Saison 2024 - Ein Tagebuch
Verfasst: Fr 26. Jan 2024, 11:33
Hallo zusammen,
nachdem Deki das Forum mit so viel Aufwand am Leben erhält und nach dem Update die Kategorie Blog eingeführt hat, möchte ich mich auch aktiv daran beteiligen. Wir haben ja bereits tolle Blogs über die großartigen technischen Fähigkeiten hier, die auch sehr gut ankommen. Also habe ich mir überlegt, dass ich mich auf das Fahren konzentriere und von meinen Rennen berichten werde. Diese Komponente fehlt hier noch etwas im Forum.
Auf dem Plan steht die gesamte Saison der RMC (Rotax Max Challenge) Germany mit 5 Läufen. Die RMC ist die deutsche Meisterschaft im Rotax-Bereich und eine Serie, die in der ganzen Welt ausgetragen wird. Die Sieger der Klassen qualifizieren sich für die Rotax Grand Finals. Dort treten alle nationalen Sieger in einem einwöchigen Event gegeneinander an und fahren um den Weltmeister Titel.
Die Grand Finals sind wohl der Traum eines jeden Rotax Fahrers
Das Material wird vom Hersteller bereitgestellt und ist streng limitiert. So wird Chancengleichheit gewährleistet (zumindest so weit das möglich ist) und jeder fährt auf dem gleichen Material. Es gibt eine TV Übertragung mit professionellen Kommentatoren und selbst gestandene Profifahrer wie ein Rubens Barrichello treten dort an.
Aber das bleibt natürlich vorerst ein Traum. Einer, der als Ziel sicher im Kopf bleibt aber realistisch in weiter Ferne ist. Denn so lange bin ich im Kartsport und erst Recht auf dem Level noch nicht aktiv. Allerdings habe ich etwas Erfahrung im Rennauto. Daher zunächst mal eine Vorstellung meiner Person:
Meine Name ist Alex, 31 Jahre alt, wohne in der Nähe von Köln/Bonn und bin seit ich Denken kann Motorsportfan. Das habe ich von meinem Vater geerbt, der damals auch selbst ein Kart hatte (Hobby) und oft genug mit Michael und Ralf, die damals rund 10 Jahre alt waren, in Kerpen fahren war. In meiner Kindheit habe ich jedoch nur passiv Motorsport gemacht. Soll heißen, jedes F1 Rennen verfolgt und meinem Idol Michael Schumacher die Daumen gedrückt. Irgendwann kamen die ersten Rennspiele für den PC und ich hatte ein kleines Lenkrad mit Pedalen zu Hause um selbst fahren zu können. 2-3x im Jahr sind wir dann 20 Minuten auf einer Leihkartbahn gefahren. Damit sind auch schon die ersten knapp 20 Lebensjahre in Puncto Motorsport beschrieben
Als ich dann in meiner Ausbildung und mit Nebenjobs ein bisschen Geld angespart hatte, fing ich an aktiver zu werden.
Ich ging Leihkart fahren so viel ich konnte und habe es durch strikte Sparmaßnahmen iwie geschafft mir noch in der Ausbildung ein günstiges Ringtool (BMW 320i mit Käfig, Vollschalensitzen etc.) zu kaufen. Dieser Stein kam ins Rollen weil ich eine Taxirunde auf dem Nürburgring geschenkt bekommen habe und dort im Rahmen der VLN (Langstreckenserie) mitfahren durfte. Danach war das Eis endgültig gebrochen und mir war klar, was ich wollte...
Ein Traum war geboren: Einmal als Fahrer beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring teilnehmen !
Natürlich war das eher utopisch und ich hatte nicht gedacht, dass ich das jemals erreichen werde. Die Kosten für so einen Plan sind unmöglich aufzubringen. Doch wer mich kennt, weiß auch, wie hartnäckig ich werde wenn ich mir einmal was in den Kopf setze.
Die nächsten Jahre bestanden darin, dass ich mein ganzes Leben auf Motorsport getrimmt habe. Nach meiner kaufmännischen Ausbildung, habe ich mich bei den größten Teams in der Langstrecke beworben und auch gleich was gefunden. Ab 2014 habe ich dann Vollzeit im Motorsport gearbeitet und war später für die Organisation und Planung aller Rennen zuständig. Gleichzeitig habe ich tiefe Einblicke in die Szene mit alle Facetten bekommen.
Parallel habe ich jeden verdienten Euro in die Optimierung meiner Fähigkeiten gesteckt. Durch Glück habe ich dann die Chance bekommen in der RCN am Nürburgring einzusteigen. Das ist eine Leistungsprüfung, in der es um eine Kombination aus Schnelligkeit und dem Bestätigen von vorgegebenen Rundenzeiten geht. Gleichzeitig dient die Serie als Einstieg in die VLN und somit die höchste Serie am Nürburgring (heute NLS). Nach Achtungserfolgen in den ersten beiden Jahren, konnte ich die Serie 2016 als Meister beenden und bin so in das Nachwuchsprojekt von Toyota Motorsport gekommen. Plötzlich hatte ich die Möglichkeit VLN zu fahren, ohne die Kosten dafür aufbringen zu müssen. Mit Toyota ist dann auch der Traum vom 24h-Rennen war geworden
Das hat sich dann über die Jahre immer weiter entwickelt und ich bin bis letztes Jahr aktiv in der VLN / NLS gefahren. Zuletzt durfte ich einen Cayman GT4 bewegen. Darüber hinaus mache ich vereinzelt Coachings im Rennauto. Es ist also schonmal vorgekommen, dass ich ein scheinbar unerreichbares Ziel im Motorsport hatte und es tatsächlich erreicht habe
Es kommt mir heute manchmal noch surreal vor und ich hätte nie gedacht, dass ich mal so "weit" komme. Ob es im Auto weiter geht, wird sich noch zeigen müssen. Jedes Jahr, dass ich fahren darf, weiß ich zu schätzen. Es kann aber gut sein, dass 2023 mein letztes Jahr mit Auto-Rennen war. Die Situation am Nürburgring ist ungewiss und darüber hinaus gibt es weitere Herausforderungen. Aber hier soll es erstmal ums Kart fahren gehen
So viel zu meiner Historie und wie ich zum Motorsport gekommen bin. Wie und wann ich mit dem Kart fahren begonnen habe, kommt im nächsten Beitrag...
PS: Wer jetzt denkt, dass man mit Erfahrung in Rennautos gleich Kart fahren kann, der täuscht sich. Es sind 2 völlig unterschiedliche Welten. Wenn man Fähigkeiten übertragen kann, dann vom Kart ins Auto. Andersrum fällt es deutlich schwerer. Daher war mein Beginn im Kart wirklich als Anfänger zu sehen. Glaubt mir, ich kann mich noch gut dran erinnern
nachdem Deki das Forum mit so viel Aufwand am Leben erhält und nach dem Update die Kategorie Blog eingeführt hat, möchte ich mich auch aktiv daran beteiligen. Wir haben ja bereits tolle Blogs über die großartigen technischen Fähigkeiten hier, die auch sehr gut ankommen. Also habe ich mir überlegt, dass ich mich auf das Fahren konzentriere und von meinen Rennen berichten werde. Diese Komponente fehlt hier noch etwas im Forum.
Auf dem Plan steht die gesamte Saison der RMC (Rotax Max Challenge) Germany mit 5 Läufen. Die RMC ist die deutsche Meisterschaft im Rotax-Bereich und eine Serie, die in der ganzen Welt ausgetragen wird. Die Sieger der Klassen qualifizieren sich für die Rotax Grand Finals. Dort treten alle nationalen Sieger in einem einwöchigen Event gegeneinander an und fahren um den Weltmeister Titel.
Die Grand Finals sind wohl der Traum eines jeden Rotax Fahrers

Aber das bleibt natürlich vorerst ein Traum. Einer, der als Ziel sicher im Kopf bleibt aber realistisch in weiter Ferne ist. Denn so lange bin ich im Kartsport und erst Recht auf dem Level noch nicht aktiv. Allerdings habe ich etwas Erfahrung im Rennauto. Daher zunächst mal eine Vorstellung meiner Person:
Meine Name ist Alex, 31 Jahre alt, wohne in der Nähe von Köln/Bonn und bin seit ich Denken kann Motorsportfan. Das habe ich von meinem Vater geerbt, der damals auch selbst ein Kart hatte (Hobby) und oft genug mit Michael und Ralf, die damals rund 10 Jahre alt waren, in Kerpen fahren war. In meiner Kindheit habe ich jedoch nur passiv Motorsport gemacht. Soll heißen, jedes F1 Rennen verfolgt und meinem Idol Michael Schumacher die Daumen gedrückt. Irgendwann kamen die ersten Rennspiele für den PC und ich hatte ein kleines Lenkrad mit Pedalen zu Hause um selbst fahren zu können. 2-3x im Jahr sind wir dann 20 Minuten auf einer Leihkartbahn gefahren. Damit sind auch schon die ersten knapp 20 Lebensjahre in Puncto Motorsport beschrieben

Ich ging Leihkart fahren so viel ich konnte und habe es durch strikte Sparmaßnahmen iwie geschafft mir noch in der Ausbildung ein günstiges Ringtool (BMW 320i mit Käfig, Vollschalensitzen etc.) zu kaufen. Dieser Stein kam ins Rollen weil ich eine Taxirunde auf dem Nürburgring geschenkt bekommen habe und dort im Rahmen der VLN (Langstreckenserie) mitfahren durfte. Danach war das Eis endgültig gebrochen und mir war klar, was ich wollte...
Ein Traum war geboren: Einmal als Fahrer beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring teilnehmen !
Natürlich war das eher utopisch und ich hatte nicht gedacht, dass ich das jemals erreichen werde. Die Kosten für so einen Plan sind unmöglich aufzubringen. Doch wer mich kennt, weiß auch, wie hartnäckig ich werde wenn ich mir einmal was in den Kopf setze.
Die nächsten Jahre bestanden darin, dass ich mein ganzes Leben auf Motorsport getrimmt habe. Nach meiner kaufmännischen Ausbildung, habe ich mich bei den größten Teams in der Langstrecke beworben und auch gleich was gefunden. Ab 2014 habe ich dann Vollzeit im Motorsport gearbeitet und war später für die Organisation und Planung aller Rennen zuständig. Gleichzeitig habe ich tiefe Einblicke in die Szene mit alle Facetten bekommen.
Parallel habe ich jeden verdienten Euro in die Optimierung meiner Fähigkeiten gesteckt. Durch Glück habe ich dann die Chance bekommen in der RCN am Nürburgring einzusteigen. Das ist eine Leistungsprüfung, in der es um eine Kombination aus Schnelligkeit und dem Bestätigen von vorgegebenen Rundenzeiten geht. Gleichzeitig dient die Serie als Einstieg in die VLN und somit die höchste Serie am Nürburgring (heute NLS). Nach Achtungserfolgen in den ersten beiden Jahren, konnte ich die Serie 2016 als Meister beenden und bin so in das Nachwuchsprojekt von Toyota Motorsport gekommen. Plötzlich hatte ich die Möglichkeit VLN zu fahren, ohne die Kosten dafür aufbringen zu müssen. Mit Toyota ist dann auch der Traum vom 24h-Rennen war geworden

Das hat sich dann über die Jahre immer weiter entwickelt und ich bin bis letztes Jahr aktiv in der VLN / NLS gefahren. Zuletzt durfte ich einen Cayman GT4 bewegen. Darüber hinaus mache ich vereinzelt Coachings im Rennauto. Es ist also schonmal vorgekommen, dass ich ein scheinbar unerreichbares Ziel im Motorsport hatte und es tatsächlich erreicht habe


So viel zu meiner Historie und wie ich zum Motorsport gekommen bin. Wie und wann ich mit dem Kart fahren begonnen habe, kommt im nächsten Beitrag...
PS: Wer jetzt denkt, dass man mit Erfahrung in Rennautos gleich Kart fahren kann, der täuscht sich. Es sind 2 völlig unterschiedliche Welten. Wenn man Fähigkeiten übertragen kann, dann vom Kart ins Auto. Andersrum fällt es deutlich schwerer. Daher war mein Beginn im Kart wirklich als Anfänger zu sehen. Glaubt mir, ich kann mich noch gut dran erinnern
