Also grundsätzlich ist ja irgendwie jeder gerade von seinem Motor überzeugt. Die Aussage das ein guter 100er wie die Pest läuft kann ich nur bestätigen, aber ....
Zum einen darf man sich nie von einem Geräusch täuschen lassen. Wenn ein 100er über die Bahn fährt klingt das schon mal viel schneller als ein 4Takter. Der 100er ist aber nicht unbedingt schneller. Man mus also auf die reinen Zeiten zurückgreifen und auch das bringt nicht unbedingt etwas. Nehmen wir mal an ein 100er fahrt auf einer Bahn genau 30 Sek. Auf der gleichen Bahn fährt ein 4Takter (welcher Motor ist jetzt mal egal) eine 31er Runde. Der 100er ist nun im Moment mal schneller.
Fahren beide Motoren zu gleicher Zeit auf der Bahn verschiebt sich das auf einmal gewaltig. Hängt der 100er hinter dem 4Takter ist je nach Strecke da kein vorbeikommen. Erleben wir regelmäßig in Rahmsloh zwischen 125er und B&S und 390er. Die 4Takter ziehen den 100er und 125er Ausgangs der Kurven gnadenlos weg. Wenn danach nicht eine sehr Lange Gerade kommt reicht dem 4Takter der Vorsprung durch Beschleunigung aus dem Keller bis zur nächsten Kurve.
In Faßberg war es so, das Marvin mit seinen 30 KG Fahrergewicht und seinem 390er im Durchzug den 100er locker stehen lies und der Vorsprung auch nach der langen Gerade "fast" gereicht hat. Der 100er Fahrer mußte sich Marvin "zurecht legen". Nach dem dritten zurecht legen (also in der dritten Runde) hat der 100er dann sein hohes Drehzahlband ausgenutzt und konnte nach der langen Geraden Marvin dann kurz vor der nächsten Kurve knapp überholen.
In Rahmsloh wäre das so nicht möglich gewesen, weil dort die Gerade kürzer ist. Auch liegt der 100er besser in den Kurven, das jedoch kann der Fahrer auch nur ausnutzen wenn die Kurve nicht zu eng ist. Ist diese nämlich relativ eng fällt der 100er wieder in den Drehzahl-Keller. Der 4Takter zwar auch, dieser zieht dann aber wieder mit ordentlichen Bums von unten raus, während der 100er dann wieder nach hohen Drehzahlen lechst.
Alles in allem ist das von den Übersetzungen und der Strecke abhängig. Die Beschleunigung beim 4Takter macht natürlich Spaß, das hohe Gewicht ist allerdings ein Riesen-Nachteil. Der 100er und alle anderen 2Takter überzeugen mit hohen Drehzahlen und sehr geringem Gewicht. Was im übrigen beim Verladen der Karts die reine Freude ist
Ergo Ansichtsache -- muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Wir fahren im Moment noch beides. 4Takter und 125er Schalter. Beides hat seine Vor- und Nachteile, dennoch muss man sagen 4Takter ist ein tolles Hobbygerät und reicht um einigen 2Taktern das Leben schwer zu machen. 2Takter ist purer Motorsport und 2Takter Schalter ist F1 Feeling pur. (Im Westentaschenformat natürlich).
Ausnahmen bilden der Hirth als 2Takter mit dem meisten Power und Karts mit Motorradmotor wie die Bassumer Suzukis zum Beispiel. Für beide Varianten gibt es aber allerhöchstens Clubsport und keine offiziellen Klassen. Zum Einstieg in den Motorsport also völlig ungeeignet.
Gruss Fred