Etwas Kartsportgeschichte...

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Grillchef
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Etwas Kartsportgeschichte...

Beitrag von Grillchef »

Schön, solch Insider aus der guten alten Zeit zu lesen !! Weiter so !! :D

Bin ja damals auch aktiv gefahren, von 1982 bis 1989, anfangs bei den Pop-Junioren, dann ein Jahr Pop-Senioren und die letzten Jahre im 250ccm Kurzbahnpokal (seinerzeit teils unter Tuner Bernd Bleek, Botho wird sich an ihn erinnern, gelle? ;o)

Ich lese auch heut noch regelmäßig in der guten alten Karting !! Was für eine tolle Zeitung mit aktuellen und mit Herzblut geschrieben Berichten !!!

Freue mich über weitere Berichte hier im Forum !! (vielleicht schaffe ich es ja auch mal in dieser Rubrik die eine oder andere Anekdote zu schreiben ;o)

Gruß
Martin 8)
www.grillchef.de.tl

Schaut mal rein, ich freu mich !!
pehaha
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Etwas Kartsportgeschichte...

Beitrag von pehaha »

Das war nicht der Sinn, des Preisbeispiels.

Sondern der Vergleich gestern / heute zum Einkommen, Preisleistungsverhältnis.

Und damals war nix dran.......puristisch und dafür war das schon verdammt teuer.

Du wurdest erst 10 Jahre später gebaut..... :tongue:
( Es gibt auch ein Leben NACH dem Kart :D )
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ex_250ccm
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Etwas Kartsportgeschichte...

Beitrag von ex_250ccm »

Hallo,

ich bin erst ab 94 gefahren, kann mich aber noch an die tolle Stimmung
damals im Fahrerlager erinnern. Es standen bei jedem Rennen mehr als 150
Fahrer auf engstem Raum (Hannover, Rüthen, Harsewinkel). Es gab faire
Rennen, jeder hat dem anderen geholfen.

Mann konnte mit den TK und Rennleitern reden, ich bin zb Beispiel mit dem
Luft-250ccm bei den Wasserkochern mit gefahren, war alles kein Problem.

Und, meiner Meinung nach, freuten sich die Veranstalter auf die Teilnehmer.
Heute, so finde ich, ist es bei manchen Veranstaltern anders. Der KYC
(Youngster Cup) ist eine wohltuende Ausnahme. Da bedankt sich der Rennleiter
und Veranstalter, das man teilgenommen hat. Und wenn es etwas zu bereden gibt,
dann wird das auch gemacht.

Was es früher auch nicht gab, waren die versteckten Kosten. Ich habe kein P
roblem, Stromgebühr zu bezahlen, oder Geld für Mülltüten. Das sollte dann
aber in der Ausschreibung stehen. Gleiches gilt für die Transponder Miete.

Wir standen am Wochenende in Rüthen und zahlten zu den 75 Euro Nenngeld noch
30 Euro Müllgebühr. Das Geld für den Müll bekamen wir aber am Ende,
beim sauberen Verlassen des Platzes zurück, komplett. (das ist eine bessere Lösung,
als 10 Euro für Mülltüten....)

In Kerpen zahlst du soviel Geld für Strom, das du dich den ganzen Tag fönen
könntest und du trotzdem keine Chance hast, den Strom für das Geld zu vernichten.

Alles in allem hat sich bei Veranstaltungen der "spirit" geändert. Heute sitzen
wir von der IG100ccm zusammen und Grillen, der Rest der Teilnehmer
versteckt sich in ihren verschlossenen Zelten. Hat was von kleiner F1.

Grüße,
Sven

ps: ich suche mal die alten Magazine raus. (Kartsport aktuell, Warmup, Dimo)
Da waren immer gute Bereichte drin.
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pehaha
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Etwas Kartsportgeschichte...

Beitrag von pehaha »

Alles hat seine Zeiten........

Im Pott gabs Taubenzüchter und Clubs, Vereinslokale ohne Ende.
Das Rennpferd des Bergmanns.

Heute sehe ich nur noch die fliegenden Stadtratten.

Die Zeit hat sich geändert, in der 70er habe ich ins ONS Handgebuch geschaut, konnte mir aussuchen, zu welchem ONS-Rennslalom ich fahre.
Bergrennen gabs auch genug, Rundstrecke war ja immer Orts gebunden.

Selbst auf den Slaloms waren Zuschauer ohne Ende.

Die Leute sind satt. Am liebsten vor der Glotze.......

Wenn dann noch Veranstalter bei einem eh schwach besetzten WAKC Rennen Ordner abstellen, die 5€ !! Eintritt verlangen, dann darf sich keiner wundern.

Sven, das ist wie beim Versandhandel :tongue:
Kostenoptimierung durch hohe Nebenkosten.

Die Auflagen, die Nebenkosten machen es unerträglich.

Feuerwehr/Sanis, Ordner. Fremdfirmen, die das Fahrerlager verkabeln müssen. Keine Sponsoren/freiw. Helfer.

Manchmal frage ich mich echt, wie manche Teams das finanzieren?
Guck dir die Trucks und Zelte an.

Klein F1.
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ex_250ccm
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Etwas Kartsportgeschichte...

Beitrag von ex_250ccm »

Moin,

obwohl ich die Trucks und co auch als ein "größenwahn" Geschwür sehe-
früher reichte ein Kombi und ein ausgebombter Hanomag, heute geht
unter einem 40 Tonner nix mehr.

Da wir ja selber, zusammen mit den Historikern, Rennen organisieren, weiß
ich, wieviel Aufwand ein solches Unterfangen ist. Die bahnmiete für ein
Wochenende ist da fast der einfache Teil.

Ohne jetzt zuviel im Gestern zu schwelgen, was ich immer wieder klasse
finde, auch nach etlichen Jahren Kartsport: Das Gesicht der Fahrer, nach dem
Rennen. (zumindstens bei uns..) Ich bin mit Marcel in Geesthacht gefahren,
ich letzter, er vorletzter und wir haben uns die gesamte Distanz bekämpft.
Mit Haken und Ösen, ohne Chance nach vorne. Aber, wir lagen uns nachher
in den Armen und freuten uns, als ob wir die WM gewonnen hätten.

Mir ist es mittlerweile wichtiger, schöne Fights zu haben, als auf dem Pokal
zu hoffen. Jetzt in Rüthen waren wir eine 3er Gruppe die sich 18 Runden
lang behakt hat- jeder konnte sich als Gewinner fühlen.

Grüße,
Sven
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Kartmesse
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Etwas Kartsportgeschichte...

Beitrag von Kartmesse »

Averna-Sven,
du hast nach den Drehzahlen gefragt:
In Hagen flog einem Fahrer die Kette weg und er rollte vor meinen Füßen aus.
Auf dem Display standen 22.300 Upm -und das Pleuel war noch an seinem Platz!
Transporter:
Ich fuhr 1970/72 viel im Ausland -mit einem VW-Bus. Nachts kam das Material abgedeckt vors Auto und wir schliefen im Bus auf Luftmatratzen, wenn kein Billigzimmer zu haben war. Wer sollte das bezahlen? Montiert haben auch Alice und ich. Heute haben die Fahrer saubere Finger und die Eltern ein Wohnmobil. So ändern sich die Zeiten. Aber schön wars doch -und ist es auch heute noch!
Schöne Grüße aus Obertshausen
Botho
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ex_250ccm
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Beitrag von ex_250ccm »

Hallo,

ich fahre immer mit meinem Evasion (früher Multipla) zum Rennen.
Das Kart transportiere ich im Auto, das Zubehör auch.

Kart nachts davor und im Auto pennen. Wenn ich Glück habe, darf ich
bei Marcel im Wohnwagen pennen (wenn er den alten Kasten mit hat.)

Oder ich fahre mit meinem Bekannten im Luxus-WoMo. Das ist aber
eher die Ausnahme. Und selbst, ich habe auch dann immer dreckige Finger und
rieche nach Männerschweiß.

Ich schlafe auch in Anhängern...wenn der Bierpegel passt.

Das gehört für mich dazu.

Grüße,
sven
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pehaha
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Beitrag von pehaha »

Ich war gestern in Kerpen, da steht schon seit Wochen das Mach1 Zelt, LKW's und Sprinter ohne Ende. Da werden für das 6h Rennen am WE Paletten weise DD2 aufgebaut. Draußen stehen immer 2er Paletten, eingezäuntes Lager für die Palettenkarts.....werde alle noch fertig montiert.

Schade, das ich die Fotos von der WM76 nicht mehr finde.
Wenn ich an Martin Hines , Zip-Kart denke.....RollsRoyce mit Dachträger, ein Kart guckte durch nicht geschlossene Kofferklappe.
Spanier mit so einem Klau-Fix und 2 Karts drauf.

OK, für WM Status war das damals schon minimalistisch.

Andererseits......als James Hunt im McLaren am Nürburgring einen Reifenschaden hatte, wurde der F1 mit einem kleinen Bilstein-Öldruckheber hoch gepumpt. Kein Schlagschrauber........

Die Zeit haben sich überall drastisch geändert.

Preiswerten bzw. bezahlbaren Motorsport gibt es kaum noch.

Nur mit B-Ware. Aus Spass was im Kreis fahren, das geht noch.
Der Rest ist verdammt teuer.
( Es gibt auch ein Leben NACH dem Kart :D )
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tigerfin
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Etwas Kartsportgeschichte...

Beitrag von tigerfin »

Hallo Zusammen,

deshalb macht mir das historische Fahren soviel Spass.

Früher waren andere Dinge wichtiger, heute erfülle ich mir den Traum vom Rennfahren.
Auch wenn ich es mit den Schnellen aufnehmen werde, entscheidend ist der Spaß und das Miteinander.

Deshalb sind die alten Geschichten auch so schön, weil Sie uns jung halten.

Viele Grüße
Andreas
Müschel
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Beitrag von Müschel »

Vor 20 Jahren war einiges einfacher aber auch vieles schwerer als heute .

Ich weiß das es auch damals schon Leute gab die viel Geld hatten und das hat man auch da schon am Equipment gesehen , gefühlt waren das aber viel weniger als heute .

Ich kann heute auch viel mehr Geld fürs Kartfahren ausgeben als mit 20 Jahren , am Spaßfaktor hat das für mich nichts geändert . Ich fahre auch noch immer gebrauchte Reifen , schau wo ich meine Teile am günstigsten bekomme (was heute viel leichter ist als damals) .

Das es immer mehr Leute gibt die viel Geld haben hat das gute und schlechte Seiten (gut ist das man so gebrauchte Karts bzw. Teile erstehen kann , schlecht wenn man Rennen fahren will und nicht so viel Geld Investieren kann ) .

Mein Kumpel ist damals noch auf der Solitude gefahren , da war auch alles gerammelt voll.
Das war ein 135 cm , luftgekühlt . Ging auch ganz ordentlich das Teil .

Ich glaub das er sogar mitsamt dem Kart im Gartenhäuschen gelandet ist das da am Verkehrsübungsplatz stand .

Wie Sven schon sagt , es gibt heute viel zu viel Klassen und Veranstalter . Heute muss man richtig schauen ob auf den großen Bahnen auch frei ist oder ob nicht schon wieder ein Rennen stattfindet bevor man da hin fährt . Das kann aber nur der Markt selbst regeln und das wird schwierig .
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