Presp-:-:-: Preise
Verfasst: Mi 21. Feb 2007, 10:02
Hi All,
also ich möchte jetzt hier auch mal eine Lanze für die (uns) Händler brechen...
Ich verkaufe zwar derzeit nur ganz wenig Kartartikel, da diese Sparte bei mir erst im Aufbau ist, habe aber einen Laden für Autoteile und Zubehör, was thematisch nicht gaaanz so weit davon weg ist.
Der Händler, welcher direkt an den Endkunden verkauft und somit am unteren Ende der Handelskette steht, hat in der Regel keinen großen Einfluss auf die Preisgestaltung. Diese kommt von den Zulieferern. Ob die Zulieferer nun selbst erhöht haben oder eine Preiserhöhung des Herstellers weiter reichen (müssen) ist nicht von Bedeutung. Fakt ist, dass der Händler sehen muß, wie er damit zurecht kommt, denn er muß es an seine Kunden (Endverbraucher) weitergeben und sich auch mit deren Beschwerden auseinander setzen. Meist versuchen die Händler sogar einen Teil der Preiserhöhung wieder auf zu fangen, um dem Marktdruck gerecht zu werden.
Beispiel Autobatterien: Neben der Mehrwertsteuererhöhung um 3% (effektiv 2,59% Gesamtpreiserhöhung) wurden die Einkaufspreise für Autobatterien um 20 bis 25% angezogen....., was tun? Direkt weitergeben? Oder folgendes tun:
Normalerweise geht ein Händler bei der Preisgestaltung folgendermaßen vor:
Einkaufspreis + prozentualer Aufschlag + 19% Mehrwertsteuer....
wenn sich der EK um 25% erhöht, wird auch der prozentuale Aufschlag, in Euro gesehen, größer: 10+10% = 11 (+1Euro), 12,50 + 10% = 13,75 (+1,25Euro). Man kann also hergehen und es bei dem 1 Euro Aufschlag belassen. Der Haken an der Sache ist, das auch Händler Kosten haben, die nicht nur durch den Wareneinkauf entstehen. Sind diese ebensfalls erhöht worden, hat der Händler keine andere Chance, als seinerseits die Erhöhung voll mit zu gehen.....
Dazu kommt der heutzutage allgegenwärtige Preisdruck aus dem Internet. Die Kunden können vergleichen wie nie zuvor.
Alles in allem komme ich zu dem Schluß, dass sicherlich KEIN Händler freiwillig mehr verlangt, als unbedingt erforderlich.
Mal zum Nachdenken: Als ich im September 2006 meinen Laden eröffnet habe, standen da plötzlich rd. 1.500,-€ Fixkosten (Miete, Strom, Versicherungen, Branchensoftware,etc.) im Raum. Um das aufzufangen, müssen schon mal min. 6.000,-€ Umsatz kommen und dann habe ich noch "Ehrenamtlich" gearbeitet. Also muß so ein Laden aus den Stand rd. 10.000,-€ Rohumsatz bringen, damit man weiterkommt. Dazu kommt, je teurer ein Artikel wird, desto kleiner wird die prozentuale Rohgewinnspanne, also bleiben da für KEINE 4.000,-€ übrig, sondern höchstens 3000,-€. Davon muß ich mich komplett versichern und nartürlich meinen Obolus an das Finanzamt entrichten (Gewerbesteuer, Einkommensteuer), Berufsgenossenschaft, etc....
Wer sich Deutschland einen Gewerbeschein holt, bekommt das Euter gleich anoperiert..... Ich will mich aber nicht beschweren, logisch bleibt genug über, sonst würde ich das nicht machen, Ich habe mich nur gewundert, mit welcher Leichtfertigkeit hier (nicht in Diesem Thread!!) über die Händler "Geurteilt" wurde. Da konnten ein paar Hintergrundinfo's sicher nicht schaden....
Eins noch zu Keep-Racing: Ich finde es toll, wie offen Du Dich der Kritik hier stellst und bemüht bist, sachlich Stellung zu beziehen. Wenn mein Geschäft (hoffentlich) etwas anzieht, bist Du bei mir mit im Boot..... Konto habe ich ja schon.....
also ich möchte jetzt hier auch mal eine Lanze für die (uns) Händler brechen...
Ich verkaufe zwar derzeit nur ganz wenig Kartartikel, da diese Sparte bei mir erst im Aufbau ist, habe aber einen Laden für Autoteile und Zubehör, was thematisch nicht gaaanz so weit davon weg ist.
Der Händler, welcher direkt an den Endkunden verkauft und somit am unteren Ende der Handelskette steht, hat in der Regel keinen großen Einfluss auf die Preisgestaltung. Diese kommt von den Zulieferern. Ob die Zulieferer nun selbst erhöht haben oder eine Preiserhöhung des Herstellers weiter reichen (müssen) ist nicht von Bedeutung. Fakt ist, dass der Händler sehen muß, wie er damit zurecht kommt, denn er muß es an seine Kunden (Endverbraucher) weitergeben und sich auch mit deren Beschwerden auseinander setzen. Meist versuchen die Händler sogar einen Teil der Preiserhöhung wieder auf zu fangen, um dem Marktdruck gerecht zu werden.
Beispiel Autobatterien: Neben der Mehrwertsteuererhöhung um 3% (effektiv 2,59% Gesamtpreiserhöhung) wurden die Einkaufspreise für Autobatterien um 20 bis 25% angezogen....., was tun? Direkt weitergeben? Oder folgendes tun:
Normalerweise geht ein Händler bei der Preisgestaltung folgendermaßen vor:
Einkaufspreis + prozentualer Aufschlag + 19% Mehrwertsteuer....
wenn sich der EK um 25% erhöht, wird auch der prozentuale Aufschlag, in Euro gesehen, größer: 10+10% = 11 (+1Euro), 12,50 + 10% = 13,75 (+1,25Euro). Man kann also hergehen und es bei dem 1 Euro Aufschlag belassen. Der Haken an der Sache ist, das auch Händler Kosten haben, die nicht nur durch den Wareneinkauf entstehen. Sind diese ebensfalls erhöht worden, hat der Händler keine andere Chance, als seinerseits die Erhöhung voll mit zu gehen.....
Dazu kommt der heutzutage allgegenwärtige Preisdruck aus dem Internet. Die Kunden können vergleichen wie nie zuvor.
Alles in allem komme ich zu dem Schluß, dass sicherlich KEIN Händler freiwillig mehr verlangt, als unbedingt erforderlich.
Mal zum Nachdenken: Als ich im September 2006 meinen Laden eröffnet habe, standen da plötzlich rd. 1.500,-€ Fixkosten (Miete, Strom, Versicherungen, Branchensoftware,etc.) im Raum. Um das aufzufangen, müssen schon mal min. 6.000,-€ Umsatz kommen und dann habe ich noch "Ehrenamtlich" gearbeitet. Also muß so ein Laden aus den Stand rd. 10.000,-€ Rohumsatz bringen, damit man weiterkommt. Dazu kommt, je teurer ein Artikel wird, desto kleiner wird die prozentuale Rohgewinnspanne, also bleiben da für KEINE 4.000,-€ übrig, sondern höchstens 3000,-€. Davon muß ich mich komplett versichern und nartürlich meinen Obolus an das Finanzamt entrichten (Gewerbesteuer, Einkommensteuer), Berufsgenossenschaft, etc....
Wer sich Deutschland einen Gewerbeschein holt, bekommt das Euter gleich anoperiert..... Ich will mich aber nicht beschweren, logisch bleibt genug über, sonst würde ich das nicht machen, Ich habe mich nur gewundert, mit welcher Leichtfertigkeit hier (nicht in Diesem Thread!!) über die Händler "Geurteilt" wurde. Da konnten ein paar Hintergrundinfo's sicher nicht schaden....
Eins noch zu Keep-Racing: Ich finde es toll, wie offen Du Dich der Kritik hier stellst und bemüht bist, sachlich Stellung zu beziehen. Wenn mein Geschäft (hoffentlich) etwas anzieht, bist Du bei mir mit im Boot..... Konto habe ich ja schon.....