Guten Morgen,
mal sehen ob ich den Bericht fertig bekomme, bevor ich ins Flugzeug einsteigen muss
Runde 4 der RMC Germany in Kerpen stand am Wochenende an. Das Wochenende, auf das ich mich am meisten gefreut hatte. Immerhin ist Kerpen meine Heimstrecke, auf der ich viel trainieren kann und sogar zu Hause schlafe...
Keine mehrstündige Anfahrt mit dem Anhänger quer durch Deutschland, sondern 60km in gewohntes Terrain
Doch beim Training fängt es an. Eigentlich wollte ich die letzten Wochen viel mehr in Kerpen trainieren fahren. Zeitlich bin ich jedoch nicht dazu gekommen und war lediglich 2 Tage dort. Zuletzt am Sonntag vor dem Rennwochenende, was schon ein kleiner Kraftakt war, da ich die 2 Tage zuvor am Nürburgring war und im Auto saß. Klingt erstmal nach Luxus, dazu aber später mehr (siehe Flugzeug)
Der Test am Sonntag lief recht gut, weshalb ich optimistisch war. So ging es am Freitagmorgen los zum Erftlandring. Dort angekommen, mussten wir erstmal ein Plätzchen für den Anhänger im randvollen Fahrerlager finden. Ein Freund, ebenfalls Fahrer in meiner Klasse, war am Abend zuvor sogar zu mir angereist und hatte noch bei mir übernachtet (inkl. Mario Kart Vorbereitung am Abend
).
Der Trainingstag selbst war sehr ernüchternd. Die Balance passte und es fühlte sich fahrerisch gut an. Nur kamen wir nicht so recht auf Pace...
Wir probierten noch einiges am Setup und konnten noch etwas Gewicht abbauen aber wirklich glücklich war ich am Abend nicht. Wer mich kennt, weiß, dass mich das dann bis zum nächsten Morgen beschäftigt und ich mir Gedanken mache, wie ich das ändern kann.
Am nächsten Morgen ging es dann ins Warm Up und damit die einzige Session vor dem Quali. Da ich vorher Reifen gespart hatte und nach dem Vortag nichts riskieren wollte, ging es auf neuen Reifen ins Warm Up. Das ist auch eine hervorragende Vorbereitung für das Quali selbst und quasi eine Simulation dessen. Gleichzeitig lernt man viel über das Anfahrverhalten für die schnelle Runde sowie die Luftdrücke im Quali. Doch schon in der ersten Runde zog das Kart schlagartig nach links. Ich habe noch versucht eine Runde weiter zu fahren, musste dann jedoch abbrechen weil es unfahrbar war. In der Box stellte sich schnell raus was das Problem war -> Vorne links überhaupt keine Luft mehr im Reifen. Über Nacht hatte er noch stabil die Luft gehalten und es gab überhaupt keine Anzeichen...Aber das ist Motorsport und zeigt wie schnell es geht !
So musste ich etwas unvorbereitet ins Quali gehen
Nicht eingeschossen, keine Luftdrücke, keine Quali Simulation für die Peak Runde.
Im Quali selbst merkte ich das vor allem zu Beginn, was leider die wichtigste Zeit ist. Der Peak ist für eine, maximal noch eine zweite Runde da. Ich fuhr gleich 3x nahezu die gleiche Zeit (0,03 zwischen allen Runden), was gleichzeitig zeigt, dass ich den Peak nicht getroffen habe. DIe allerschnellste Runde war dabei noch die 6te Runde...
Ergebnis: P2 und somit besser als befürchtet aber eben auch nicht gut genug.
Auf Pole stand mit Joey Hansen ein ehemaliger Weltmeister im Schalter, der in Kerpen als Gaststarter mit fuhr. Zeigt auch wieder das Niveau in unserer Klasse...
Vom 2. Startplatz ging es dann ins erste Rennen. Der erste Start wurde wiederholt, was ich nicht so toll fand, da ich mich an die Spitze gesetzt hatte. Also nochmal das ganze von der ungeliebten Außenseite. Dieses Mal kam ich nicht so gut durch Turn 1 und verlor einen Platz. Ein weiterer Platz ging in der nächsten Runde verloren und schob mich auf P4 zurück. Ab da ging es dann jedoch wieder vorwärts. Zunächst auf P3 und dann schnell auf P2. Zu dieser Zeit war der Führende jedoch schon 2,4 Sekunden enteilt. In 7 Minuten kaum machbar aber ich hatte etwas Wut im Bauch und habe einfach Gas gegeben. Und tatsächlich kam ich immer näher. Das Kopfschütteln des Weltmeisters vor mir, auf Grund des schmelzenden Vorsprungs, war eine extra Motivation weiter dran zu bleiben
Am Ende fehlten 0,07 Sekunden oder auch eine Runde zum Sieg...
Heat 2 verlief dann anders als erwartet. Leider kam der Pole Setter nicht vom Fleck und blieb in der Box stehen. So durfte ich die Pace bestimmen und zwar von P2 aber alleine in der ersten Startreihe ins Rennen gehen.
Im zweiten Lauf konnte ich mich schnell absetzen und das Rennen kontrollieren. Sollte man in dieser Lage sein, ist es immer hilfreich, die Reifen möglichst gut zu schonen und nicht volles Rohr zu fahren. Also habe ich den Abstand "verwaltet" und versucht meine Reifen frisch für die weiteren Rennen zu halten. In alter Sebastian Vettel Manier, ließ ich es mir natürlich nicht nehmen in der letzten Runde noch die schnellste Rennrunde zu fahren und die wahre Pace zu zeigen
Der Samstagabend ist meine Lieblingszeit an so einem Rennwochenende, zumindest wenn der Tag gut verlief. Mittendrin, die erste Anspannung weg, Burger zum Abendessen und die Zeit genießen. WIssend, dass wir gut aufgestellt sind für den Sonntag ging es dann zu Hause ins Bett.
Und tatsächlich reicht die Zeit jetzt nicht mehr für den Sonntag, da ich ins Flugzeug einsteigen muss.
Die Nacht war extrem kurz, erst Recht nach einem anstrengenden Wochenende mit Rennen bei knapp 30 Grad. Um kurz vor 3 klingelte schon der Wecker und ich sitze grad beim Boarding zum FLug nach Florenz. Von dort aus geht es nach Mugello für 2 Tage zum Coaching auf verschiedenen Fahrzeugen. Es sind 37 Grad angesagt
Der nächste Teil folgt...
VG
Alex