Lambda Sonde

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Katana
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Lambda Sonde

Beitrag von Katana »

Hi Leute,
ich hätte gerne mal eure Erfahrungsberichte bezüglich Lambdasonden.
Wer von euch hat schon Erfahrungen damit und mit welchen Systemen und Motoren.
Das soll heißen ob mit Alfano Sonde oder Mychron, und mit welchen Motoren.
Wo habt ihr die Sonden eingebaut (welcher Abstand zum Kolben), und wie habt ihr die Gewindeaufsätze am Krümmer angebracht (geschweißt oder hartgelötet).
Und natürlich was hat euch die Auswertung der Daten gebracht.
Was natürlich auch sehr interessant ist, wie lange haben die Sonden bei euch gehalten.

Ich denke das dies ein Thema ist was nicht nur für mich von Interesse ist, deshalb würde ich mich freuen wenn ihr euch reghaft daran beteiligen würdet.
Gruß Katana

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LFcom
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Beitrag von LFcom »

Also eine definitiv echte Lambdasonde hat nur AIM. Dort wird die Bosch Sonde benutzt, die wahrscheinlich in 60% aller Fahrzeuge im Straßenverkehr verbaut ist. Die ist halt relativ groß, aber kleiner gehts halt noch nicht, ohne sinnlose Daten zu liefern.

Ein Problem sehe ich bei der Bosch Lambdasonde: Man darf weder ohne Heizung fahren, noch die Heizung ohne laufenden Motor anschalten! (Strom auf der Lambdasonde während der Fahrt unbedingt an, danach unbedingt aus!) Sonst macht man die Sonde sehr schnell kaputt! Ein vernünftige Lösung, dass die Sonde tatsächlich nur dann an ist, wann sie es auch sein muss und definitiv aus, wenn sie es sein muss, muss man sich leider noch selbst überlegen.

Zur Auswertung selbst, kann ich nur sagen, dass die Lambda wesentlich geeigneter ist, als nur ein Temperatursensor. Ich kann gerne mal vorrechnen, wie ungenau der Tempsensor ist, denn der Strahlungsverlust zur kalten Auspuffwand ist enorm! Man müsste an der Auspuffwand einen 2. Temp.sensor anbringen und könnte dann so auf einen exakteren Abgastemp.-Wert rückrechnen und hätte dann immernoch gute 5% Abweichung.

Die andere Seite ist: Wer kennt denn shon den idealen Lambda Wert für seinen Motor? Lambda 1 heißt, dass der Motor am umweltschonensten fährt, aber wir wollen schnell und nicht umweltfreundlich fahren.
Der optimale Wert liegt zwischen Lambda 0,90 und 0,80 - jo... da liegen jetzt mit der vorhandenen Messgenauigkeit exakt 100 Möglichkeiten versteckt...

Fakt ist aber auch, dass man mit der Abgastemperatur nur auf den Maximalwert achten kann, um dann (genauso unsicher) zu raten, ob da jetz noch was geht, oder nicht. Wissen tuts nur der relativ sicher, der das "Glück" hatte seinen Motor mit der Temp.Sonde an der selben Stelle fetsgefahren zu haben. Der weiß die Temperatur, die zu hoch war... :D und bleibt dann 10 - 15 °C darunter.

Mit Lambda lässt sich aber weitaus mehr einstellen, als nur mit der Temperatur. Man erhält aus jedem Drehzahlbereich exakte Werte und stellt sehr schnell fest, dass der Motor im unteren Drehzahlbereich viel zu mager fährt usw. Kurz, man kann mit Lambda jedes Detail, das am Vergaser geändert wurde erkennen und interpretieren. Und das mit weniger als 5%Toleranz!

Die Schattenaspekte liegen aber wieder im Aufwand. Ich wage zu bezweifeln, dass jeder, der eine Lambda Sonde hat, auch den Aufwand damit betreibt, dass sich das Geld lohnt. Wer nur den Lambdawert bei max. Drehzahl beachtet um daraus seine geratene Vergasereinstellung auf einen Wert zu stützen, der ist wohl mit einem Temperatursensor besser beraten, weil er billiger ist. Wer aber pro Lauf gute 10Minuten alleine auf die Lambda-Auswertung vergeben kann und will und auch definitiv weiß, was er da sieht, der ist damit überglücklich.
Liebe Grüße
Dominic Liebl

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Kart001
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Beitrag von Kart001 »

Ich habe eine Temp. Sonde, Gewinde Aufsatz habe ich Tic Geschweisst.

Lambdasonde erachte ich im Rennsport insbesondere im Kartsport nicht als soo optimal. Gründe hat oben LFcom bereits geschrieben.

Ein weiterer Grund:
Man beachte einmal die Zeitspanne Voll Last / Teillast / Schiebebetrieb.
Ein Rennmotor wird grossmehrheitlich mit 100% offenem Durchfluss gefahren. Bei Voll Last ist die Lambdasonde meiner Meinung nach nicht optimal (ausserhalb deren optimalem Bereich)!
Temp. Sensoren sind da viel wichtiger!

Für Sonntags Fahrer währe eine *Lambada* optimal.

Ich lade jeden gerne einmal ein auf einem Prüfstand die Arbeiten der verschiedenen Sensoren zu beurteilen / sehen.

Wie bereits LFcom erwähnte, haben natürlich auch die Tempsensoren seine Tücken. Viele Faktoren können das Ergebniss sehr stark beeinflussen!
System, Senorentyp, Montagepunkt, Russbildung, Motor (jeder ist ein bisschen anderst)
Das heisst also, Erfahrungen sammeln von seinem eigenen Motor.
Mit der Temp kann man sich aber ganz gut rantasten. Wenn man dann noch Kolbenboden unmittelbar nach dem fahren prüft und das Kerzenbild lesen kann, ja dann kann fast nichts mehr passieren, auch wenn Du ans Limit gehst 8)

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Beitrag von Birel-TM »

hallo

hab mal eine von alfano auf einem schalter ausprobiert und kann nur sagen das ich dann doch lieber ohne bedüße ! diese beim mychron hingegen soll viel besser sein !

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Ehemalier
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Beitrag von Ehemalier »

Wir haben das System von AIM seit ca 30 Betriebsstunden drauf, Stutzen ist ganz simpel mit Schutzgas angeschweißt, ca 30 cm vom Auslaß entfernt. Geht aber scheinbar nur, wenn man keine Vibrationen hat, sonst hartlöten. Die Entfernung ist aber laut Herrn Mesch relativ unwichtig, darf nur nicht zu nah am Auslaß sein, da sie sonst zu heiß wird. Und nicht zu weit weg, weil sonst immer die Heizung läuft um die Betriebstemp zu halten. Ist aber in der Beschreibung der Sonde erklärt. Wichtig und positionsbestimmend ist, daß sie fast senkrecht steht, damit entstehendes Kondeswasser ablaufen kann.
Man kann tatsächlich viels auslesen, zu jeder Drehzahl gibts nen Wert. Das Entscheidende daran ist aber zu wissen,wie es eigentlich sein muß, woran es liegt wenn etwas anders ist und wie man es ändert und ob das dann überhaupt einen meßbaren Einfuß auf die Rundenzeit hat. Wir beschränken uns meistens darauf, die Hauptdüse entsprechend zu korrigieren. Früher war man sich manchmal unsicher, ob zu mager oder zu fett. Diese Frage kann jetzt eindeutig beantwortet werden. Allerdings reagiert unser Motor nich so empfindlich auf die Düsengröße und man muß erfahrungsgemäß nur ein- oder zweimal am Wochenende umbauen, wenn überhaupt.
Die Handhabung ist auch recht einfach, Hauptschalter und MyChron ein damit die Sonde heizt, etwas warten und dann den Motor starten. Beim Auto ist das ja auch problemlos, da wird der Schlüssel gedreht und los gehts, da jammert die Sonde ja auch nicht rum.
Zuletzt geändert von Ehemalier am Mo 28. Jun 2010, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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maTTroXX
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Beitrag von maTTroXX »

Ich denke auch, dass eine Auswertung mittels Breitbandsonde große Vorteile mit sich bringt. In Verbindung mit der Erfassung der Gasschieberstellung (Gaspedalstellung) und der Drehzahl müsste man ja sogar direkte Tendenzen zur richtigen Nadel bekommen.
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Ehemalier
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Beitrag von Ehemalier »

Klar, aber man fährt doch eigentlich nur selten mi teilweise geöffnetem Schieber und beim Beschleunigen spielt die Beschleunigerpumpe noch mit rein. Aber alles sowas kann man erkennen, auch unterschiedliche Benzinmpumpen, Nadelventile usw. Da kann man sich richtig mit beschäftigen. Genau wie mit der Datenauswertung beim Chassis..
Deswegen sag ich ja, wir beschränken uns auf das wesentliche, nutzen also nur einen recht kleinen Teil der Möglichkeiten, können dabei aber Alarmsignale erkennen. Einfach aus Zeitmangel. Man braucht doch auch noch Zeit für den Fahrer, der ist ja am wichtigsten.
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LFcom
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Beitrag von LFcom »

Die Tendenzen erhält man sehr deutlich, wenn man im xy-Diagramm den Lambdawert mit der Drehzahl vergleicht. Wenn man den Einflussbereich der einzelnen Vergaserteile kennt, kann man anhand diesen Diagrams den Vergaser optimieren. Ich habe mel einen Test zusammen mit einem Verhaserhersteller durchgelesen. Da haben sie fast 6 Zehntel nur mit dem Vergaser herausgeholt! Zwar hatten die einiges getan, was in den meisten Rennserien reglementbedingt nicht durchführbar ist, jedoch ist die Lambdasonde ja auch nicht in jeder Serie erlaubt.
Liebe Grüße
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Ehemalier
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Beitrag von Ehemalier »

Dann wird halt imTraining am vergaser gearbeitet. So ein Verbot ist doch relativ sinnlos. Aber das ist ein anderes Thema. Nur ist ein Test eines Vergaserherstellers nicht unbedingt der Maßstab, denn welcher Hobby-oder Amateurrennfahrer, die ja auch die Zielgruppe sind, hat schon diese "Manpower" und Erfahrung an der Rennstrecke dabei?
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Beitrag von LFcom »

mmh. der Hobby- bzw. Amateur ist nicht die Zielgruppe der Lambdasonde.. Nichtmal der Kartsport ist das Hauptaugenmerk.

Sicherlich, 6 Zehntel is n Haufen Holz.. das wird ein Amateur nicht 1:1 nachmachen können, aber das Potential wär da ;)
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