Wieder mal ein "Kartunfall" in den Medien

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Schattenparker
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Wieder mal ein "Kartunfall" in den Medien

Beitrag von Schattenparker »

Ich glaube das die Betreiber solcher Bahnen nicht wirklich wissen was Kohlenmonoxid anrichtet.
Zuletzt geändert von Schattenparker am Di 2. Feb 2010, 00:34, insgesamt 1-mal geändert.
Wer vor der Kurve nicht bremst, war auf der Geraden zu langsam!
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schröder
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Wieder mal ein "Kartunfall" in den Medien

Beitrag von schröder »

Dieses Thema kommt immer mal wieder einmal hoch; und verschwindet nach ein paar Tagen wieder.

Wieviele Indoor-Kartbahnen in Deutschland sind als reine Indoor-Anlagen konzipiert und gebaut worden? Richtig, eine Handvoll.

Schaut euch einmal die Lüftungsanlagen in Wackersdorf oder Kerpen an. Da stehen Monster von Lüftungen vor der Tür, die von der Dimension eine Dreizimmerwohnung beherbergen könnten.

Und auf der anderen Seite die Industriehallen, deren Lüftung für alles mögliche ausgelegt sind, nur nicht für ein Kartbetrieb. Meist Abluftanlagen, die fein unter der Decke angebracht sind.

Benzin enthält Kohlenstoff und das hat ein Atomgewicht von 12 . Bei der Verbrennung von Kohlenstoff entsteht Kohlenmonoxid (CO). An ein Kohlenstoffatom heften sich zwei Sauerstoffatome (O2) aus der Luft.
Jetzt wiegt das Ganze schon 32.

Das CO2, das entsteht ist somit schwerer als im Karttank befindliche Kohlenstoff.

Da Benzin ein Gemisch aus mehr als 100 verschiedenen Kohlenwasserstoffverbindungen darstellt, lässt sich nicht genau vorausberechnen, wie viel CO2 tatsächlich entsteht.

Man kann es aber messen. Aus einem Liter Benzin werden bei der Verbrennung ca. 2,32 Kilogramm CO2.

Und die Sättigung ist am Boden höher als unter der Decke.

Deshalb sind die Sensoren, wenn sie funktionieren, mehr oder weniger in Raumhöhe angebracht.

Schröder
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bruellbroetchen
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Wieder mal ein "Kartunfall" in den Medien

Beitrag von bruellbroetchen »

Ganz schön heftig!
Muß da meinen Vorredner recht geben, in der Industrie gibts Auflagen und Vorschriften für jede Kleinigkeit. Scheinbar trifft sowas bei Kartbahnen nicht zu, und Arbeitssicherheit scheint es da auch nicht zu geben.
Natürlich ist das mit den Besuchen schlimm, aber man sollte auch mal an die Leute denken die da arbeiten und jeden Tag in den Abgasen stehen. Habe für solche Bahnbetreiber kein Verständnis.
Auf auf und davon......


Grüße Björn
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bora33
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Wieder mal ein "Kartunfall" in den Medien

Beitrag von bora33 »

@ Frank:

Kleiner Nachhilfeunterricht:

Was Du meinst, ist Kohlenstoffdioxid

Bei (idealen) Gasen ist das Volumen bei einer identischen Anzahl von Teilchen ja weitestgehend konstant, so dass die Gasdichte in erster Linie vom Molekulargewicht abhängt.

Kohlenstoffdioxid ist ein Gas mit einem Molgewicht von 44 g/mol und dazu im Vergleich zu Luft (80% N2, 20 % O2) mit 28,8 g/mol deutlich schwerer. Es kann also bei ruhiger Luft richtige Gasseen bilden und wirkt daher erstickend. Es ist farb- und fast geruchlos. Man bemerkt es allerdings in hohen Konzentration stark kribbelnd in der Nase, weil es auf der feuchten Nasenschleimhaut auch Kohlensäure bildet.

Jetzt aber zum sehr gefährlichen Kohlenstoff(mono)oxid.

Auch das hat ein Molgewicht von 28 g/mol und ist somit leicht in der Luft verteilbar.

Das fatale an diesem Gas ist, dass es eine über 300 mal höhere Affinität als Sauerstoff hat, sich an den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin, zu binden.

Es verdrängt also den Sauerstoff aus der Blutbahn und die Körperzellen werden drastisch unterversorgt. Man erstickt quasi innerlich.

Somit reichen geringste Konzentrationen aus, um Vergiftungen hervorzurufen.

Ab 115 ppm bei 8stündiger Exposition sind bei gesunden Menschen Vergiftungen zu beobachten. Der AGW beträgt 30 ppm (parts per million).

CO ist das Produkt einer unvollständigen Verbrennung. Aufgrund der nur sehr kurzen Reaktionsdauer in einem Otto-Motor sind die CO-Emissionen bei solchen Motoren prinzipbedingt sehr hoch.

GUTE Indoorbahnen fahren mit Oxikat und haben Lüftungsleistungen, die nicht auf offene Hallentore angewiesen sind.

Welche Gefahren von CO ausgehen sind ausnahmslos jedem Karthallenbetreiber bekannt, denn die Betreiberauflagen, die durch das Gewerbeaufsichtsamt festgelegt werden, nehmen klar Bezug auf dieses Thema!
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Andres
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Beitrag von Andres »

Original von schröder
Aus einem Liter Benzin werden bei der Verbrennung ca. 2,32 Kilogramm CO2.
8o

http://de.wikipedia.org/wiki/Massenerhaltung
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Ehemalier
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Beitrag von Ehemalier »

1kg Benzin + 14 kgLuftx0.2 (20% Sauerstoffanteil) sind 3,8 kg

ist jetzt geschätzt mit Vol% als Gew% benutzt. könnten aber 2,32 kg über bleiben.
Kannste auch selber nachprüfen wenn du CO2 emissionen von Autos mit deren Verbrauch vergleichst.
Hast wahrscheinlich die Luft nicht bedacht.
Oh! Oh! Oh! Shakespeare, Othello, 5. Aufzug 1. Szene

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Parity
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Beitrag von Parity »

Jo, musst natürlich alle beteiligten Reaktionspartner mit berücksichtigen.
Das klassische Experiment dazu im Chemieunterricht ist Stahlwolle auf der Waage anzuzünden.
Entgegen der weitverbreiteten Annahme wiegt die verbrannte Stahlwolle nämlich deutlich mehr als sie vor dem entzünden wog. Ursache ist der anoxydierte Sauerstoff am Eisen des Stahls.
Andres
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Beitrag von Andres »

stimmt!
Habe ich nicht bedacht.
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LC-kart
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Wieder mal ein "Kartunfall" in den Medien

Beitrag von LC-kart »

Hey Jungs.

Da kann man nur DANKE sagen. Der Chemieunterricht ist schon eine Ewigkeit her. Da tut so eine kleine Auffrichung mal richtig gut :D :D

Gibt's noch mehr davon ?? Ich würde es mit Begeisterung lesen.

Gruß
Klaus
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bora33
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Beitrag von bora33 »

Was interessiert dich denn? Wie man Diphenyldiethoxytetraazacyclooctatetraen fehlerfrei ausspricht?

Gibt´s wirklich - die Substanz und die fehlerfrei Aussprache :D
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