Reifentemperatur

Alles rund um die Reifen.
Börsch
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Reifentemperatur

Beitrag von Börsch »

Hallo Kartfreunde,

ich habe diese Frage bewusst in den Lokalteil gesetzt, da Hagen ja reifentechnisch ein kleiner Sonderfall zu sein scheint. So hab ich es zumindest bezüglich der Abnutzung aufgegriffen.
Zu meiner Frage, welche Reifentemperaturen fahrt Ihr in Hagen?
Bewegt Ihr euch im Herstellerfenster oder tendenziell eher drunter bzw. drüber?
Wie wird gemessen?

Wir haben letztens einen "neuen", also 5 Jahre ungenutzten Satz Conti CBB angefahren. Diesen haben wir noch in OVP beim Kartkauf dabeibekommen.
Jetzt bitte keine Flüche, ich bin mir der Probleme der Vergangenheit mit diversen ebay-Angeboten von B-Ware dieses Reifentyps bewusst.
Naja, und bei einem 630ccm V2-Geschütz ist Vibration durch Unwucht beim Reifen ja sowieso eher untergeordnet.

Nachdem die Reifen eingefahren waren haben wir den Kaltdruck auf 1,1 bar eingestellt. Nach 10 Runden (viel mehr geht mit dem Stahlungetüm am Stück leider nicht) haben wir mit einem Infrarotthermometer ca 45° auf allen Reifen gemessen. Bei 1,2 bar Kaltdruck hatten wir nach weiteren 10-15 Runden eine Temperatur zwischen 50°C und 55°C auf allen 4 Reifen. Das Gripniveau war mit dem Anfängerpopometer eigentlich ganz gut. Leider ist nach bei einer weiteren Testrunde mit 1,3(!!!!!!!!!) Kaltdurck die Kette gerissenn und wir hatten keine Möglichkeit direkt zu messen. Subjektiv aber noch besser besser also vorher.

Temperatur ca 20 °C, Strecke recht frisch abgetrocknet, Asphalttemperatur nicht gemessen

Ich würde bei der nächsten Fahrt nicht noch weiter hoch mit dem Druck, aber das Herstellerfenster von 70°C-90°C Oberflächentemperatur sehe ich in weiter Ferne und als Messtoleranz ist das ja auch nicht zu betrachten.
Meine Frage: Liegt es an der Strecke?....Liegt es am hohen Alter der Reifen?...oder sollte man wirklich so lange den Druck steigern bis man die 70° erreicht hat?

MfG
pehaha
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RE: Reifentemperatur

Beitrag von pehaha »

Also bei so alten Contis über Temperatur arbeiten zu wollen, ist als ob du bei nem Opel Rekord A nach Lambda den Vergaser einstellen willst.

Alleine schon die Luftdrücke die du da auffüllst beweisen, wie hart das Gummi inzwischen ist. Aber auch bei jungen CBB hab ich nie eine raue Oberfläche auf den Reifen bekommen.

Ich hab mal mit Temperaturen versucht zu arbeiten, aber einen kalten Reifen erkenne ich auch ohne Thermometer.

Zumal ja der Luftdruck dir zeigt, welcher Reifen mehr arbeitet.

An Slicks kenne ich nur den alten SL6 der so viel Luft braucht. Du bist im Bereich von Regenreifen.
Normal fuhr man so einen CBB kalt 0,6-0,7.

Sicher müßtest du noch mehr Druck geben, um den reifen warm zu bekommen, dann hast du aber kaum noch Auflagefläche. Naja, der Conti neigte zu einer Vertiefung in der Mitte.

Die Dinger kannste zum Motor einfahren nehmen, mehr Gedanken würde ich mir darüber nicht machen.
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Vogt
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Reifentemperatur

Beitrag von Vogt »

@pehaha
630ccm V2 Motor einfahren? Wie oft kommt das vor? :D

So nun zum Thema:
Naja, die Reifen lagen 5 Jahre rum. Da weden sich wohl die meisten Weichmacher verflüchtigt haben und dann werden sie eben Hart.
Zum Trainieren aber bestimmt noch gut.
Ich würde Versuchen die Reifen auf eine gleichmäßige Temperatur zu bringen (Ich meine alle 4 Räder gleiche Temp.) und drauf achten dass Sie ein gleichmäßiges Laufbild haben.
Die 70° werden wohl nicht erreichbar sein.
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Xanacas
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Beitrag von Xanacas »

themperatur hin oder her, ich würde vermuten, dass du mit deutlich weniger druck ein besseres ergebnis erziehlst, einfach weil, wie pehaha bereits geschrieben hat, die auflagen fläche so klein wird, dass die annähernd gute temperatur dir acuh nicht aus der klemme hilft. ich würde dir empfehlen gerade soviel druck drauf zu machen, dass nahezu die komplette lauffläche auch auf dem asphalt aufliegt.
pehaha
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Beitrag von pehaha »

@ Vogt
ich weiß mit welchem Schwermetall der herum fährt :tongue:
Is ja aus meiner Nachbarstadt, das war die versteckte Ironie.
So versteckt, das sie keiner bemerkt, außer dir.

Ich hab die Tage beim ausmisten auch noch Contis gefunden und die sahen noch passabel aus, hab sie schnell entsorgt.

Das ist inzwischen reine Zeitverschwendung, aus Sicht der Montage und auf Piste. Selbst abgehangene Vega oder BS sind besser.

Am besten die Contis bei Detlef (wenn er den Grill an hat), von allen Seiten
gut grillen und dann auf die Piste. Vill kleben sie dann etwas. :tongue:
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Börsch
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Beitrag von Börsch »

Danke für die Ratschläge, ich hab mir sowas schon gedacht.

Wie gesagt, die Dinger waren neu aus der Packung und sind meiner Meinung nach auch gar nicht so schlecht. Aber mit gerademal ca. 300 Runden in Hagen fehlt es möglicherweise auch an Erfahrung. Zum Wegwerfen waren sie uns auf jeden Fall zu schade und mit dem Stahlroß hat man traktionsmäßig ganz andere Probleme (z.B. das Abheben der inneren Räder in der Linkskehre, zum Glück hat Hagen da nur eine von ;-) )
Letzte Frage: Wenn ich verstärktes "hoppeln" in den Rechtskurven habe, kann ich da auch mit dem Reifendruck etwas Gegenwirken oder geht das nur über die Achsgeometrie?
pehaha
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Beitrag von pehaha »

Du hast den Klotz doch rechts, also hast du Probleme, das sich das Rad h.r. entlasten kann.

Demnach müßtest du in R-Kurven Probleme haben.

Wenn DIE Holzreifen stempeln...........

die Linie etwas ändern, 10cm können andere Gripverhältnisse bieten.
Wenn er beginnt zu hoppeln, mal trauen richtig Gas geben, wenn Dampf da ist...befreit er sich durch sliden. Sollte er steigen dann natürlich runter vom Gas.

Kann auch am Chassis liegen, klemmt er auf der VA oder bockt die Fuhre hinten.

Vill läßt du das Kart auch nicht genug rollen, nicht zu schnell rein....sondern schnell raus.

Aber mit 1,2 in den Reifen, besser mal mit normalen Drücken fahren, wenn sie nicht schon blau gefahren sind.
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Börsch
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Reifentemperatur

Beitrag von Börsch »

nene, auf hinten rechts liegen ja geschätzte 30kg mehr Last auf dem Rad, in eienr Rechtskurve dann soviel dass es einen raushebeln kann.

Die äußerst ungleiche Gewichtsverteilung ist schon sehr deutlich zu spüren: In Rechtkurven lässt sich ein 50 Jahre alter Trekker wohl einfacher lenken und die Linkskurven gehen spielend einfach, da aber das Problem dass die inneren Räder schnell abheben.
Spur und Sturz sind btw. ganz frisch eingestellt.
Aber trotzdem, fürs erste Kart sind wir zufrieden und der Spaßfaktor ist enorm.

Der Kasten hoppelt über die Hinterachse, aber möglicherweise legt sich das auch wenn wir jetzt mal mit nem gescheiten Reifendruck arbeiten.
Wahrscheinlich hätte man die 70°C so bei 2bar und Ballonreifenform erreicht :-)
goomh
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Beitrag von goomh »

Um das etwas auszugleichen kann man auch das Fahrwerks-Setup asymmetrisch gestalten.

goomh
pehaha
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Beitrag von pehaha »

Börsch, ich glaub, du hast nicht verstanden, was ich meinte.

Gerade weil h.r. soviel mehr Gewicht ist, kommt das Chassis nicht hinten re nicht hoch.
Muss es aber, weil du mit starrer Achse fährst.
Das Chassis klemmt, schiebt über die VA und stempelt dann weil es nicht frei ist.

Lies doch mach die Abhandlungen von Bora über Setup.

Setz dich mal auseinander mit den 3 Kurvenverhalten Eingang, Mitte und Ausgang. Auch darüber findest du viel Input.

Das Handling eines 100er wirst du nie erreichen.

Du könntest über Nachlauf versuchen, die Achse zu entlasten, eine weiche HA wäre wohl konträr zum Gewicht und Drehmoment des Motors.

Kurze Radsterne.

Und.....ich denke viel geht noch über den Fahrstil.

Schreib mal an "Struppi"
http://www.kartfahrer-forum.de/board/pr ... serid=5430
Sonja........die hat auch so ein Teil.

Aber Wackersdorf ist anders zu fahren als Hagen.
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