Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
Hallo Fahrwerksprofis,
als Neueinsteiger in den Kartsport bin ich dabei die Fahrwerksdynamik zu verstehen und belebe dieses Thema daher wieder. Habe ich das richtig verstanden, dass der Ackermannwinkel (AW) sich als verlängerte Linie des Achsschenkelbolzens und der Spurstangenaufnahme am Lenkhebel in Richtung HA wie auf dem Foto ergibt? Der Schnittpunkt soll ja etwa in der Mitte der HA liegen um so möglichst günstig durch die Kurve rollen zu können. Die anderen Einflussparameter lasse ich mal außen vor.
Nun ist mir aber aufgefallen, dass diese gedachten Linien sich in der Realität weit hinter der Achse schneiden; auch wenn ich die Spurstangen nach innen hänge.
Habe ich da jetzt was falsch verstanden, oder warum liegt der Schnittpunkt so weit hinten?
roschdworschd hat in seinem Beitrag ja alles super erklärt, trotzdem ist mir diese Abweichung nicht klar.
Kann mich jemand aufklären?
als Neueinsteiger in den Kartsport bin ich dabei die Fahrwerksdynamik zu verstehen und belebe dieses Thema daher wieder. Habe ich das richtig verstanden, dass der Ackermannwinkel (AW) sich als verlängerte Linie des Achsschenkelbolzens und der Spurstangenaufnahme am Lenkhebel in Richtung HA wie auf dem Foto ergibt? Der Schnittpunkt soll ja etwa in der Mitte der HA liegen um so möglichst günstig durch die Kurve rollen zu können. Die anderen Einflussparameter lasse ich mal außen vor.
Nun ist mir aber aufgefallen, dass diese gedachten Linien sich in der Realität weit hinter der Achse schneiden; auch wenn ich die Spurstangen nach innen hänge.
Habe ich da jetzt was falsch verstanden, oder warum liegt der Schnittpunkt so weit hinten?
roschdworschd hat in seinem Beitrag ja alles super erklärt, trotzdem ist mir diese Abweichung nicht klar.
Kann mich jemand aufklären?
- Dateianhänge
-
- Zanardi2.jpg (87 KiB) 593 mal betrachtet
Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
Optimale Ackermannbedingungen sind nicht unbedingt gut für ein Fahrzeug, dass eine blöde, starre Hinterachse hat.
Um die Ackermannbedingungen zu erfüllen müsstest du den Radstand gehörig verlängern.
Stell dir einmal bildlich vor, wie der Rahmen dann um die Kurven fahren wird.
Also Ackermann jetzt erst einmal vernachlässigen.
Ackermann und Lenkdifferenzwinkel kommen, gerade am Anfang, gaaannnnz zum Schluss.
Aber das Prinzip hast du richtig erklärt.
Das ackermannsche Gesetz sagt auch aus, dass sich idealerweise die Verlängerungen aller Radachsen im Kurvenmittelpunkt schneiden. Auch da stossen wir bei unserem heissgeliebten Fahrzeug an Grenzen.
Um die Ackermannbedingungen zu erfüllen müsstest du den Radstand gehörig verlängern.
Stell dir einmal bildlich vor, wie der Rahmen dann um die Kurven fahren wird.
Also Ackermann jetzt erst einmal vernachlässigen.
Ackermann und Lenkdifferenzwinkel kommen, gerade am Anfang, gaaannnnz zum Schluss.
Aber das Prinzip hast du richtig erklärt.
Das ackermannsche Gesetz sagt auch aus, dass sich idealerweise die Verlängerungen aller Radachsen im Kurvenmittelpunkt schneiden. Auch da stossen wir bei unserem heissgeliebten Fahrzeug an Grenzen.
Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
Mein Vater hat mal nachgemessen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass man eigentlich mit den Einstellmöglichkeiten am Kart den Ackermannwinkel kaum so weit verändern kann, dass bei den am Kart üblichen Lenkwinkeln überhaupt ein nennenswerter Effekt entsteht.
Zuletzt geändert von 42er am Di 17. Apr 2012, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
The Four Stroke Sound - The Four Stroke Power
GM
GM
Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
Okay!?
Mir will sich nicht recht erschließen, warum AW als ideal propagiert wird, aber beim Kart nicht annähernd einzustellen ist.
Nur rein theoretisch: was würde geschehen, wenn man Achsscheckel hätte, mit denen das funkt.?
Kart unfahrbar? Nur wegen der der starren HA?
Mir will sich nicht recht erschließen, warum AW als ideal propagiert wird, aber beim Kart nicht annähernd einzustellen ist.
Nur rein theoretisch: was würde geschehen, wenn man Achsscheckel hätte, mit denen das funkt.?
Kart unfahrbar? Nur wegen der der starren HA?
Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
ackermann kann man an jedem modernen kart einstellen, entweder über achschenkel oder lenksäule. je mehr man fährt, desto straffer und direkter wird die lenkung und derlenkwinkel wird kleienr, je weniger ist der effekr genau umgekehrt
Besser ein Motor mit Auto als ein Auto mit Motor
Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
Der Ackermannwinkel gibt einen Zustand an, bei welchem alle 4 Räder rollen.
Die Bedingung, dass sich die Radachsen schneiden gilt für eine Geschwindigkeit von 0. Ansonsten ist der Schnittpunt auf den Schräglaufwinkel der Reifen zu beziehen. Bei hoher Geschwindigkeit, wird dann eher der parallele Einschlag der Räder optimal.
Bei nem Kart würde ich mir als Endverbraucher darüber keine Gedanken machen. Dass ist ein Fass ohne Boden, und auch nicht leicht zu verstehen.
Die einzige interessante Info ist:
Ändert man die Position der Spurstangen, ändert man den Differenzwinkel zwischen innerem und äußerem Vorderrad. Das heißt, dass das innere Rad mal mehr oder weniger, bei gleichem Winkel des äußeren Rades einschlägt. Dieses Verhalten ist merklich. Das Problem ist, dass gleichzeitig beim umhängen die Lenkübersetzung geändert wird. Man lenkt auf einmal mehr oder weniger für die gleiche Kurve mit weniger bzw. mehr Kraft. Das hat Atom1kk beschrieben, hat aber eigentlich nichts mit Ackermann zu tun.
Das Problem ist, als Fahrer zu erkennen was die Einstellung nun gebracht hat. Ein nomaler Fahrer beachtet nur den Lenkeinschlag. Dies sagt aber nichts über das tatsächliche Lenkverhalten aus.
Also umhängen und ausprobieren.
Die Bedingung, dass sich die Radachsen schneiden gilt für eine Geschwindigkeit von 0. Ansonsten ist der Schnittpunt auf den Schräglaufwinkel der Reifen zu beziehen. Bei hoher Geschwindigkeit, wird dann eher der parallele Einschlag der Räder optimal.
Bei nem Kart würde ich mir als Endverbraucher darüber keine Gedanken machen. Dass ist ein Fass ohne Boden, und auch nicht leicht zu verstehen.
Die einzige interessante Info ist:
Ändert man die Position der Spurstangen, ändert man den Differenzwinkel zwischen innerem und äußerem Vorderrad. Das heißt, dass das innere Rad mal mehr oder weniger, bei gleichem Winkel des äußeren Rades einschlägt. Dieses Verhalten ist merklich. Das Problem ist, dass gleichzeitig beim umhängen die Lenkübersetzung geändert wird. Man lenkt auf einmal mehr oder weniger für die gleiche Kurve mit weniger bzw. mehr Kraft. Das hat Atom1kk beschrieben, hat aber eigentlich nichts mit Ackermann zu tun.
Das Problem ist, als Fahrer zu erkennen was die Einstellung nun gebracht hat. Ein nomaler Fahrer beachtet nur den Lenkeinschlag. Dies sagt aber nichts über das tatsächliche Lenkverhalten aus.
Also umhängen und ausprobieren.
Zuletzt geändert von KRV am Mi 18. Apr 2012, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.
"Realize that a racecar driver is a human being with finite tolarence to criticism." Jörge Segers
"No living thing but a snail has as good a shoe as a motor car" Maurice Olley, 1961
"No living thing but a snail has as good a shoe as a motor car" Maurice Olley, 1961
Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
ich wollt die Asuwirkung für den Fahrer nur einfach verständlich erklären ohne so ins detail zu gehen;)
Zuletzt geändert von Atom1kk am Mi 18. Apr 2012, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
Besser ein Motor mit Auto als ein Auto mit Motor
Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
Ich hab für Hagen (winkelig nur 180° Kehren und 2 schnelle Schikanen) auch die Spurstangen um gehangen. (Einfach um hängen geht eh nicht, da muss ein 2. Satz kürzerer Spurstangen her, so viel kann man nicht raus+rein drehen)
Dann neu vermessen.
In Hagen habe ich den besonderen Kick noch nicht verspürt.
Bin aber mit der Einstellung nach Kerpen gefahren, war zu faul das zurück zu bauen. In dem schnellen Knick Start/Ziel hatte ich aber so ein richtig ungutes Gefühl, das ich immer gelupft habe.
Als ich mich dann doch mal traute, hatte ich einen abrupten 45° Quersteher.
Mir ist der A.... ganz schön auf Grundeis gegangen.
Also...das war definitiv schlecht für schnelle Ecken.
Wie schon ein Vorredner sagte........das sind Dinge, die man verstellt, wenn man mit dem Rest an Ende ist.
Der Grobmotoriker sollte bei seinen Leisten bleiben.
Dann neu vermessen.
In Hagen habe ich den besonderen Kick noch nicht verspürt.
Bin aber mit der Einstellung nach Kerpen gefahren, war zu faul das zurück zu bauen. In dem schnellen Knick Start/Ziel hatte ich aber so ein richtig ungutes Gefühl, das ich immer gelupft habe.
Als ich mich dann doch mal traute, hatte ich einen abrupten 45° Quersteher.
Mir ist der A.... ganz schön auf Grundeis gegangen.
Also...das war definitiv schlecht für schnelle Ecken.
Wie schon ein Vorredner sagte........das sind Dinge, die man verstellt, wenn man mit dem Rest an Ende ist.
Der Grobmotoriker sollte bei seinen Leisten bleiben.
( Es gibt auch ein Leben NACH dem Kart
)

Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
AW an der Lenksäule einstellen? Ich dachte, dass sich der AW durch die Bauweise und dem Lochbild der Lenkhebel ergibt und man an er Lenksäule zusätzlich den Diif-Winkel verändert!?
Wenn ich euren Ausführungen folge, dann nicht soviel Aufmerksamkeit dem AW widmen; erst Spur, Sturz und Nachlauf ändern.
@pehaha: Kam der Quersteher, weil die Lenkung sensibler reagiert hat?
Und: wer ist Grobmotoriker?
Wenn ich euren Ausführungen folge, dann nicht soviel Aufmerksamkeit dem AW widmen; erst Spur, Sturz und Nachlauf ändern.
@pehaha: Kam der Quersteher, weil die Lenkung sensibler reagiert hat?
Und: wer ist Grobmotoriker?
Ackermannbedingung & Spurdifferenzwinkel in der Praxis!?
Grobmotoriker sind Leute wie ich, die nach Sekunden suchen....nicht nach Zehntel.
Ich hab in jeder Rund die Ecke mit Vorsicht genossen, da an der Stelle "Gifti" 2006 genau so abgeflogen ist und das war das Ende des Kartsports für ihn.
Das Heck war einfach lose. Was auch Bora's Beispiel mit Wittgenborn verdeutlicht.
Ich hab in jeder Rund die Ecke mit Vorsicht genossen, da an der Stelle "Gifti" 2006 genau so abgeflogen ist und das war das Ende des Kartsports für ihn.
Das Heck war einfach lose. Was auch Bora's Beispiel mit Wittgenborn verdeutlicht.
( Es gibt auch ein Leben NACH dem Kart
)
