Saison 2024 - Ein Tagebuch
Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
Ich drücke euch die Daumen.
Viel Erfolg und vorallem viel Spass.
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EIDOracing
Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
Bis jetzt sind die zwei Tage für dich ja absolute Spitze! Schön zu sehen. Bin gespannt auf das Finale und natürlich auch auf deinen Bericht.
- Alex3103
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Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
Was für ein Wochenende.....
Nach der denkbar knappen Pole Position (0,008 Sekunden) folgten am Samstag 2 Siege in den Heats und heute Siege im Superheat und im Finale.
Am Ende des Finales hatte ich mehrere Sekunden Vorsprung, was eher unüblich ist. Besser hätte das Wochenende nicht laufen können und so hätte ich es mir kaum erträumen können !
Es war nicht immer so "leicht" wie es aussah, jeweils zu Rennbeginn hatte ich meine Schwierigkeiten mit der Strecke und den Verfolgern. Ab Rennmitte konnte ich dann oft managen, was sich im Finale ausgezahlt hat.
Ein ausführlicher Rennbericht folgt hoffentlich die Tage. Bin jetzt wieder zu Hause angekommen und muss morgen früh um 8:30 schon wieder in Spa-Franchorchamps sein
Eins könnt ihr mir glauben, heute gehe ich sehr glücklich ins Bett
VG
Alex
PS: Es gibt schöne Fotos von der Siegerehrung mit Atom1kk und mir zusammen Forumstreffen...
Nach der denkbar knappen Pole Position (0,008 Sekunden) folgten am Samstag 2 Siege in den Heats und heute Siege im Superheat und im Finale.
Am Ende des Finales hatte ich mehrere Sekunden Vorsprung, was eher unüblich ist. Besser hätte das Wochenende nicht laufen können und so hätte ich es mir kaum erträumen können !
Es war nicht immer so "leicht" wie es aussah, jeweils zu Rennbeginn hatte ich meine Schwierigkeiten mit der Strecke und den Verfolgern. Ab Rennmitte konnte ich dann oft managen, was sich im Finale ausgezahlt hat.
Ein ausführlicher Rennbericht folgt hoffentlich die Tage. Bin jetzt wieder zu Hause angekommen und muss morgen früh um 8:30 schon wieder in Spa-Franchorchamps sein
Eins könnt ihr mir glauben, heute gehe ich sehr glücklich ins Bett
VG
Alex
PS: Es gibt schöne Fotos von der Siegerehrung mit Atom1kk und mir zusammen Forumstreffen...
Racing is a lifestyle !
Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
Auch hier nochmal herzlichen Glückwunsch zur Glanzleistung.
Die Bilder werden und hoffendlich noch zugetragen, oder?
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EIDOracing
- rolandw
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Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
Mega Performance, und auch hier nochmal Glückwunsch.
Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
Von mir auch ....Spa würd ich auch mal wieder gerne gehen , aber auf die Kartbahn.
Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
Werde die Gelegenheit auch nutzen und die Tage meinen Bericht mitteilen
Besser ein Motor mit Auto als ein Auto mit Motor
- Alex3103
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Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
So…hier nun ein etwas ausführlicherer Rennbericht Vorher bin ich nicht dazu gekommen, da ich am Sonntag recht spät zu Hause war und am Montagmorgen direkt in Spa sein musste, um ein Coaching zu absolvieren. Nebenbei steht auch noch die normale Arbeit an. Achja, Frau und Kind wollten mich dann auch nochmal sehen
RMC Germany 2024 2. Wochenende in Genk:
Zum Glück war am Donnerstag ein Feiertag. Das hat es mir ermöglicht, ohne einen weiteren Urlaubstag schon am Donnerstag anzureisen und in Genk zu trainieren. Die Anreise war angenehm kurz und nach 1h40min bin ich morgens in Genk angekommen. Bereits zu Beginn des Wochenendes schien die Sonne und es war schön warm. Also das komplette Gegenteil zum 1. Wochenende in Wackersdorf, was noch bei Regen und Schnee stattgefunden hat
Tatsächlich hat das Wetter das ganze Wochenende keine große Rolle gespielt. Durchgehend warm und sonnig halfen dabei ein gutes Setup zu finden und bei konstanten Bedingungen trainieren zu können. Wie immer bei OTK, war das Setup schnell gefunden. Fahrerisch habe ich jedoch einiges ausprobieren müssen und erst an Tag 2 verstanden, worauf es ankommt. Zudem wurde schnell klar, dass der Reifenverschleiß bei den sommerlichen Temperaturen und Quali + 4 Rennen noch ein Thema sein würde.
So haben wir den Donnerstag und Freitag mit viel Testarbeit und regelmäßiger Datenauswertung verbracht. Es ist erstaunlich wie groß die Unterschiede und der Einfluss auf die Rundenzeit der Fahrstil in Genk hat. Mein Teamkollege Midschi (hier aus dem Forum) und ich haben unterschiedliche Fahrstile und egalisieren uns in vielen Kurven, was die Rundenzeit angeht. Allerdings ist einer von uns bis zur Kurvenmitte teils 0,25s schneller und der andere holt es am Ausgang wieder auf. Guckt man sich das in den Daten an, ist es wirklich beeindruckend. Beiden fällt es schwer, den Fahrstil des anderen nachzufahren. Dennoch haben wir uns so gegenseitig über das Wochenende verbessert…
Die Abende haben wir damit verbracht, unsere Karts wieder hübsch zu machen und alle Schrauben zu prüfen. Am Freitagabend stand zudem der Wechsel auf den Rennmotor an. Nachdem wir an der Strecke fertig waren, ging es für uns immer gemeinsam in eine Unterkunft auf einem Campingplatz, wo wir zu viert (Midschi, ich und unsere befreundeten Mechaniker) ein kleines Häuschen geteilt haben. Dort konnten wir bis in die Nacht fachsimpeln, gemeinsam Essen und eine Menge Männerhumor genießen Dieser lockere Teil des Tages, lässt einen das Wochenende noch viel mehr genießen. Zu steif sollte es nicht sein, schließlich steht auch der Spaß im Vordergrund Aber ich kann euch sagen, das Niveau war nicht allzu hoch und die Abende dafür sehr witzig !
Mein Fazit nach den ersten beiden Trainingstagen in Bezug auf die zu erwartende Performance war ehrlich zurückhaltend ! Zu diesem Zeitpunkt habe ich erwartet, dass 6 Fahrer ganz eng beieinander liegen und den Sieg unter sich ausmachen würden. Denis Thum (mehrmaliger RMC Champion in diversen Klassen, Michael Becker (sehr erfahren und auch in der Euro Trophy gut dabei), Bastian Krapoth (ehemaliger Senior RMC Champion), Christophe Adams (sehr erfahren und in Genk immer vorne), Atom1kk (Freitags zeitweise der schnellste Fahrer) und mich. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mich auf P3/4 rum gesehen.
Ab Samstag wurde es dann ernst und die Qualität der Reifen glichen sich bei allen Fahrern an. Ab dem Quali ist nur noch ein Satz Reifen pro Fahrer erlaubt. Ab da kann man die Zeiten erst richtig lesen. Vorher fahren alle auf unterschiedlich guten Reifen, was speziell in Genk großen Einfluss hat.
Doch vorher standen noch 2 Warm Ups an. Die versprachen das erwartet enge Rennen. Im ersten Warm up auf gebrauchten Reifen konnte ich auf P1 fahren. 0,01s vor Thum, ebenfalls auf gebrauchten.
Im zweiten Warm Up hatte ich schon neue Reifen drauf, um mich auf das Quali einzuschießen. Das machen viele so und hilft sehr dabei, im Quali auch 100% abzurufen. Im Ergebnis war ich wieder auf P1 und hatte wieder nur 0,01s Vorsprung. Dieses Mal auf Krapoth, ebenfalls auf neuen Reifen.
Durch den Test mit neuen Reifen habe ich meine letzten Schlüsse für das Quali gezogen. Hauptsächlich wie ich welche Kurve mit dem Peak der neuen Reifen noch ein bisschen besser fahren kann.
So ging es dann auch gegen Mittag ins Quali. Ich habe meine Runden ziemlich ordentlich getroffen und bin nach 3 Runden zurück in die Box. Mein Mechaniker zeigte mir an: Pole Position ! Beim Blick auf die Ergebnisse zeigte sich wieder ein extrem enges Bild. 0,008s vor Thum, 0,05s vor Becker und Adams. Letzterer ging jedoch von einem falschen Mindestgewicht aus und hatte 5kg zu wenig und musste daher von hinten starten.
Dennoch war es knapp, sehr knapp. Aber in beiden Heats ging es von P1 ins Rennen
Außer den Luftdruck für das Rennen anzupassen (im Quali fährt man mehr Kaltdruck, da man nur 3 Runden draußen ist), haben wir nichts am Kart verändert.
Für mich war es eine Premiere in der RMC Germany von der Pole ins Rennen zu gehen. Ich bin schon ein paar Mal von P2 gestartet, doch selbst das Tempo vorgeben kannte ich nur aus kleineren Rennen.
Der Start im 1. Heat war glücklich. Genau in dem Moment, wo ich Gas gegeben habe, hatte mein Teamkollege Thum auf P2 kurz gebremst. Dadurch ist die linke Reihe schlecht weggekommen und ich musste nur auf meine Reihe achten.
Ich konnte die Führung behaupten und mich nach einigen Runden sogar etwas absetzen. Dies gelang mir jedoch erst als die Reifen endlich in ihrem Arbeitsfenster waren…
Wissend, dass der Reifenverschleiß noch entscheidend sein würde, habe ich dann versucht in der 2. Rennhälfte die Reifen etwas zu schonen. Das ist leicht gesagt, in der Realität aber nicht so einfach. Ich habe übersteuern vermieden und versucht dabei möglichst wenig Zeit zu verlieren. Den Abstand nach hinten konnte ich so konstant bei rund 1,5s halten.
Das zweite Rennen verlief ähnlich. Nach minimalen Anpassungen am Setup und Reifendruck, kam ich beim Start sofort weg und konnte gleich eine Lücke aufmachen. Diese hat es mir ermöglich schon früh im Rennen wieder Reifen zu schonen, um für die Finalläufe am Sonntag gut vorbereitet zu sein.
So konnte ich beide Vorläufe am Samstag für mich entscheiden und dabei sogar etwas auf die Reifen achten. Mit einem guten Gefühl dank den ersten Meisterschaftspunkten (es gibt insgesamt 3x Punkte am Wochenende und die erste Wertung ist das Ranking after Heats) und der Pole Position für den Sonntag konnte ich den Abend sehr genießen
Wir waren noch schnell einkaufen und haben dann in der Unterkunft wieder gekocht und gegessen. Nach so einem Tag schmeckt das Abendessen besonders gut
Am Sonntag ging es bereits wieder früh raus. Um 8:50 stand bereits das warm up an. Für 5 Minuten einfahren, steht man 3h früher auf als zum Rennen Aber ohne hat man einen kleinen Nachteil, den man sich in der RMC einfach nicht erlauben kann. Also raus aus den Federn und um 6:45 frühstücken. Das schreibt jemand, der den frühen Vogel am liebsten erwürgen würde
Im warm up konnte jeder seine Reifen frei wählen. Da müssen nicht die Rennreifen gefahren werden, was diese auch nur weiter belasten würde. Ich habe bewusst nicht die besten Reifen genommen, sondern mittelstark gebrauchte, die den Rennreifen ähnlicher sein sollten. So kam „nur“ P3 raus, obwohl die Runden ganz gut waren. Die Strecke hatte sich über Nacht mal wieder etwas verändert und man musste ein paar Kurven leicht anpassen. Außerdem hatte ich am Vorabend noch etwas in den Daten gesehen, was ich im warm up ausprobiert habe.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem warm up, habe ich gedanklich verwertet und mit ins Rennen genommen. Als nächstes stand Rennen Nr. 3 an, der Superheat. Dieser ist länger und wichtiger als die Heats am Samstag. Der perfekte Samstag war also nur halb so viel Wert, wie ein guter Sonntag es wäre.
Es ging wieder von der Pole Position ins Rennen und wieder konnte ich den Start gewinnen. Dieses Mal musste ich mich in den ersten Runden jedoch verteidigen und konnte keine Lück aufreißen. Da dachte ich schon, dass der Sonntag deutlich schwieriger wird als der Samstag.
Nach einigen Runden konnte ich mich jedoch doch befreien und die Konkurrenz hinter mir hat sich den engen Kampf geliefert, den ich so auch erwartet hatte. Nur eben ohne mich Reifen schonen war im Superheat aber nur ganz am Schluss möglich. Doch viel wichtiger war erneut Platz 1 im Rennen !
Damit gab es das zweite Mal am Wochenende die volle Punktzahl für die Meisterschaft, im Ranking after Superheat. Und ins Finale ging es somit erneut von der Pole !
Zwischen den Rennen lagen knapp 4h. Eine lange Zeit um nachzudenken, obwohl man einfach nur fahren möchte
Ich wusste, dass ich im Finale nicht mehr auf die Reifen achten muss und vermutlich noch etwas mehr Gummi draufhabe als meine Konkurrenz. Der Start und die erste Runde war gut und ich kam gleich weg. Hinter mir gab es intensive Positionskämpfe und ich konnte an der Spitze attackieren. Die Lücke wurde immer größer, sodass ich am Ende sogar den Luxus hatte in der vorletzten Runde zu verlangsamen, um erst nach Ablauf der Uhr über die Linie zu kommen und eine Rennrunde weniger zu fahren. Das habe ich gemacht, um kein Risiko beim Mindestgewicht einzugehen (Spritverbrauch). Dennoch standen im Ziel 6 Sekunden Vorsprung auf dem Tableau !
Speziell in Genk bei diesen Bedingungen hätte ich vor dem Wochenende niemals mit so einem perfekten Wochenende gerechnet. 5x P1 – Quali und alle 4 Rennen gewonnen, dazu teils mit Vorsprung.
So ein Wochenende erlebt man nicht sehr häufig…
Ich weiß jedoch auch, dass dies nicht immer so läuft. Ein schlechtes Wochenende oder Rennen und die Meisterschaft kann gelaufen sein.
Aber vorerst nehmen wir den Schwung mit und ich freue mich sehr über die Ergebnisse und den Ausbau der Führung in der Meisterschaft.
Als nächstes Rennen steht Ampfing mitte Juni an. Dort war ich noch nie und muss die Strecke erst noch lernen. Auf dem Papier wird es wohl meine größte Herausforderung dieses Jahr. Das hatte ich allerdings vor Wackersdorf im Regen auch gedacht
Ohne die Unterstützung meines Mechanikers und Teams, wäre das Wochenende so nicht möglich gewesen. Und auch eine Reihe anderer Faktoren müssen passen, damit man überhaupt die Möglichkeit hat. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Jetzt heißt es erstmal 5 Wochen Pause…
Die werden genutzt um hoffentlich zu trainieren und ein gewisses 24h-Rennen am Nürburgring steht auch noch an
Keep Racing
Alex
RMC Germany 2024 2. Wochenende in Genk:
Zum Glück war am Donnerstag ein Feiertag. Das hat es mir ermöglicht, ohne einen weiteren Urlaubstag schon am Donnerstag anzureisen und in Genk zu trainieren. Die Anreise war angenehm kurz und nach 1h40min bin ich morgens in Genk angekommen. Bereits zu Beginn des Wochenendes schien die Sonne und es war schön warm. Also das komplette Gegenteil zum 1. Wochenende in Wackersdorf, was noch bei Regen und Schnee stattgefunden hat
Tatsächlich hat das Wetter das ganze Wochenende keine große Rolle gespielt. Durchgehend warm und sonnig halfen dabei ein gutes Setup zu finden und bei konstanten Bedingungen trainieren zu können. Wie immer bei OTK, war das Setup schnell gefunden. Fahrerisch habe ich jedoch einiges ausprobieren müssen und erst an Tag 2 verstanden, worauf es ankommt. Zudem wurde schnell klar, dass der Reifenverschleiß bei den sommerlichen Temperaturen und Quali + 4 Rennen noch ein Thema sein würde.
So haben wir den Donnerstag und Freitag mit viel Testarbeit und regelmäßiger Datenauswertung verbracht. Es ist erstaunlich wie groß die Unterschiede und der Einfluss auf die Rundenzeit der Fahrstil in Genk hat. Mein Teamkollege Midschi (hier aus dem Forum) und ich haben unterschiedliche Fahrstile und egalisieren uns in vielen Kurven, was die Rundenzeit angeht. Allerdings ist einer von uns bis zur Kurvenmitte teils 0,25s schneller und der andere holt es am Ausgang wieder auf. Guckt man sich das in den Daten an, ist es wirklich beeindruckend. Beiden fällt es schwer, den Fahrstil des anderen nachzufahren. Dennoch haben wir uns so gegenseitig über das Wochenende verbessert…
Die Abende haben wir damit verbracht, unsere Karts wieder hübsch zu machen und alle Schrauben zu prüfen. Am Freitagabend stand zudem der Wechsel auf den Rennmotor an. Nachdem wir an der Strecke fertig waren, ging es für uns immer gemeinsam in eine Unterkunft auf einem Campingplatz, wo wir zu viert (Midschi, ich und unsere befreundeten Mechaniker) ein kleines Häuschen geteilt haben. Dort konnten wir bis in die Nacht fachsimpeln, gemeinsam Essen und eine Menge Männerhumor genießen Dieser lockere Teil des Tages, lässt einen das Wochenende noch viel mehr genießen. Zu steif sollte es nicht sein, schließlich steht auch der Spaß im Vordergrund Aber ich kann euch sagen, das Niveau war nicht allzu hoch und die Abende dafür sehr witzig !
Mein Fazit nach den ersten beiden Trainingstagen in Bezug auf die zu erwartende Performance war ehrlich zurückhaltend ! Zu diesem Zeitpunkt habe ich erwartet, dass 6 Fahrer ganz eng beieinander liegen und den Sieg unter sich ausmachen würden. Denis Thum (mehrmaliger RMC Champion in diversen Klassen, Michael Becker (sehr erfahren und auch in der Euro Trophy gut dabei), Bastian Krapoth (ehemaliger Senior RMC Champion), Christophe Adams (sehr erfahren und in Genk immer vorne), Atom1kk (Freitags zeitweise der schnellste Fahrer) und mich. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mich auf P3/4 rum gesehen.
Ab Samstag wurde es dann ernst und die Qualität der Reifen glichen sich bei allen Fahrern an. Ab dem Quali ist nur noch ein Satz Reifen pro Fahrer erlaubt. Ab da kann man die Zeiten erst richtig lesen. Vorher fahren alle auf unterschiedlich guten Reifen, was speziell in Genk großen Einfluss hat.
Doch vorher standen noch 2 Warm Ups an. Die versprachen das erwartet enge Rennen. Im ersten Warm up auf gebrauchten Reifen konnte ich auf P1 fahren. 0,01s vor Thum, ebenfalls auf gebrauchten.
Im zweiten Warm Up hatte ich schon neue Reifen drauf, um mich auf das Quali einzuschießen. Das machen viele so und hilft sehr dabei, im Quali auch 100% abzurufen. Im Ergebnis war ich wieder auf P1 und hatte wieder nur 0,01s Vorsprung. Dieses Mal auf Krapoth, ebenfalls auf neuen Reifen.
Durch den Test mit neuen Reifen habe ich meine letzten Schlüsse für das Quali gezogen. Hauptsächlich wie ich welche Kurve mit dem Peak der neuen Reifen noch ein bisschen besser fahren kann.
So ging es dann auch gegen Mittag ins Quali. Ich habe meine Runden ziemlich ordentlich getroffen und bin nach 3 Runden zurück in die Box. Mein Mechaniker zeigte mir an: Pole Position ! Beim Blick auf die Ergebnisse zeigte sich wieder ein extrem enges Bild. 0,008s vor Thum, 0,05s vor Becker und Adams. Letzterer ging jedoch von einem falschen Mindestgewicht aus und hatte 5kg zu wenig und musste daher von hinten starten.
Dennoch war es knapp, sehr knapp. Aber in beiden Heats ging es von P1 ins Rennen
Außer den Luftdruck für das Rennen anzupassen (im Quali fährt man mehr Kaltdruck, da man nur 3 Runden draußen ist), haben wir nichts am Kart verändert.
Für mich war es eine Premiere in der RMC Germany von der Pole ins Rennen zu gehen. Ich bin schon ein paar Mal von P2 gestartet, doch selbst das Tempo vorgeben kannte ich nur aus kleineren Rennen.
Der Start im 1. Heat war glücklich. Genau in dem Moment, wo ich Gas gegeben habe, hatte mein Teamkollege Thum auf P2 kurz gebremst. Dadurch ist die linke Reihe schlecht weggekommen und ich musste nur auf meine Reihe achten.
Ich konnte die Führung behaupten und mich nach einigen Runden sogar etwas absetzen. Dies gelang mir jedoch erst als die Reifen endlich in ihrem Arbeitsfenster waren…
Wissend, dass der Reifenverschleiß noch entscheidend sein würde, habe ich dann versucht in der 2. Rennhälfte die Reifen etwas zu schonen. Das ist leicht gesagt, in der Realität aber nicht so einfach. Ich habe übersteuern vermieden und versucht dabei möglichst wenig Zeit zu verlieren. Den Abstand nach hinten konnte ich so konstant bei rund 1,5s halten.
Das zweite Rennen verlief ähnlich. Nach minimalen Anpassungen am Setup und Reifendruck, kam ich beim Start sofort weg und konnte gleich eine Lücke aufmachen. Diese hat es mir ermöglich schon früh im Rennen wieder Reifen zu schonen, um für die Finalläufe am Sonntag gut vorbereitet zu sein.
So konnte ich beide Vorläufe am Samstag für mich entscheiden und dabei sogar etwas auf die Reifen achten. Mit einem guten Gefühl dank den ersten Meisterschaftspunkten (es gibt insgesamt 3x Punkte am Wochenende und die erste Wertung ist das Ranking after Heats) und der Pole Position für den Sonntag konnte ich den Abend sehr genießen
Wir waren noch schnell einkaufen und haben dann in der Unterkunft wieder gekocht und gegessen. Nach so einem Tag schmeckt das Abendessen besonders gut
Am Sonntag ging es bereits wieder früh raus. Um 8:50 stand bereits das warm up an. Für 5 Minuten einfahren, steht man 3h früher auf als zum Rennen Aber ohne hat man einen kleinen Nachteil, den man sich in der RMC einfach nicht erlauben kann. Also raus aus den Federn und um 6:45 frühstücken. Das schreibt jemand, der den frühen Vogel am liebsten erwürgen würde
Im warm up konnte jeder seine Reifen frei wählen. Da müssen nicht die Rennreifen gefahren werden, was diese auch nur weiter belasten würde. Ich habe bewusst nicht die besten Reifen genommen, sondern mittelstark gebrauchte, die den Rennreifen ähnlicher sein sollten. So kam „nur“ P3 raus, obwohl die Runden ganz gut waren. Die Strecke hatte sich über Nacht mal wieder etwas verändert und man musste ein paar Kurven leicht anpassen. Außerdem hatte ich am Vorabend noch etwas in den Daten gesehen, was ich im warm up ausprobiert habe.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem warm up, habe ich gedanklich verwertet und mit ins Rennen genommen. Als nächstes stand Rennen Nr. 3 an, der Superheat. Dieser ist länger und wichtiger als die Heats am Samstag. Der perfekte Samstag war also nur halb so viel Wert, wie ein guter Sonntag es wäre.
Es ging wieder von der Pole Position ins Rennen und wieder konnte ich den Start gewinnen. Dieses Mal musste ich mich in den ersten Runden jedoch verteidigen und konnte keine Lück aufreißen. Da dachte ich schon, dass der Sonntag deutlich schwieriger wird als der Samstag.
Nach einigen Runden konnte ich mich jedoch doch befreien und die Konkurrenz hinter mir hat sich den engen Kampf geliefert, den ich so auch erwartet hatte. Nur eben ohne mich Reifen schonen war im Superheat aber nur ganz am Schluss möglich. Doch viel wichtiger war erneut Platz 1 im Rennen !
Damit gab es das zweite Mal am Wochenende die volle Punktzahl für die Meisterschaft, im Ranking after Superheat. Und ins Finale ging es somit erneut von der Pole !
Zwischen den Rennen lagen knapp 4h. Eine lange Zeit um nachzudenken, obwohl man einfach nur fahren möchte
Ich wusste, dass ich im Finale nicht mehr auf die Reifen achten muss und vermutlich noch etwas mehr Gummi draufhabe als meine Konkurrenz. Der Start und die erste Runde war gut und ich kam gleich weg. Hinter mir gab es intensive Positionskämpfe und ich konnte an der Spitze attackieren. Die Lücke wurde immer größer, sodass ich am Ende sogar den Luxus hatte in der vorletzten Runde zu verlangsamen, um erst nach Ablauf der Uhr über die Linie zu kommen und eine Rennrunde weniger zu fahren. Das habe ich gemacht, um kein Risiko beim Mindestgewicht einzugehen (Spritverbrauch). Dennoch standen im Ziel 6 Sekunden Vorsprung auf dem Tableau !
Speziell in Genk bei diesen Bedingungen hätte ich vor dem Wochenende niemals mit so einem perfekten Wochenende gerechnet. 5x P1 – Quali und alle 4 Rennen gewonnen, dazu teils mit Vorsprung.
So ein Wochenende erlebt man nicht sehr häufig…
Ich weiß jedoch auch, dass dies nicht immer so läuft. Ein schlechtes Wochenende oder Rennen und die Meisterschaft kann gelaufen sein.
Aber vorerst nehmen wir den Schwung mit und ich freue mich sehr über die Ergebnisse und den Ausbau der Führung in der Meisterschaft.
Als nächstes Rennen steht Ampfing mitte Juni an. Dort war ich noch nie und muss die Strecke erst noch lernen. Auf dem Papier wird es wohl meine größte Herausforderung dieses Jahr. Das hatte ich allerdings vor Wackersdorf im Regen auch gedacht
Ohne die Unterstützung meines Mechanikers und Teams, wäre das Wochenende so nicht möglich gewesen. Und auch eine Reihe anderer Faktoren müssen passen, damit man überhaupt die Möglichkeit hat. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Jetzt heißt es erstmal 5 Wochen Pause…
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Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
Faszinierende Einblicke, danke dafür!
Und weiterhin viel Erfolg!
Und weiterhin viel Erfolg!
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There's no replacement for displacement
There's no replacement for displacement
- Johnek
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Re: Saison 2024 - Ein Tagebuch
Ein sehr schöner Bericht !