Neues Leben für den Fuffi

Tägliches Leben mit und um das Kart (Projekte, Ideen, Gedanken, Unternehmungen, Fitness, usw.).
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Baschtler
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von Baschtler »

MZ-HB hat geschrieben: Di 30. Jan 2024, 20:13
... und im Falle der Zündung ist 6V und Batteriezündung einfach nicht mehr zeitgemäß.
Das ist doch schon Hightech, mein Motor hat nur nen Magnet und zwei Spulen :lol:
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There's no replacement for displacement
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MZ-HB
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von MZ-HB »

Das schwierigste Thema am Kart...Die bis dahin noch nicht vorhandene Vorderbremse ans Auto bringen.
Manch einer wird vieleicht sagen, wozu ne Vorderbremse bei grad mal 4PS...Diese Frage stellt sich mir überhaupt nicht, in der DDR verfügten prinzipiell alle K-Wagen über 4 gebremste Räder, war sogar Vorschrift. Und im Rahmen der Originalität kommt da auch ne Bremse ran, auch wenns tricky wird.

Diverse Bremssättel habe ich noch in meinem Teile-Fundus vorrätig, aber irgendwie passt auch keiner so richtig zum anderen. Entweder maßlich etwas unterschiedlich, oder verschiedene Kolben Bohrungen...irgendwas ist immer. Glücklicherweise habe ich noch zwei Rohlinge, die scheinbar aus der gleichen "Fertigungscharge'' stammen. Zumindest sind sie maßlich und von der Form identisch. Also werden die zwei Rohlinge die Grundlage für die neue Bremse sein. Das bedeutet, Bohrungen und Gewinde für Anschluss und Entlüftung einbringen, neue Kolben drehen und passende Manschetten suchen. Bremsbeläge werden auch neu angefertigt und neu beklebt.
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Kolben Muster für die Neuanfertigung
Kolben Muster für die Neuanfertigung
Alte Bremsbeläge als Muster
Alte Bremsbeläge als Muster
Die Rohlinge probeweise angehalten
Die Rohlinge probeweise angehalten
So in etwa wird es mal aussehen...
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... und so...
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... oder auch so
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MZ-HB
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von MZ-HB »

Und weiter geht's im Hobbykeller...
Auf dem Plan steht, Bremsbeläge anfertigen und verkleben. Trägerbleche als Rohlinge fanden sich in meinem Teile Lager. Cosid Belagmaterial ist auch vorhanden, wird grob in Form geschnitten und auf die Trägerplatte geklebt.
Die alte 4mm Bremsleitung von der Hinterbremse dürfte nach bald 30 Jahren nicht mehr sonderlich viel Vertrauen erwecken. Zukünftig kommt deshalb nun Standart 6mm Leitung zum Einsatz. Der hintere Bremssattel musste dazu auch auf neuen Anschluss umgerüstet werden. Das bedeutete, von Gewinde m8x1,25 auf m10x1,25 umarbeiten.

Anschlüsse vorn am HBZ sind soweit fertig, einzig eine Gewindeverlängerung ist noch auf dem Postweg. Der gerade Anschluss wird durch einen Winkelanschluss ersetzt, dazu brauche ich aber erst die Verlängerung, um den Winkel etwas höher zu bekommen.
Früher wurden oft die Bremsleitungen aus Metall aus dem PKW Bereich direkt gebogen, per Einschrsubnippel direkt angebracht(ist an meinem 125er K-Wagen auch so) und am Übergang zum Rad mit Gummi-Bremsleitungen gearbeitet. Ich mache mir aber die Arbeit nicht, zumal ich dazu auch extra Biege-und Börtelwerkzeug anschaffen müsste.
Da auch zu DDR Zeit K-Wagen mit Kunststoff - Bremsleitungen nicht unüblich waren, kommt nun diese auch zum Einsatz. Schwierig war die Beschaffung der Einschraub-Anschlüsse im passenden Gewinde Maß. M10x1 ist normalerweise Standart, früher war es halt oft m10x1,25. Einige bauen dafür Adapter, ich wollte gleich das passende haben. Im Hydraulikbereich wurde ich fündig. Adapterlösungen habe ich zwar selber auch schon gemacht, als ich an meinem 125er Lada Bremsleitung auf Multicar LBR adaptieren musste, aber wenn es was fertiges gibt, spart man sich die Bastelei.

Der hintere Bremssattel ist bereits fertig umgerüstet, die beiden vorderen werden in Kürze auch fertig sein.
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Bremsbeläge herstellen
Bremsbeläge herstellen
Alte 4mm Bremsleitung
Alte 4mm Bremsleitung
HBZ mit Anschlüssen
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HBZ Leitung Probemontage
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Bremssattel hinten mit neuem Anschluss...
Bremssattel hinten mit neuem Anschluss...
... und zur Probe montierte Leitung
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Ragnar
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von Ragnar »

Sehr sehr ordentlich. ;)
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MZ-HB
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von MZ-HB »

Wieder einen kleinen, in seiner Funktion verbesserten Punkt erledigt. Die Schaltung war in ihrer bisherigen Variante irgendwie nicht ausgereift, zu ungewöhnlich, zu störanfällig. Mir war von Anfang an klar, daß dafür was neues, simples her muss.

Lange überlegt und verschiedene Versionen durchprobiert, letztendlich war der begrenzte Platz nur für die jetzige Version ausreichend.

Das Rahmenprofil des Motorträgers wurde etwas erweitert, um dort die Schaltumlenkung platzieren zu können. Ursprünglich funktionierte der Gangwechsel über ein Schaltseil, ungewohnter Weise musste dazu der Schalthebel statt vor und zurück nach oben und unten bewegt werden, um einen Gangwechsel zu vollziehen. Die Funktion war zwar gegeben, jedoch nicht ohne Fehler. Verschalter waren relativ oft. Also raus damit und auf klassisches Schaltgestänge umbauen. Schaltumlenkung ist notwendig, da der Motor auf der "falschen Seite" sitzt und man ja mit den Schaltstangen irgendwie um die Ecke kommen muss.
Also den Umlenkhelbel und ein Trägerblech angefertigt, was zur ursprünglichen Optik des Rahmen passt, Bohrung und Hülse rein, angeschweißt, verschliffen. Wenn Farbe drauf ist, dann siehts aus, als wäre es nie anders gewesen.
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Rahmenspitze-Verlängerung
Rahmenspitze-Verlängerung
Umlenkhebel
Umlenkhebel
Rahmenspitze mit Hülse
Rahmenspitze mit Hülse
Anpassen...
Anpassen...
... und fertig angeschweißt und verschliffen
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Schaltumlenkung mit Schaltstangen
Schaltumlenkung mit Schaltstangen
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MZ-HB
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von MZ-HB »

Und weiter geht's mit den groben Sachen.

Auf dem Plan stand, die seitlichen Schutzbügel zu bauen.
Da der K-Wagen überhaupt noch nicht über Seitenbügel oder die kleinen Abweiserbügel vorm Hinterrad verfügte, stand meiner eigenen freien Gestaltung und Umsetzung nichts im Wege. Ewig lange habe ich mir aus meinem gesammelten Bildmaterial die verschiedensten Varianten angeschaut und hin und her probiert, was dem Auto am ehesten stünde. Eine wirkliche Vorschrift bzw Regelung gab es damals nicht, wie die Abweiser ausschauen sollten. Es mussten welche dran sein und somit konnte jeder seine eigenen Ideen umsetzen, wie er mochte und konnte.

Ursprünglich wollte ich nur kurze Abweiser vors Hinterrad setzen und diese am Rahmen verschweißen, so wie man das auch von alten, westlichen Klassik Karts kennt.
Die ersten beiden Versuche hab ich aber auch direkt in die Schrottkiste verbannt, da sie optisch irgendwie nicht so recht passend aussahen.
Da das Auto doch relativ schmal ist, sah es irgendwie einfach kacke aus.

Um optisch etwas mehr Volumen ins Auto zu bekommen, hab ich mich final für die Version lange Bügel entschieden. Diese Version wurde in den späten 80ern recht häufig gefahren bzw baute man in dieser Ära dann sehr oft schon die langen Bügel an. Abgeschaut wurde das natürlich beim Klassenfeind... :lol:

Bedingt durch meinen semiprofessionellen Rohrbieger musste der Bügel zweiteilig entstehen. Das Stützrohr zum Rahmen musste dementsprechend verschweißt werden. Blieb die Frage des Materials. Alurohr... zwar leicht, aber auch schnell krumm. Normales Stahlrohr... zwar stabil, braucht dann aber Farbe oder besser noch Chrom. Und das kostet richtig. Also habe ich mir poliertes Edelstahlrohr bestellt. Das lässt sich schön verarbeiten, gammelt nicht und spart den Verchromer.
Also passende Rohrhülsen zum Einstecken gefertigt und angeschweißt. Und dann halt die Seitenbügel und Stützrohre zurecht gebogen und verschweist. Die Schweißstellen mittels Elektrolyse und Filzscheibe von den Anlassfarben befreit, alles chic. Die Bügel werden nach dem Zusammenbau nochmal oberflächlich gefinisht und dann sollten sie glänzen wie verchromt. Hoffe ich. 8-)

Vorder-und Hinterachse mal just ins Auto gesteckt, ob auch alles passt und genug Platz ist, bissel leicht nach unten gedrückt, weil der Motor bei voller Kettenspannung am Bügel an stieß und dann passte alles.

Als kleiner, weiterer Schritt bekamen die Sitzstreben noch eine zusätzliche Abstützung. Sicher ist sicher, lieber vorher noch ran, als wenn dann schon Farbe drauf ist.
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Zusätzliche Sitzsteben-Stützen
Zusätzliche Sitzsteben-Stützen
Der erste Seitenbügel ensteht
Der erste Seitenbügel ensteht
Der zweite Seitenbügel ist in Arbeit
Der zweite Seitenbügel ist in Arbeit
Beide Seitenbügel sind dran
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Genug Platz an der Vorderachse...
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... und hinten passt die Breite auch
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Bulldog
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von Bulldog »

Wo liegt sowas nachher gewichtstechnisch?
Sieht irgendwie schwerer aus als ein aktuelles.
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MZ-HB
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von MZ-HB »

Ne, ich glaub das täuscht. Ohne Motor kann man das Ding fast alleine vom Tisch heben. Rahmen ist Mischrohr 32 /30mm, wie heutzutage auch Standart ist. Ich schätze grob, alles in allem wird das Auto ca 60-65 kg wiegen. Rein vom Gefühl war es leichter, als ein aktuelles Bambini Kart. Ich bin zudem auch bestrebt, viele Sachen nach Möglichkeit aus Aluminium zu bauen. Bei der geringen Motorleistung kommt es auch auf jedes gesparte Gramm an. Anbauteile wie Halter, Winkel etc wird alles aus Alu entstehen. Da ich Alu auch schweißen kann, hab ich da schon tolle Sachen um Kopf... 😅
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Baschtler
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von Baschtler »

Und am Schluss noch den Motor auf Drehschieber umbauen?! 8-)
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MZ-HB
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Re: Neues Leben für den Fuffi

Beitrag von MZ-HB »

Baschtler hat geschrieben: Do 8. Feb 2024, 12:37 Und am Schluss noch den Motor auf Drehschieber umbauen?! 8-)
Das wäre des Aufwands zuviel. Wenn meine Lütte soweit ist, mit dem Ding zu fahren, reicht der Serienmotor zu fürs Lernen. Den scharf gemachten 50er Spezial von früher gibt's auch noch, der kann später immer mal noch drauf.
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