Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Hallo Forum,
ich hatte es in einem anderen Projekt Thema schonmal kurz angerissen, ein neuer, alter K-Wagen hat den Weg zu mir gefunden und wird zurück ins Leben geholt. Ich hab bereits schon damit begonnen und würde Euch hier wieder einen kleinen Einblick in das Projekt geben.
Um was handelt es sich...
Es ist ein DDR K-Wagen aus den Anfängen des Kartsport in der DDR. Gebaut wurde das Auto im Winter 1961 und ab dem Jahr 62 eingesetzt. Auch war das Auto recht erfolgreich, handelt es sich hier um den ersten, inoffiziellen DDR Meister-Wagen überhaupt. Warum inoffiziell...? Die Meisterschaft lief bis 1965 noch als Deutsche Meisterschaft und erst 1965 wurde dann auch diese Meisterschaft als DDR Meisterschaft bezeichnet. Unter anderem wurde das Auto auch international eingesetzt, diese Meisterschaft umfasste neben einem Rennen in Berlin noch 3 weitere Läufe in Ungarn, Bulgarien und auch Russland. So wurde es mir zumindest von Zeitzeugen und dem Sohn des ehemaligen Fahrers übermittelt. Bis jetzt ergab die Recherche, daß es sich hierbei um den ältesten, noch existierenden Wagen handelt, von dem wir wissen. Ein Grund mehr, dieses Fahrzeug zu restaurieren und für die Nachwelt zu erhalten.
Das Auto war anfangs ausgestattet mit einem 125ccm Motor von dem Motorrad MZ RT 125. Das war damals auch die einzige Klasse, die es gab. Als später die 50ccm Klasse ins Leben gerufen wurde, erfuhr das Auto einen Umbau auf den 50er Motor. In diesem Zustand verblieb es dann nach diversen Renneinsätzen im Besitz des Erbauers. Später ging das Auto dann in ein Kinderferienlager zur allgemeinen Bespaßung und dort wurde dann quasi schon der Grundstein für das folgende Übel gelegt.
Irgendwann ist der Erbauer dann verstorben und das Auto verblieb beim Sohn. Wir haben das Auto gemeinsam Anfang 2000 einmal instand gesetzt und renoviert.
Auf welchen Wegen auch immer und mit welchem Hintergrund gab man das Auto weg zum Umbau des Sitzes. Sollte wohl nach hinten versetzt werden, warum auch immer. Jedenfalls kann man diese Aktion eigentlich nur trefflich mit Pfusch und Dillentismus in Reinkultur beschreiben.
Die Schäden am Rahmen waren gravierend, eigentlich wurde das Auto zu Schrott verbastelt.
Aber egal, hilft ja nichts. Jetzt ist er bei mir und wird in den ursprünglichen Zustand zurück restauriert.
ich hatte es in einem anderen Projekt Thema schonmal kurz angerissen, ein neuer, alter K-Wagen hat den Weg zu mir gefunden und wird zurück ins Leben geholt. Ich hab bereits schon damit begonnen und würde Euch hier wieder einen kleinen Einblick in das Projekt geben.
Um was handelt es sich...
Es ist ein DDR K-Wagen aus den Anfängen des Kartsport in der DDR. Gebaut wurde das Auto im Winter 1961 und ab dem Jahr 62 eingesetzt. Auch war das Auto recht erfolgreich, handelt es sich hier um den ersten, inoffiziellen DDR Meister-Wagen überhaupt. Warum inoffiziell...? Die Meisterschaft lief bis 1965 noch als Deutsche Meisterschaft und erst 1965 wurde dann auch diese Meisterschaft als DDR Meisterschaft bezeichnet. Unter anderem wurde das Auto auch international eingesetzt, diese Meisterschaft umfasste neben einem Rennen in Berlin noch 3 weitere Läufe in Ungarn, Bulgarien und auch Russland. So wurde es mir zumindest von Zeitzeugen und dem Sohn des ehemaligen Fahrers übermittelt. Bis jetzt ergab die Recherche, daß es sich hierbei um den ältesten, noch existierenden Wagen handelt, von dem wir wissen. Ein Grund mehr, dieses Fahrzeug zu restaurieren und für die Nachwelt zu erhalten.
Das Auto war anfangs ausgestattet mit einem 125ccm Motor von dem Motorrad MZ RT 125. Das war damals auch die einzige Klasse, die es gab. Als später die 50ccm Klasse ins Leben gerufen wurde, erfuhr das Auto einen Umbau auf den 50er Motor. In diesem Zustand verblieb es dann nach diversen Renneinsätzen im Besitz des Erbauers. Später ging das Auto dann in ein Kinderferienlager zur allgemeinen Bespaßung und dort wurde dann quasi schon der Grundstein für das folgende Übel gelegt.
Irgendwann ist der Erbauer dann verstorben und das Auto verblieb beim Sohn. Wir haben das Auto gemeinsam Anfang 2000 einmal instand gesetzt und renoviert.
Auf welchen Wegen auch immer und mit welchem Hintergrund gab man das Auto weg zum Umbau des Sitzes. Sollte wohl nach hinten versetzt werden, warum auch immer. Jedenfalls kann man diese Aktion eigentlich nur trefflich mit Pfusch und Dillentismus in Reinkultur beschreiben.
Die Schäden am Rahmen waren gravierend, eigentlich wurde das Auto zu Schrott verbastelt.
Aber egal, hilft ja nichts. Jetzt ist er bei mir und wird in den ursprünglichen Zustand zurück restauriert.
Karts ohne Schalthebel sind Spielzeug. 

Re: Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Nachdem das Auto nun bei mir war, erfolgte die Bestandsaufnahme.
Erschreckend, was unkundige Hände so fabrizieren können.
Neben zahlreichen Rissen und Brüchen am Rahmen war der Sitzumbau wahrhaftig beschissen ausgeführt. Erschwerend kam dazu, daß der Rahmen durch die Schweißaktionen in sich verzogen war.
Ich erspare mir hier weitere Ausführungen dazu und präsentiere einfach mal Bilder...
Erschreckend, was unkundige Hände so fabrizieren können.
Neben zahlreichen Rissen und Brüchen am Rahmen war der Sitzumbau wahrhaftig beschissen ausgeführt. Erschwerend kam dazu, daß der Rahmen durch die Schweißaktionen in sich verzogen war.
Ich erspare mir hier weitere Ausführungen dazu und präsentiere einfach mal Bilder...
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Re: Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Und weitere Bilder...von sauber geschweißt kann man nicht sprechen. Teilweise sind Rahmenrohre durch das Schweißen regelrecht verbrannt.
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Re: Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Diese Bilder sollten stellvertretend reichen, was hier alles im Argen ist und was für eine Herausforderung ich mir hier selber stelle. Ich muss gestehen, dies ist das erste Projekt, wo ich selber Bauchschmerzen habe. Aber irgendwie hab ich selber auch Bock auf die Geschichte. Ich hätte zwar bei jedem anderen dankend abgelehnt, aber da ich den ehemaligen Fahrer und dessen Sohn schon ewig kenne, ist es wiedermal ne Herzensangelegenheit, motorsportliches Kulturgut der DDR zu erhalten.
Plan fürs erste wie folgt...
Alles raus was scheiße ist. Rückbau auf ursprüngliche Sitzkonstruktion und Motoraufhängung. Bodenblech raus. Zusatzrohre raus. Brüche reparieren (kommen nach dem Strahlen warscheinlich noch welche dazu). Rahmen richten...
Plan fürs erste wie folgt...
Alles raus was scheiße ist. Rückbau auf ursprüngliche Sitzkonstruktion und Motoraufhängung. Bodenblech raus. Zusatzrohre raus. Brüche reparieren (kommen nach dem Strahlen warscheinlich noch welche dazu). Rahmen richten...
Karts ohne Schalthebel sind Spielzeug. 

- Eisbär
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- Registriert: So 8. Jun 2014, 11:16
- Wohnort: Taunusstein
- Motor: TM R1 SRP, Rotax DD2
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- Hausbahn: Mal hier, mal da
Re: Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Ach du Sch... sieht ja übel aus. Ich hab mal gelesen "wer gut schleifen kann, muss nicht schön schweißen können" - Aber so gute Schleifer gibt es sicher nicht. Viel Spaß mit dem Projekt.
Die Bilder beim Fahren erinnern mich irgendwie an den Film "die Fligenden Männer in Ihren tollkühnen Kisten"
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Ein Tag ohne Schrauben ist wie?
Keine Ahnung, frag jemand anderen
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Re: Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Nunja, in dem Fall würde ich mir wünschen, daß derjenige nie wieder ein Schweißgerät in die Hand nehmen möge.
Nach stundenlanger Flex-und Schleifarbeit war der ganze Mist raus und der eigentliche Grundrahmen offenbarte weitere Schäden. Die Bremsseilaufnahme war nahezu durch gebrochen und eine Reparatur macht da keinen Sinn. Das kommt definitiv neu. Der alte Sitzbügel sollte eigentlich erhalten werden, aber auch da ist der Murks so groß, das ein Neubau die sinnvollere Alternative ist. Das alte Bodenblech war am Rahmen verschweißt und diente der diagonalen Stabilität. Da das neue aus Alu entsteht und schraubar sein wird, kommt unten ein zusätzliches Versteifungskreuz in den Rahmen. Das muss einfach sein, da der ganze Rahmen eigentlich mittlerweile viel zu fragil ist. Spätestens jetzt ist auch klar, das dieser Wagen nicht mehr im aktiven Renngeschehen eingesetzt wird, sondern als rollendes Museum weiter lebt. Fahrbar für zarte Demorunden ja, Renneinsatz nein. Macht mit Trommelbremsen auch nicht mehr wirklich Spaß.
Jedenfalls ist der Haufen Schrott ganz beachtlich.
Als nächstes nehme ich den Rahmen auf die Richtplatte und schaue, wie krumm das ganze Ding wirklich ist. Die Hinterachse hat jedenfalls schonmal ordentlich Verzug und der Rhamen selbst ist in sich verdreht und kippelt.
Nach stundenlanger Flex-und Schleifarbeit war der ganze Mist raus und der eigentliche Grundrahmen offenbarte weitere Schäden. Die Bremsseilaufnahme war nahezu durch gebrochen und eine Reparatur macht da keinen Sinn. Das kommt definitiv neu. Der alte Sitzbügel sollte eigentlich erhalten werden, aber auch da ist der Murks so groß, das ein Neubau die sinnvollere Alternative ist. Das alte Bodenblech war am Rahmen verschweißt und diente der diagonalen Stabilität. Da das neue aus Alu entsteht und schraubar sein wird, kommt unten ein zusätzliches Versteifungskreuz in den Rahmen. Das muss einfach sein, da der ganze Rahmen eigentlich mittlerweile viel zu fragil ist. Spätestens jetzt ist auch klar, das dieser Wagen nicht mehr im aktiven Renngeschehen eingesetzt wird, sondern als rollendes Museum weiter lebt. Fahrbar für zarte Demorunden ja, Renneinsatz nein. Macht mit Trommelbremsen auch nicht mehr wirklich Spaß.
Jedenfalls ist der Haufen Schrott ganz beachtlich.
Als nächstes nehme ich den Rahmen auf die Richtplatte und schaue, wie krumm das ganze Ding wirklich ist. Die Hinterachse hat jedenfalls schonmal ordentlich Verzug und der Rhamen selbst ist in sich verdreht und kippelt.
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- Eisbär
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Re: Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Echt schade, dass die Kartmesse nicht mehr ist. Da gab es auch immer einen Bereich für die Histo-Karts. Fand ich sehr interessant. Deine hätten da sehr gut hingepasst.
Irre, was da an Arbeit drinsteckt. Meinen Respekt hast du dir schon mal verdient.
Fährst du mal im Rahmen der GKC in Oppenrod, oder ist das zu weit für dich?
Irre, was da an Arbeit drinsteckt. Meinen Respekt hast du dir schon mal verdient.
Fährst du mal im Rahmen der GKC in Oppenrod, oder ist das zu weit für dich?
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Re: Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Ich bin eher in der OAKC Kart Classic Trophy zuhause. Wobei es für mich keinen Unterschied machen würde, ob ich nun 300km nach Oppenrod oder 300km nach Belleben fahre.
Die OAKC ist eigentlich das gleiche, nur eben halt für die DDR Karts. Der ein oder andere der KCT ist schon beim KKCD gestartet, das sind aber halt die Exoten unter der Westtechnik. Allerdings gibt es erste Ideen und Gespräche, ob man nicht Klassik West und Klassik Ost mal zu einer Veranstaltung vereint bekommt. Mal schauen wie sich das entwickelt.
Die OAKC ist eigentlich das gleiche, nur eben halt für die DDR Karts. Der ein oder andere der KCT ist schon beim KKCD gestartet, das sind aber halt die Exoten unter der Westtechnik. Allerdings gibt es erste Ideen und Gespräche, ob man nicht Klassik West und Klassik Ost mal zu einer Veranstaltung vereint bekommt. Mal schauen wie sich das entwickelt.
Karts ohne Schalthebel sind Spielzeug. 

Re: Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Weiter ging es nun nach dem ganzem Flex-und Schleifexzess mit den Richtarbeiten. Glücklicherweise verfüge ich über einen großen Schweißtisch, auf dem sich der Rahmen entsprechend fixieren und drücken lässt. Die Schweißtisch-Spanner erwiesen sich hierbei als super funktionierendes Richtwerkzeug. Obere und untere Rahmenrohre standen schief zueinander, geschuldet wohl auch den früheren, fehlenden Möglichkeiten bzw einer Rahmenlehre. Wurde ja alles nur frei Schnauze zusammen gefrickelt. Jedenfalls sind die Längsrohre "fahrerseits" wieder gerade und stehen ganz vernünftig übereinander. Auf der "Beifahrerseite" wird später noch etwas gerichtet, wenn der obere und untere Teilersatz der Rahmenrohre verschweißt ist.
Nachdem der Rahmen auf einer Seite wieder gerade war, hab ich ein neues Stück Rahmenrohr für die andere Seite vorbereitet.
Nachdem der Rahmen auf einer Seite wieder gerade war, hab ich ein neues Stück Rahmenrohr für die andere Seite vorbereitet.
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Re: Projekt 2024 / 2025 Oldtimer K-Wagen Restaurierung
Als nächstes ging es daran, die Verdrehung des Rahmens wieder zu richten. Anhand der Auflage auf den Spannbratzen erkennt man recht gut, wie sehr der Rahmen in sich verdreht ist. Hier half nur, die Verdrehung durch überstrecken des Rahmens über die Diagonale rückzuformen. Hat ne Weile gedauert bis ich zufrieden war, aber nun liegt der Rahmen auf 4 Punkten auf und kippelt nicht mehr. Die Längsrohre mussten nach dieser Aktion nochmal leicht nachgedrückt werden.
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