bruck (AUT) gab/gibt es ein Rotax Rennkart zum guten Tarif zu mieten.

Es ist also schwer zu beurteilen ob es funktioniert, man fährt mit einem Rennkart etwa 40-50min am Tag und das würde ich an deiner Stelle in einem gemieteten Rennkart auch durchziehen und schauen wie dein Körper drauf reagiert.
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Darkmind
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Re: Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von Darkmind »

Hi Moritzkart,

Ich teile hier Deki's ansichten und diese deckt sich mit meinen eigenen erfahrungen.

Ich fahre fast jedes Weekend Schalter in der Saison, aber beim Leihkart auf der gleichen Strecke habe ich dann wiederum Muskelkater am nächsten Tag, wenn ich dann mal Leihkart gefahren bin. (nicht am selben Tag wie mit dem Rennkart.)
Davon merke ich nach einem Trainings Tag im Schalter gar nichts mehr. (härteste Lenkeinstellung und ca 1.5 Std reine Fahrzeit pro Nachmittag).

Ich habe dann mal mit dem Kartbahn Betreiber darüber diskutiert und eine These war dann auch noch sehr schlüssig. Diese Panzer sind ja im Vergleich zu seinem Rennkart viel schwerer. In diesem Fall gut 140Kg.
Beim Lenken soll sich ja aber das Kurven innere Hinterrad heben. Bei diesen schweren Karts bedeutet dies schlussendlich mehr Kraftaufwand.
Diese These klang für mich eigentlich ziemlich Schlüssig. :lol:

Daher, ich sehe das reine Lenken beim Rennkart als leichter an.
Allerdings stütze ich auch Ragnar, denn je mehr Grip man hat desto anstrengender wird es (und desto mehr bist du fix und fertig nach einem Turn). Dennoch habe ich anhand des Muskelkaters die Erfahrung gemacht, das Leihkart lenken anstrengender ist. Wie sich das allerdings auf die Handgelenke auswirkt kann ich nicht sagen.
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Deki#91
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Re: Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von Deki#91 »

Ich wollte natürlich die Erfahrungen von Ragnar nicht anzweifeln ! Ich habe nur meine eigenen Erfahrungen (die ich bis jetzt gemacht habe) geteilt...
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Baschtler
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Re: Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von Baschtler »

Im Leihkart hebt man sich auch sehr am Lenkrad, da die Sitze meist viel zu groß sind. Das geht gut auf die Arme. Geht zumindest mir so.
Im Rennkart, wenn es richtig personalisiert ist, sitzt man fest wie im Schraubstock. Etwas mehr Nachlauf einstellen und es lenkt sich ganz leicht.
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There's no replacement for displacement
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MZ-HB
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Re: Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von MZ-HB »

Geköpfte Lenkradnabe bzw Keilunterlage schonen die Handgelenke auch um einiges.
Karts ohne Schalthebel sind Spielzeug. ;)
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Littledrift
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Re: Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von Littledrift »

Bin die letzten Jahre sehr aktiv im Leihkartbereich unterwegs gewesen und bin dieses Jahr auf Schalter umgestiegen. Um ehrlich zu sein merke ich im Bereich der Handgelenke keinen wirklichen Unterschied. Da sind andere Bereiche der limitierende Faktor :D Aber pauschal kann man das nicht sagen, da es da auf einige Faktoren ankommt, wie bereits besprochen wurde. Ein Rimo Leihkart lenkt sich ganz anders wie eines von Sodi. Ein Strecke mit viel klein-klein oder sehr viel Grip (Eiselfing oder Ingolstadt) ist wesentlich herausfordernder als zb. Ampfing. Daher wird die nur die Option bleiben es zu testen.
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Eisbär
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Re: Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von Eisbär »

Es gibt schon einige Möglichkeiten, ein eigenes Kart an deine persönlichen Gegebenheiten anzupassen. Ein Freund von mir hat das rechte Bein verloren und fährt DD2 (Handgas rechts und Schaltwippen beide links). Es geht fast alles, wenn man nur will.

Grundsätzlich wäre für deinen Anfang was getriebeloses mit E-Starter und Fliehkraftkupplung (Rotax Max, IAME X30) das Richtige für dich. Schalter erst mal komplett außen vor lassen, da hast du meist nur 1 Hand am Lenkrad. Rotax DD2 mit Schaltwippen musst du probieren, aber auch da hast du zusätzliche Belastung auf den Händen.

Simple Möglichkeiten, um das Lenken zu erleichtern:
1) Großes Lenkrad 345mm anstatt 320mm (zugegeben - musste mich auch erst an die Optik gewöhnen, aber das hilft sehr)
2) Anlenkung der Spurstangen an der Lenksäule und/oder Achsschenkeln (ja, damit verändert man den Ackermann-Effekt, sollte im Hobbybereich aber zu vernachlässigen sein, wenn man nicht auf der Suche nach den letzten 10teln ist)
3) Wie oben von MZ-HB geschrieben: Gekröpfte Lenkradnabe, um den Winkel der Handgelenke anzupassen (mach mal einen ungekröpften Lenker auf dein MTB - viel Spaß nach 10 KM)

Meiner Meinung nach alles nichts, um dich von diesem schönen Hobby abzuhalten.
Ein Tag ohne Schrauben ist wie?
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Matt81
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Re: Kartfahren mit Handgelenkproblemen

Beitrag von Matt81 »

Ich sehe das auch so…
Ich würde es auch einfach mal ausprobieren und testen.
Von einem 6 Gang Schalter Kart würde ich persönlich auch erstmal abraten so wie der Eisbär schon Schrieb.

Aber einem IAME X30 , Rotax Max (Senior) oder Rotax DD2 steht nichts im Wege.
Ich kenne auch eine Dame die querschnittsgelähmt ist und auch aktiv mit einem X30 & Rotax Max unterwegs ist
und auch Electro Kart (Kein Leihkart) Fährt.

Von daher möglich ist alles. :mrgreen:

Ein schönen Sonntag noch und Beste Grüße
Matt81
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- Ayrton Senna - (1991)

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