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Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: So 2. Okt 2005, 10:38
von pehaha
Hallo zusammen,
nun habe ich das interessante Thema von A-Z gelesen und bin doch überrascht von dem Ergebnis.
Damit gleich nicht wieder das Gemotze losgeht, ich oute mich als Hobby(taxifahrer :D ) und Greenhorn.

Meine Erwägung, sich eine VA-Bremse zuzulegen, war folgende.

Die Kart-Stabilität beim Bremsvorgang. Steht das Kart nicht 100% in Fahrtrichtung oder einseitige Bodenwelle oder unterschiedliche Gripniveuas
bricht gern und schnell das Heck aus.

Ich fuhr lange hinter einem VA-Bremser her und stellte fest, er bremst viel später und und das Kart lag ruhig dabei. Wohlgemerkt, ich spreche jetzt nur von starken Bremmsungen (Spitzkehren).

Das ein sehr guter Fahrer mit mit HA-Bremse ebenso gut klar kommt wird schon sein.
Jetzt wird Christian zu Recht sagen, erst lernen mit klassischer Bremse zu fahren. Der Meinung bin ich auch.

Da ich wegen meines Alters nicht mehr die Zeit habe 10 Jahre Karterfahrung zu sammeln, frage ich mich, ob das Fahren damit nicht angenehmer ist.
Gewicht spielt bei mir keine Rolle-da ist Hopfen und Malz eh verloren :cry:

Das muss aber jeder für sich entscheiden, ein Technikfreak hat u.U. auch einfach Spaß daran oder weil es halt "fetter" aussieht. :lol:

Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: So 2. Okt 2005, 11:48
von bora33
Hallo,

ich habe mich in der Zwischenzeit weitergebildet und die eigentlich einleuchtendste Erklärung bei der Motorsport XL gefunden.

Siehe Atikel hier: http://www.motorsport-xl.de/download/te ... 5_Sodi.pdf

Ich zitiere mal auszugsweise Herrn Doeblin:

"...umgesetzt: diesmal
war es eine handgebremste
Bremsanlage für die Vorderachse.
Mit dieser Variante kann der
Fahrer die Vorderradbremse unabhängig
von der Hinterrad-
Fußbremse betätigen. Üblicherweise
werden die Hinter- und
Vorderradbremse über das Fußpedal
betätigt. Dabei regelt ein
Wägebalken die Dosierung der
Bremse auf die Vorder- und Hinterachse.
Der Fahrer kann, auch
während der Fahrt, die Bremskraft
nach vorne oder hinten verstellen,
je nach dem ob er vorne oder
hinten mehr Bremswirkung haben
möchte. Allerdings bremsen
immer Vorder- und Hinterradbremsen
gemeinsam. Dabei gilt,
dass ab dem Einlenkpunkt in die
Kurve die Bremse eigentlich wieder
gelöst sein muss, da sonst das
Lenken des Karts nicht mehr zuverlässig
möglich ist.
Bei Karts ohne Bremsen an der
Vorderachse dagegen, ist Bremsen
und Einlenken gleichzeitig
möglich. In der Praxis bedeutet
dies, das sich ein 100er Kart in
die Kurve hineinbremsen lässt,
ein Kart mit Vorderradbremse dagegen
muss bis zum Einlenken
soweit heruntergebremst sein, das
die Lenkwirkung beim Einlenken
uneingeschränkt gegeben ist.
Zwar kann man mit Vorderradbremse
den Bremspunkt später
legen, weil der Bremsweg kürzer
wird, verliert aber für die Kurve
Drehzahl. Für ein Schaltkart ist
das unerheblich, weil man entsprechend
zurückschalten kann,
und am Scheitelpunkt der Kurve
mit einem kleineren Gang wieder
optimal beschleunigen kann.
Bei einem getriebelosen Kart muss
man dagegen so viel Drehzahl wie
möglich mit in die Kurve nehmen,
um wieder optimal aus der
Kurve heraus beschleunigen zu
können.(...)"

Quelle: Motorsport-XL Sodi-Kart-Test 09/2005

Alles klar?

Gruß,

Ragnar

Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 23:20
von CartChris
Also dass die Hinteradbremse den Löwenanteil der Bremswirkung liefert ist sicher, weil es eben kaum eine Gewichtsverlagerung nach vorn gibt.Ich selbst habe mal auf zusätzliche Vorderadbremse umgerüstet und war begeistert.Man überbremst nicht so leicht.

Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 07:52
von Rabbitracer
Hab das ja auch alles mal gelesen jetzt. und ich kann nur sagen :ts,ts :D

Das ist wohl die Standardfrage auf die man 10 ,5 Antworten bekommt wenn man 10 leute fragt :D

Ich find den besten Ansatz den von Peter , der wohl auch nicht die Tatsache vergisst, das Legionen von Kartfahrern und Funktionären die 100er Karts und Abarten nur hinten verzögern lassen.

Doch möglicherweise ist es für einen Hobby Fahrer tatsächlich komfortabler mit Vorder Bremse zu fahren.

Schneller KANN er damit nicht sein. Sonst hätte man das in den Rennen. Und das ist sooo sicher, wie das Amen in der Kirche.

Es wird auch was mit der typischen streckenführung auf Kartbahnen zu tun haben. Die haben überproprtional viele über 90 Grad kurven gegenüber der struktur eines Kurses für Super karts z.B.

Und das Hineinbremsen ohne bremsende Vorderräder bringt offensichtlich so viel(bei sehr engen kurven) das man eben lieber frühere bremspunkte in Kauf nimmt. Da brauch ich auch keine Physik Experimente für durchspielen.

Ich glaub das den Profis einfach ;)

NUR: Als Hobby Fahrer wäre mir wohler wenn ich wüsste das in dem Moment wo mir die Membrane im HBZ platzt noch ne gewisse Chance besteht das ich ohne Blaulicht und aus eigner Kraft die Kartbahn verlassen kann.

Das ist für mich der einzige Grund warum ich ganz gerne Bremse vorn hätte.

Ralf

Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 10:06
von Mach1Kart
Da ja hier oft nach der Meinung der "Profis" gefragt wurde, werden wir auch mal unsere Erfahrungen beitragen!
Über den Sinn der (fußbetätigten) Vorderradbremse bei den Schaltern brauchen wir hier wohl nicht reden, dort ist es ein Riesen-Vorteil!
Im Bereich der direktangetriebenen Karts (außer Wankel - wegen der Geschwindigkeit) sieht es etwas anders aus. Ein fußbetätigtes, also nicht unabhängiges Bremssystem, bringt hier in der Regel Nachteile, weil man in einigen Kurven nicht genug Schwung mitnehmen kann.
Etwas anders verhällt es sich im Falle der Vorderrad-Handbremse (Sodi, Tony, Mach1 und andere...). Da man diese unabhängig einsetzen kann, zieht der geübte Fahrer hier durchaus seine Vorteile, z.B. beim Ausbremsen oder auf sehr enge Kurven wie Spitzkehren!
Generell ist es so, daß die Wirkung dieser Handbremse um so effektiver ist, je geringer das Grip-Niveau ist. Im Regen ein unschätzbarer Vorteil, bei Mega-Grip wie 2006 DKM Kerpen eher weniger.
Interessant ist, daß die meisten - unabhängig von den jeweils erzielbaren Rundenzeiten - das Fahren interessant finden und mehr Stabilität erkennen können.
Schaut man sich die Profis mal an, ist Tony wohl gerade wegen der Bremse so überlegen Weltmeister geworden. Und zum Ende der Saison fuhr die komplette Spitze der DKM mit Handbremse.
Fazit: Es ist kein Muß, aber wer es sich leisten kann (Kostenfaktor UND Gewicht - ca.2,5kg) sollte das durchaus mal probieren!

Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 13:17
von Rabbitracer
Das ist der Punkt. Man muss wählen können und die Vorteile des hineinbremsen weiter nutzen und nur bei bedarf ZUSÄTZLICH bremsen.

Das leuchtet mir absolut ein. Und wenn ich sowas mal mache kommt auch nur die handbremse in frage.

Und hatte gar nicht an regenfahren gedacht. Genau! Was wär das ne Wohltat.

Der beste Beitrag , finde ich. 8)

Jetzt möcht ich doch noch was wissen. an meinem allerersten Tag auf der bahn hat mich so ein anwesender Ex fahrer bisschen beraten weil der da rumstand. und der hat mir von seinem Unfall erzählt als ihm eine Membrane geplatzt sei beim Anbremsen auf ne schnell Spitzkehre. Die Reifen sollen damals über das Bistro hinweg geflogen sein... :D

Und das geistert seitdem durch mein Hirn. Was wenn die Bremse auf einmal von einer millisec zur Anderen nicht mehr bremst. :rolleyes:

Passiert das öfter mal oder ist das ein sehr seltener Fall das da auf einmal gar nix mehr geht?


Ralf

Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 14:00
von Ehemalier
Moin,
soweit ich die Bremstechnik im Kopf habe, sind da überall Kolben drin. Die Membranen liegen nur davor, zum abdichten. Teilweise wirds auch mit O-Ringen gemacht. Wenn son Ding also aufgibt, dann wirds höchstens undicht und man hat weniger Bremswirkung. Aber durch den Flüssigkeitsverlust ist dann schon bald null Wirkung, also Totalversagen mit Vorwarnung. Blöder isses, wenn sich ne Leitung verabschiedet. Deswegen gibts wohl auch die Anlagen mit zwei Zylindern, die je eine Hälfte des Sattels füttern. Wenn eine versagt, ist immer noch etwas Bremswirkung da.

Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 14:20
von jp-stahl
Jo entweder ne Leitung reist ab oder Das Bremsgestänge!! Ich muss sagen, sehr unangenehmens Gefühl wenn man am Ende einer langen Gerade auf eine Spitzkehre zufährt und ins Leere tritt 8o 8o
Bei mir hats noch so grad geklappt einfach das Lenkrad rumzureisen, konnte damit noch viel Geschwindigkeit abbauen bis ich eingeschlagen bin! :O

Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 16:43
von pehaha
hallo Jan,
da du ja auch in hagen fährst, schau mal bei der Ausfahrt steht doch hinten links die Wiegehütte. Unten am Geländer ist ne dicke Macke im Holz.

Die ist vom Helm.

Bremsbolzen am Chassis abgebrochen, da hilft dann auch kein Sicherungsseil.
Durch die Ausfahrt die Reifenstapel bis zur Hütte verschoben und Einschlag.

Darum sollte man auch bei zeiten den Bolzen erneuern.
Überleg mal, mit welchem Druck man da drauf tritt.

Gibt Chassis, ich glaub PCR, da kann das nicht passieren.
U-Profil.

Ein Kumpel hat sie gerade bekommen, bzw. liegt noch beim beule.
Ist schon ein geil das Teil, aber 700€ ist auch ne Stange Geld.

Unsere Sodi-Fahrer haben sie auch alle dran.

Ich würde mich auf jeden Fall wohler fühlen, mit einem Reserveschirm an Bord.

Vorderradbremse vor- u. Nachteile

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 16:57
von Ehemalier
Wenn du die Handbremse nur als Reserve nutzen willst, vergiß es. dazu fehlt dir dann die Zeit. also immer mitbenutzen