Teil 2
Ich bin wieder zurück aus Mugello und versuche mal zwischen Rückreise, Arbeit und Schlafmangel weiter zu schreiben
Am Sonntagmorgen ging es wieder früh an die Strecke um dort anzusetzen, wo wir Samstag aufgehört haben. Zunächst stand ein Warm Up zum wach werden an, bevor später der Superheat über 12 Min + 1 Runde und das Finale über 14 Min + 1 Runde anstehen sollten.
Es war bereits am Samstag recht warm. Für den Sonntag waren noch höhere Temperaturen angesagt und gepaart mit den längeren Rennen, wussten wir, dass wir ordentlich ins Schwitzen kommen würden. Dazu muss ich gestehen, dass ich erstmals überhaupt Probleme mit den Rippen hatte. Die Strecke in Kerpen ist recht physisch und viele Fahrer hatten dieses Wochenende mehr damit zu kämpfen als üblich. Normalerweise habe ich gar kein Stress damit. Doch schon am Samstag hatte ich nach den Stints etwas damit zu kämpfen und am Sonntag im warm up dann auch schon beim Fahren. Ein paar zusätzliche Sitzpolster haben aber geholfen und die Rippen haben es überstanden
Zunächst also ins warm up: Im Gegensatz zum Warm up am Samstag, lief es dieses Mal problemlos. Das zeigte sich auch in den Zeiten und war fast schon ein kleines Highlight für mich

Während P2 bis P7 nur 0,1s trennten, hatte ich mehrere Zehntel Vorsprung auf P2. Wir waren also gut in den Sonntag gestartet und konnten dem Superheat optimistisch entgegen sehen !
Endlich vom richtigen P1 gestartet, lief der Start gut und ich konnte mich etwas absetzen. So konnte ich das Rennen von der Spitze kontrollieren, wobei ich mir keinen Fehler und auch nicht zu viel Reifenmanagement erlauben konnte, da die Konkurrenz nicht weit weg lag. Ich habe geschaut, dass ich die Lücke von gut einer Sekunde aufrecht halte und musste dabei einige Male auf gute Rundenzeiten der Gegner reagieren. Im Ziel angekommen (P1 mit 1,6s Vorsprung), führte das auch zu tollen Gesprächen mit Joey Hanssen, der ebenso taktierte und ein paar Mal versuchte aufzuschließen, doch genauso auf seine Reifen achtete als er sah, dass ich reagieren konnte. Generell übrigens ein netter und cooler Typ. Ganz locker und trotz Erfahrung und Erfolgen völlig auf Augenhöhe und offen für alle Gespräche
Die schnellsten Rundenzeiten im Superheat lagen deutlich näher zusammen als am Samstag. Das habe ich definitiv zur Kenntnis genommen und wusste, dass im Finale volle Attacke angesagt ist. Möglichst wieder vorne weg kommen und keine Notwendigkeit mehr auf die Reifen zu schauen...
Gegen 16 Uhr startete dann das Finale bei ca. 30 Grad. Wieder war es wichtig einen guten Start zu erwischen und keine Gelegenheit zum Überholen zu bieten. Die wichtige Runde 1 konnte ich als Führender beenden und habe mich sofort drauf konzentriert, eine Lücke aufzumachen. Leider gab es bei einem der stärksten Gegner früh Probleme, weshalb Joey Hanssen in Runde 3 ausfiel.
Rund 15 Rennminuten bei dem Wetter und auf der Strecke können ziemlich lang sein. Ich habe versucht möglichst wenig auf die Uhr zu schauen und einfach meine Runden abzuspulen. Trotzdem erwischt es einen immer wieder wenn dann noch die Hälfte des Rennen vor einem liegt und man eigentlich schon ne kühle Dusche vertragen könnte

Aber es hieß bis zum Ende durchziehen und den Vorsprung auf 4,3s ausbauen.
Damit war das Ziel erreicht auf meiner Heimstrecke die Punkte mitzunehmen und ein kleines Ausrufezeichen zu setzen !
Durch den Rückzieher vom größten Meisterschaftskonkurrenten (der nur noch Senior fährt und Masters dafür aufgibt), sieht es jetzt noch besser aus in der Meisterschaft. Noch steht ein Wochenende aus und ich will gar nicht dran denken, was danach kommen könnte

Im Motorsport kann viel passieren...
In dem Sinne, weiter voller Fokus und Vorfreude auf Mülsen !!
PS: Gleich folgt noch eine Sonderkategorie
