Hallo Community,
ich habe soeben den Beitrag zum Rotax-Electro-Projekt gelesen. Da ich aber hier keine gescheite Zuordnung machen konnte, hab ich das mal unter "sonstige Motoren und Rasenmäher" gepackt, was ich - nun ja - nicht ganz zutreffend finde.
Zum Elektro folgende Anmerkungen:
In einem Anfall von Irrsinn habe ich mir einen LK-electric 850W zugelegt. Zugegeben, für Erwachsene nix. Darum ist der Motor wie von Lenzokart gedacht auch auf einem Puffo montiert und lief am Wochenende mit zwei weiteren Puffos welche mit einem Honda GX35 bzw. einem 50ccm Comer bestück waren. Der LK hat dabei überraschend gut abgeschnitten. Der GX35 sah kein Land und der Comer war zwar schneller, ist dem LK aber nicht gerade um die Ohren gefahren. Aus einer engen Kehre raus hat der Elektro klar die Nase vorne. Der Antritt war überraschend gut...
Der LK war so kurz übersetzt wie es nur geht (18 zu 60 mit Zahnriemen), so dass der Motor hier sicherlich gleichwertig zum Comer wäre, wenn die Übersetzung noch etwas geändert wird. Für Biesheim (Elsass) war die Übersetzung definitiv zu kurz. Dafür gibt es für das Motorritzel Räder von 18 bis 30 Zähnen, was für den Motor völlig ausreichend erscheint.
Die Fahrzeit betrug gut 40 min und der Akku war noch lange nicht leer. Nach dem Ladegerät von mir sollte er noch ca. 25% gehabt haben. Das laden dauert gut doppelt so lange, wie das entladen. Das erscheint mir ein sehr anständiger Wert zu sein und passt auch zu den Angaben von Lenzokart auf deren Homepage und deren Werbeflyern....
Thermische Probleme gab es am Material nirgends.
Wenn man die Möglichkeit hat, den Akku immer wieder nach zu laden sobald man gefahren ist, dann kommt man damit durch den ganzen Tag. Problematisch ist höchstens die Stromversorgung vor Ort, wobei das original Ladegerät 110 V und 230 V Netze verträgt (lässt sich umstellen).
IInsgesamt wollte mein Testfahrer nicht mehr aussteigen und ich wurde sogar gefragt, ob ich noch etwas bleiben könnte, damit er noch mal fahren kann.
Das LK-electric hat auch eine Bluetooth-Schnittstelle. Allerdings muss ich hier erst mal schauen, was man damit machen kann. Mein Smartphone findet diese Schnittstelle, mehr aber auch nicht. In einer italienischen Kartzeitschrift habe ich einen Bericht gesehen, in welchem geschrieben wurde, dass hier evtl Motorsetup und auch ein "Smartphone-Dashboard" am Lenkrad eingerichtet werden könnten....
Hat dazu jemand aus der Community Erfahrungen, oder kennt jemanden, welcher Erfahrungen zu der Bluetooth-Schnittstelle hat?
Ich weiß, dass in Rumänien die Motoren im Rennbetrieb laufen. Ein großes Videoclipportal hier im Internet hat hierzu spektakuläre Clips zu bieten.
Fazit: Über den Preis reden wir besser nicht, aber die Leistung von der Einheit und die Fahrbarkeit fand ich sehr gut.
Liebe Grüße, Bernd
LK-electric
-
- Beiträge: 20
- Registriert: Mi 26. Dez 2018, 11:50
- Wohnort: Freiburg i.Br.
-
- Beiträge: 20
- Registriert: Mi 26. Dez 2018, 11:50
- Wohnort: Freiburg i.Br.
LK-electric
Kurzes Update: die App ist laut Novaluxracing nicht mehr verfügbar, was ich sehr schade finde. Das macht z. B. die Akkuüberwachung was den Ladezustand angeht etwas schwerer, da ich an meinem System keine Warnlampe habe, welche bei Tageslicht im Betrieb zu erkennen wäre.
Insgesamt macht das System aber sehr viel Spaß und funktioniert einwandfrei.
Die nächsten Wochen wird noch die Übersetzung geändert und dann mal schauen, ob der Motor auf das Comer S50 Niveau kommt...
Liebe Grüße,
Bernd
Insgesamt macht das System aber sehr viel Spaß und funktioniert einwandfrei.
Die nächsten Wochen wird noch die Übersetzung geändert und dann mal schauen, ob der Motor auf das Comer S50 Niveau kommt...
Liebe Grüße,
Bernd
-
- Beiträge: 20
- Registriert: Mi 26. Dez 2018, 11:50
- Wohnort: Freiburg i.Br.
Re: LK-electric
Nach 3 Jahren mal ein Update:
Zur Übersetzung:
für Hinten gibt es nur die 60Z Zahnriehmenscheibe. Vorne 18 Z macht ein vmax von 48-49 km/h. bei 22Z liegen knapp 60 km/h an. Geht man mit dem Motorritzel größer, so ändert sich die Maximalgeschwindigkeit nicht mehr. Damit ist die Rundenzeit im Vgl. zum Comer 50 ziemlich genau 1 s langsamer.
Mittlerweile habe ich eine Telemetrie am Lenkrad, mit der ich den Akku überwachen kann. Diese kann ich auch auslesen, so dass hier eine kleine Analyse der Fahrzustände möglich ist.
Dabei kam heraus, dass der 850W Motor effektiv bei frischem Akku gut 1750W Dauerleistung liefert, was mich sehr überrascht hat. Beim Beschleunigen aus dem Stand heraus steigt die Leistung kurzzeitig auf über 2500W an, was der Fahrer beim Anfahren auch deutlich spürt. Laut Telemetrie wird dieser "Overboost", ob vom Werk so gewollt oder nicht ist mir nicht bekannt, nach unter 2 Sekunden auf die 1750W runter geregelt.
Fahrzeit:
In Biesheim waren es zum Schluss ca. 50 min, wobei dann noch ca. 20% Akkukapazität bezogen auf die Nennkapazität vorhanden waren. Eine Stunde Fahrtzeit sollte also im Zweifel möglich sein. Nachdem ab 2022 in Biesheim nicht mehr an Fahren zu denken war, lief das Kart auf anderen Strecken in Baden-Württemberg. Die Laufzeiten konnten hier bestätigt werden.
Thermische Probleme:
Selbst bei fast 40°C Lufttemperatur und praller Sonne keine thermischen Probleme. Der Akku erwärmt sich während der Fahrt nicht (er hat kein erkennbares Thermomanagement) und auch der Motor bleibt bei diesen Bedingungen auf Temperaturen, bei welchen man ihn immer noch problemlos an allen Teilen anfassen kann (insb. auch an der Motorwelle).
Fazit: Das Kart kann mit anderen Puffos grundsätzlich gut mithalten. Die Angst von ein paar Kindern wegen dem Motorlärm entfällt komplett. Auch die Regelung der Geschwindigkeit ist eine richtig tolle Option. So können verschiedene Leistungsstufen während der Fahr nach vorheriger Absprache mit dem Kind im Kart durchgeschaltet werden. Somit kann der Topspeed zur Not auch mal an gewisse Streckenabschnitte angepasst werden. Der Einwand, dass die Kleinen hier dann garnicht mehr vom Gas geben, weil man das von Außen tut, ist berechntigt. Zugegeben: Diese Option ist nur mit Vorsicht einzustetzen. Dies hat dazu geführt, dass in nunmehr 4 Jahren kein einziger Unfall mit dem Kart stattgefunden hat und alle bisherigen Piloten, wenn sie denn wollten, locker den Einsteig in einen Mini 60cc vollziehen konnten. In diesem hatten sie aufgrund der Vorerfahrungen kaum Probleme sich einzufinden.
Bluetooth:
Leider habe ich noch immer keine Idee wie man in das Bluetooth rein kommt, bzw. mit welcher Software es zu bedienen wäre. Lenzo gibt hier nichts frei und die Leute von Karting Bucaresti, welche diese Motoren (in Rumänien?) auch eingesetzt haben, äußern sich hierzu leider auch nicht. Dieser "Overboost" gehört raus programmiert und mit der Fernbedienung wäre es ganz nett, wenn man die Stufen etwas besser an die jeweiligen Bedingungen anpassen könnte. Stufe 1 ist maximal Joggingtempo (ca. 10 km/h), taugt aber super in der Boxengasse.
Zur Übersetzung:
für Hinten gibt es nur die 60Z Zahnriehmenscheibe. Vorne 18 Z macht ein vmax von 48-49 km/h. bei 22Z liegen knapp 60 km/h an. Geht man mit dem Motorritzel größer, so ändert sich die Maximalgeschwindigkeit nicht mehr. Damit ist die Rundenzeit im Vgl. zum Comer 50 ziemlich genau 1 s langsamer.
Mittlerweile habe ich eine Telemetrie am Lenkrad, mit der ich den Akku überwachen kann. Diese kann ich auch auslesen, so dass hier eine kleine Analyse der Fahrzustände möglich ist.
Dabei kam heraus, dass der 850W Motor effektiv bei frischem Akku gut 1750W Dauerleistung liefert, was mich sehr überrascht hat. Beim Beschleunigen aus dem Stand heraus steigt die Leistung kurzzeitig auf über 2500W an, was der Fahrer beim Anfahren auch deutlich spürt. Laut Telemetrie wird dieser "Overboost", ob vom Werk so gewollt oder nicht ist mir nicht bekannt, nach unter 2 Sekunden auf die 1750W runter geregelt.
Fahrzeit:
In Biesheim waren es zum Schluss ca. 50 min, wobei dann noch ca. 20% Akkukapazität bezogen auf die Nennkapazität vorhanden waren. Eine Stunde Fahrtzeit sollte also im Zweifel möglich sein. Nachdem ab 2022 in Biesheim nicht mehr an Fahren zu denken war, lief das Kart auf anderen Strecken in Baden-Württemberg. Die Laufzeiten konnten hier bestätigt werden.
Thermische Probleme:
Selbst bei fast 40°C Lufttemperatur und praller Sonne keine thermischen Probleme. Der Akku erwärmt sich während der Fahrt nicht (er hat kein erkennbares Thermomanagement) und auch der Motor bleibt bei diesen Bedingungen auf Temperaturen, bei welchen man ihn immer noch problemlos an allen Teilen anfassen kann (insb. auch an der Motorwelle).
Fazit: Das Kart kann mit anderen Puffos grundsätzlich gut mithalten. Die Angst von ein paar Kindern wegen dem Motorlärm entfällt komplett. Auch die Regelung der Geschwindigkeit ist eine richtig tolle Option. So können verschiedene Leistungsstufen während der Fahr nach vorheriger Absprache mit dem Kind im Kart durchgeschaltet werden. Somit kann der Topspeed zur Not auch mal an gewisse Streckenabschnitte angepasst werden. Der Einwand, dass die Kleinen hier dann garnicht mehr vom Gas geben, weil man das von Außen tut, ist berechntigt. Zugegeben: Diese Option ist nur mit Vorsicht einzustetzen. Dies hat dazu geführt, dass in nunmehr 4 Jahren kein einziger Unfall mit dem Kart stattgefunden hat und alle bisherigen Piloten, wenn sie denn wollten, locker den Einsteig in einen Mini 60cc vollziehen konnten. In diesem hatten sie aufgrund der Vorerfahrungen kaum Probleme sich einzufinden.
Bluetooth:
Leider habe ich noch immer keine Idee wie man in das Bluetooth rein kommt, bzw. mit welcher Software es zu bedienen wäre. Lenzo gibt hier nichts frei und die Leute von Karting Bucaresti, welche diese Motoren (in Rumänien?) auch eingesetzt haben, äußern sich hierzu leider auch nicht. Dieser "Overboost" gehört raus programmiert und mit der Fernbedienung wäre es ganz nett, wenn man die Stufen etwas besser an die jeweiligen Bedingungen anpassen könnte. Stufe 1 ist maximal Joggingtempo (ca. 10 km/h), taugt aber super in der Boxengasse.