kartfahrer-forum.de

+++ EDIT von Moderator: +++

Das Thema stammt aus dem ursprünglichen Thread "Tödlicher Unfall in Schwalmtal".

Daraus hervor ging eine Diskussion über Mindestsicherheitsstandards auf Kartbahnen, die eine Leihkartflotte unterhalten.

Das Thema liegt uns allen sehr am Herzen, wir bitten daher um eine konstruktive Diskussion!

bora33 KFF-Team

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Aus dem leider sehr traurigen Anlass, habe ich mich heute hier angemeldet.

Als ich die Nachricht vom Tod des kleinen Jonas heute gelesen habe, wurde
mir schlecht. Ich bin Samstag vor 8 Tagen noch mit meinem Sohn ( 8 ) auf
der Bahn gewesen. Als Privatfahrer, nicht als Mietkartfahrer.

Zum Unfall kann, wie die meisten von euch hier, nichts sagen, da ich auch
nicht persönlich dabei war.

Über den Zustand der Bahn, der Karts und über den Bahnbetreiber selber ,
möchte ich mich hier nicht öffentlich äußern. Ich habe mich mit der zuständigen
Ermittlungsstelle in Verbindung gesetzt und werde denen meine Eindrücke
schildern, da ich der Meinung bin, es könnte für die Ermittlungen hilf-
reich sein, zu wissen, ob es nur an diesem Tag oder auch an anderen
Tagen eine Verletzung der Sorgfaltspflichten gab. Wie meine Eindrücke
dann zu werten sind, liegt in den Händen der Ermittlungsbehörde und
muss nicht hier im Forum diskutiert werden.

Aber es hat meiner Meinung nach auch Fehler bei der Kontrolle der Bahn
durch die zuständigen Aufsichtsbehörden gelegen, das ein solcher Unfall
passieren konnte. Wobei ich noch nicht einmal genau weiß, ob es über-
haupt eine zuständige Aufsichtsbehörde gibt und ob regelmäßige Kontrollen
durchgeführt werden.

Aber es sollte nach gewisse Sicherheits-Standards auf Bahnen geben,
auf denen Kinder fahren dürfen. Dazu gehören fachlich kompetentes
Personal, eine ordentliche Einweisung, eine top gepflegte primäre Sicher-
heitsausstattung (Overall, Helm, Nackenschutz !!!!, Handschuhe,
Rippenschutz, Sicherheitssitz und eine Fernabschaltung des Motors, der eine
Zwangsbremsung auslöst). Auch die sekundären Sicherheitsmerkmale der
Bahn (Auslaufzonen, Reifenstapel, etc) sollte sich in einem entsprechenden
Zustand befinden.

Die jenigen unter uns die ihrer Kinder in eigenen Karts auf die Bahn setzten,
prüfen doch alle gewissenhaft alle Sicherheitsaspekte. Leider ist es
den Eltern der meisten kleinen Mietkartfahrern, zumindest von denen die
zum erstem Male fahren, gar nicht möglich eine solche Überprüfung
vorzunehmen, da es ihnen am notwendigen Sachverstand mangelt. Hier
muss leider eingegriffen werden und eine entsprechende Aufklärung und
Information vor Ort durch das Bahnpersonal stattfinden.

Auf jeder McDonalds Toilette hängt ein Plan auf dem jeder Kunde sehen
kann, wann wer die Toilette gereinigt hat. Ein solcher Plan müsste auch für
jedes Mitkart aushängen, damit man sieht, wann wer das Kart gewartet
hat und somit für dessen Sicherheit verantwortlich ist.

Aber diesem oder jenen die Verantwortung zuzuweisen ist zu einfach.
Was mich heute und mich Sicherheit noch länger beschäftigt ist, das ich nichts
unternommen habe, obwohl mir vor einer Woche einiges auf der Bahn
aufgefallen ist. Nicht nur der Bahnbetreiber oder die Aufsichtsbehörde
trägt eine Schuld an dem Geschehenen, sondern jeder der in letzter
Zeit dort war (also auch ich) und nichts unternommen hat.

Ich trauere mit den Eltern des kleinen Jonas und hoffe das ich ihnen nie
in die Augen sehen muss, weil ich mich schäme nichts unternommen zu haben.

Beileid an die Eltern.

Aber der Beitrag von RTL zeigt bei den Unfällen rennfahrer die geübt sind und was normale renn unfälle sind. das ist was anderes wie leihkarts.

ich war an dem tag dort mit meinem schalter einige habe schon gesagt das wir das geld für die tages karte zurück vordern sollten und der mutter zu gute kommen lassen bin mal gespant was daraus wird
ich werde mich nicht zu dem vorfall äußern da die ermittlungen noch laufen bitte um verstendnis

Hallo inli,

vielen Dank für deinen umfangreichen Beitrag.

Du sprichst das an, was ich hier schon einige Beiträge zuvor angeschnitten habe:

Wir, als Sachkundige, haben die Verpflichtung, die Bahnbetreiber auf Defizite aufmerksam zu machen!

Wenn wir sehen, dass eine Gefahr entsteht, MÜSSEN wir darauf hinweisen, sonst machen wir uns mit verantwortlich.

Jeder Bahnwart, zu dem ich bisher gegangen bin, weil ich gesehen habe, dass ein Reifenstapel auf der Bahn steht, oder den ich auf einen gesehenen Defekt an seiner Flotte hinwies, hat das dankbar angenommen und den Mangel behoben.

Wer das als Einmischung missversteht, hat den falschen Job!

Der Sachverstand, der hier gefragt ist, den hat jeder an der Bahn, jedoch nicht, oder meist nicht der Kunde, der sich vertrauensvoll ein Kart leiht, um Freude zu haben!


Ich hoffe daher, dass auch bei den Ermittlungen auf Sachverstand zurückgegriffen wird, um die Umstände an der Bahn und den Zustand der Flotte zu untersuchen.

Die richtigen Ansprechpartner sitzen hier beim DMSB, DMV, etc.

Ein "Sachverständiger", der mit der Kartszene keine Erfahrungen hat, kann hier zu keinem korrekten Urteil kommen. Es geht nicht darum zu ermitteln, ob die Rohre fest und die Schrauben alle angezogen waren, sondern welchem technischen Stand der Zustand der Fahrzeuge in Bezug auf die heute übliche und mögliche Sicherheitstechnik entsprachen.

die polizei hat sich einige namen und adressen von uns privat fahrern auf geschrieben wenn sie fragen haben wenn die sich an die leuten die auch an demm tag mit denn privat karts dawahren wurde gesagt mal sehen was draus wird

Ich wäre auch hier für schließen, bis die Sache rechtilich geklärt ist, zum Schutz des Forums.

genau bis die ermitlungen abgeschloßen sind sollte hier geschlossen werden

Na das ist ja nun ganz bestimmt nicht richtig. Spekulationen haben zu unterbleiben, aber deshalb muss man ja den Kopf nicht in den Sand stecken. Das ist ganz bestimmt falsch und entspricht ja nun auch nicht gerade dem Vorhaben in Zukunft besser auf Mißstände achten zu wollen.

Wie ihr sehen konntet, wurden Screenshots aus diesem Forum, sowie mir bekannte Ausserungen von einem User dort zitiert.
Das sollte uns zeigen, wie vorsichtig man hier mit Mutmaßungen sein sollte.

Schweigminute ? Ich glaube, wie Inli sagt, es ist schon zu lange geschwiegen worden.

Dem kleinen Jonas könnten wir Respekt zollen, indem wir hier uns sachlich austauschen, Mittel und Wege zu finden, das es keinen zweiten Fall Jonas mehr geben kann.

Einen Kranz aus Kreisen des Kartsports ? Weiß nicht, wie die Eltern das auffassen könnten. Ich glaube , Plan A würden den Eltern besser gefallen.

In den Foren eine Bewertung der Bahnen zu veröffentlichen, ist wieder ein Ritt auf rechtlichen Rasierklinge.Wir haben zwar Schverstand, sind aber keine "Sachverständigen".

Irgendwelche Prangerlisten obskurer LK-Verleiher in den Kartforen erreicht den WE-Ausflügler wohl kaum.

Es wäre an uns, Missstände erst dem Betreiber anzuzeigen, sollte kein Abhilfe kommen, dann einfach dies dem zuständigem Gewerbeaufsichtsamt melden.

Reifenstapel und Auslauf sind aber oft nicht zu optmieren und die Fahrer sollten mit den Betreiben Lösungen schaffen.

Die Reifen dienen an vielen Stellen nicht dem Schutz der Person, sonder dem Schutz des Leihkarts. Bzw. den Übermut vieler Heißsporne eindämmen, weil sie sonst abkürzen würden.
Bei Rennveranstungen werden die dann entfernt, was beweist, das sie nicht dem Schutz der Person dienen.

Bei uns wird bei Bedarf, wenn ganz kleine Stepkes auf dem 4 Ps-Kart fahren, ein Begleitkart als Schutz nach hinten auf die Bahn geschickt.

Aber...trotz aller Maßnahmen, es bleibt ein riskanter Sport, das kann man nicht schönreden. Was helfen würde, wäre eine drastische Verringerung der Topspeed.

Alles richtig.

Ich male mir schon gerade aus wie es wohl ist wenn man einen Mißstand aufdeckt und dem Bahnbetreiber das mitteilt. Kann mir denken wie da manche reagieren werden. Kann mir auch denken das viele Privatfahrer nichts sagen werden, weil Sie Angst haben dann nicht mehr fahren zu dürfen und das obwohl Sie doch evtl. eine weite Anreise hatten.

Na ich mach ja nun bekanntermaßen meine Sch... ganz gern mal auf und ich werde es mir nicht verkneifen auf Mißstände hinzuweisen. Allerdings habe ich auch schon ein Bahnverbot.