kartfahrer-forum.de

Hallo,

ich habe mir mal das Wankel-Handbuch durchgelesen und hier im Forum gestöbert.

1) Sind die 50 Stunden bzw. 1 Jahr bis zum ersten Motorcheck wirklich realistisch oder wird in der Regel vorher schon am Motor was gebastelt?

2) Ist es richtig, dass der Motor im Hobbybetrieb nicht unbedingt umbedüst werden muss?

3) Muss außer der Kupplungswartung (alle 1-2 Stunden fetten), Kette schmieren und tanken wirklich nichts gewartet werden?

Freue mich über ein paar Erfahrungswerte von Wanklern!

P.S.: Themen wir Drehzahlbegrenzer, Wasser- und Abgastemperatur und Auspuff hab ich schon auf dem Schirm.

Hallo,

aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass das schon etwas Theorie ist.

Ich bin im Jahr max. 15 Stunden gefahren. Im Winter wurde dann der Motor immer komplett neu gelagert und u.a. die Kupplungsscheiben erneuert.

Die Lager halten grundsätzlich die 50 Stunden, mit Ausnahme des Hauptlagers. Da läuft der Korb an und nutzt sich ab. Und dann ist Feierabend.

Allerdings war der Motor auch etwas leistungsgesteigert.

Im Fahrbetrieb ist der Motor unkompliziert, sofern man ihn als Kistenmotor fährt. Man muss grundsätzlich nichts umdüsen, oder anders einstellen.

Sprit rein und immer den Anlasser laden, dann fährt der und fährt.

Die Kupplungsbeläge halten allerdings nicht mehr als 15 Stunden. Außer man wiegt nicht mehr als ein Bambini

Man kann die Kupplung allerdings auch so einstellen, dass sie gleich zumacht. Dann geht in langsamen Ecken die Drehzahl in den Keller, aber die Haltbarkeit hoch.
Ich hatte die auf 4500 RPM eingestellt.

Das Nadellager der Kupplung sollte alle 2 Stunden mal etwas Fett bekommen, ebenso die beweglichen Kupplungsteile. Bei Regen oder bei Reinigung mit Bremsenreiniger dann öfter.

Kette musst Du eigentlich nicht schmieren. So lange hält die nicht

Ich hatte mit einem Satz Reifen auch immer eine Kette ruiniert. Das waren dann so ca. 1,5 bis 2 Stunden.

Wenn Du eine O-Ring Kette benutzt, dann hält die 10 mal so lange, bei 3 fachen Kosten.

Unterm Strich aber ein sehr unkomplizierter Motor, den man auch sehr gut selbst warten kann. Hat nur sehr wenige Teile und man benötigt keine besonderen Werkzeuge, die man nicht selbst bauen könnte.

Wenns sein muss, dann kann man auch das Hauptlager zwischen zwei Rennen wechseln.

Mutter auf der Zündungsseite sollte man gegen eine Sechskantmutter tauschen (wie beim Vöhringer).


Was dem Motor fehlt, ist ein ordentliches Zweiganggetriebe. Da würde ich mir sofort wieder einen kaufen.

Wünsche Dir viel Spaß damit.

Tom

Hallo,
im großen und ganzen kann ich Tom zustimmen.
Ich Revidiere auch jedes Jahr 1x, hat dann zw. 10-20 Std. drauf.
Erneuere dann Federn der Leisten und alle Lager.
Bei der Kupplung kann ich nicht zustimmen, es kommt aber auch darauf an welche Beläge man fährt. Die Originalen halten wirklich nicht lange, ich bin dann zu den Metall gewechselt und fahre die Beläge nun 2 Jahre und sie haben fast keine Abnutung-kosten zwar mehr aber halten auch länger ( deshalb werden sie auch ungern verkauft ). Schmierung der Kupplung nach jedem Fahren ca. 2-3 Betriebsstunden.
Kette: Ist so ein Thema.
Ich benutze immer die gute von Prespo, Rs irgendwas.
Ich habe Kettenspray wie Xeram. oder andere benutzt und nach jedem Turn eingesprüht-hielt dann ca.5-7 Betr. Std. dann war Ende.
Von einem Superkartfahrer habe ich dann das Denicol Kart Kettenspray empfohlen bekommen, habe es dieses Jahr getestet, nach jedem Turn gesprüht-habe knapp 2 Dosen gebraucht dieses Jahr, aber die Kette ist nach 13 Std. immer noch O.K., nachteil dieses Zeugs ist, das es klebt wie die Hölle. Habe mir dann eine ganze Kiste Denicol besorgt.
Wichtig ist halt nach jedem Turn die Kette zu fetten weil die sehr heiß wird wegen dem kleinen Ritzel vorne.
Ein Kollege hat dies als unnötig abgetan, war ihm zu viel Arbeit nach jedem Turn zu fetten,am Ende des Tages war seine Kette am Ende.(Morgens haben wir diese als neue aufgezogen)
Aber alles in allem habe ich es bis heute bereut, das ich mir nicht schon früher einen Wankel gekauft habe.
So einen unkomplizierten,wartungsarmen und haltbaren Motor hatte ich bis dato noch nicht.
Umbedüsen braucht man den Motor eigentlich nicht, er läuft mit der Werkseitigen bedüsung überall wunderbar.

Ok, das hört sich ja wirklich gut an und deckt sich mit dem, was ich bisher hörte.

Kupplungsverschleiß finde ich ok, die Teile sind ja nicht wirklich teuer. Und eben abhängig von Gewicht, Belagtyp und Einstellung des Schleifpunkts.

Wie sind denn dann die Kosten der Revision am Ende des Jahres? (Austausch der Lager und Federn)

Kupplung schmieren ist sicher auch nur ne Sache von 10-20 Minuten, oder? (sorry für die blöde Frage, habe den Motor noch nie aus der Nähe betrachtet ... )

Hi,

Kupplung aus- und einbauen sind ein paar Minuten Arbeit.
Dann noch Kette spannen und gut.

Am besten dann machen, wenn man eh die Übersetzung wechselt. Also bevor man fährt. Sofern Du nicht nur auf einer Bahn bist.

Kupplungsbelag aus Metall hält "ewig". Allerdings beanspruchen die die Kupplungsglocke und die Motorlager schon um einiges mehr.

Habe schon gerissene Glocken (mit Metallbelag) gesehen. Kann mal schnell umher fliegen.

Vöhringer bearbeitet z.B. die Glocken selbst nach. Die Innen-Ecken sind alle rund gefräßt.

Kosten für Lagerwechsel und Federwechsel und was man so dazu benötigt liegen bei ca. 300 Euro Material. Arbeitszeit ca. 2 bis 3 Stunden.

Wenn Du es nicht selbst machen kannst, oder willst, dann zu einem Händler schicken. Der Mechaniker von prespo kennst sich sehr gut damit aus. Tip: Vorher alle Teile selbst abbauen und Motor reinigen, spart Arbeitslohn.

Übrigens, wenn Du den Motor etwas aufwerten möchtest, dann kannst Du Keramik Dichtleisten verbauen und eine andere Zündung verwenden. Macht dann 4 bis 5 Pferde mehr.

Grüße, Tom

Hi,

also ich kann Tom und Harald Wankel nur beipflichten. Ich fahre den Wankel jetzt seit 2 Jahren und ich muss sagen ich bin noch nie einen Motor gefahren mit vergleichbaren Spaß/Kostenfaktor.
Natürlich habe ich auch erst mal Lehrgeld beim Thema Kette gezahlt und zwar nicht zu knapp. Aber wenn man folgende Sachen beachtet hält auch eine nicht O-Ring Kette knapp 10 Stunden.
Die Flucht der Kette und eine schlagfreie Kettenblattaufnahme mal voraus gesetzt gilt es folgendes zu beachten:
-Kette nie zu Straff spannen, sprich lieber zu viel, als zu wenig Spiel.
-Das richtige Ketten Spray, FIMO und Denicol (je ca. 10€) kann ich hier auch nur empfehlen. Zwar sauen beide ordentlich rum, aber es lohnt sich zu putzen!!!
-Nach jedem Turn Ketten schmieren so lange Sie noch warm ist.
Das war es auch schon. Also halb so Wild.

Zum Thema Hauptlager ist zu sagen, dass die angepeilten 50 Stunden bei forcierter Fahrweise nicht ausgereizt werden sollten. Wie bei jedem anderen Motor gilt auch hier. Wer mehr drauf tritt revidiert auch mehr. Ich gebe meinen Motor auch einmal im Jahr ab, also alle 15-20 Stunden. Habe Ihn bisher immer direkt zum Rothkranz (Hersteller) gebracht.

Die Kupplung sehe ich eigentlich als unproblematisch an, eine gewisse Pflege sprich Schmierung der Lager und Reinigung ist hier ausreichend. Allerdings halten die Serienbeläge nicht gerade lange, zwar ist noch reichlich Reibbelag drauf nach 5 Stunden, aber dann sind sie in der Regel schon gut ausgeschlagen. Ich kann daher auch nur die Metallbeläge empfehlen.

Ganz ganz wichtig in meinen Augen, solltest Du Dir einen zu legen wollen, dann nimm einen der neueren bei dem man die "Lagertemp." messen kann. Die ist für das lange Leben des Wankel sehr wichtig!!!

Alles in allem, wenn Du mich fragst!? KAUFEN!!!

Ich würde noch beifügen, dass du unbedingt auf den Auspuff achten solltest.

Und zwar, dass du den von Schüle hast. Da kann der Tom sicher auch was dazu sagen.

Ich habe den Motor vom Tom übernommen und der ist wirklich sagenhaft. Habe aber die Standart-Auspüffe und da ist einer abartig laut (nach 2 Stunden Fahrerei maximal ) geworden und der andere frisst einwenig Leistung.

Wenn das Geld da ist, kauf HV Wankel.

Der HV hat mir aber verraten, dass sie im Frühjahr einen halb so teueren Motor rausbringen werden, der nicht mehr gemischgeschmiert wird, sondern mit Öl. Das fetzt dann sicher, daher warte evtl. noch bissle ab.

Grüße,
Roman

Na da ist ja alles gesagt.
Auspuff ist beim Aixro so ein Thema. Es gibt hochtemperaturfeste Edelstahlwolle. Kostet nicht viel, mal von den Einmalkosten für Packung und Versand abgesehen. http://www.edelstahlwolle.de

Aber bei 1000 Grad Temperatur ... und unverbranntes Gemisch ...

Vöhringer wird wohl einen Motor mit Ölschmierung bringen. Hat dann Öltank und Ölpumpe ... Habe mich mal mit ihm darüber unterhalten. war interessant.
Halber Preis bedeutet dann aber immer noch Aixro Niveau.

Aber wenn man das Geld hat, dann ist ein XR8 von HV bestimmt eine gute Investition. Habe schon beide Motoren in den Fingern gehabt. Sollte ich mal wieder einen Wankel kaufen, dann bestimmt einen von Vöhringer.

Grüße, Tom