Membranvergaser vs. Schwimmervergaser, Membranvergaser empfe

Rund um die Vergaser.
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Horst1
Beiträge: 1
Registriert: So 19. Apr 2020, 10:59

Membranvergaser vs. Schwimmervergaser, Membranvergaser empfe

Beitrag von Horst1 »

Hallo, ich habe mal in diesem Forum extra ein Benutzerkonte
eröffnet, weil ich keine fachmännischen Antworten auf eine Fragen bzgl.
Membranvergaser finden konnte, wo ich auch immer gefragt habe.
Erstmal
zum Ausgangsproblem: Ich habe kein Gokart und deshalb nahezu null
Ahnung von der Materie. Ich weiß, daß es oftmals diesen 100ccm
Standartmotor gibt, der mit 1-Gang einen extrem weiten Drehzahlbereich
5000-20000 U/min erschlägt, aber nicht unbedingt, wie man das mit der
Resonanz macht. Schlitzöffnungswinkel liegen ja glaube ich so bei c.a.
120/174°KW herum nur. Da hätte ich Informationsbedarf, falls es dort
eine Leseempfehlung gibt.
Jetzt war als
Motorradtuner das Problem, daß ein Vergaser gesucht wurde, der wenig
Platz wegnimmt und trotzdem groß genug ist, was die Membranvergaser ja
können. Ich hatte also den preisgünstigen Tillotson HL-360 mit 24mm
Venturi mal auf einen 80ccm Motor mit Zylindermembraneinlaß montiert,
Nenndrehzahl c.a. 10 200 mit Überströmer 130,4°KW und Auslaß 184,1°KW, um
ALLERERSTE Erfahrungen mit solchen, im Motorradbereich unüblichen,
Vergasern zu erhalten.

Der Auslaßschlitz des Zylinders
wurde im oberen Bereich schmaler, als im unteren Bereich, sodaß die
Druckwelle sich langsam in den Auspuff entspannte und die Amplitude
dementsprechend flach blieb. -Bereits mit diesem Auslaßsetup konnte man
merken, daß bei voll geöffneter Drosselklappe des Vergasers das Gemisch
im Drehzahlbereich unterhalb der Resonanzdrehzahl erheblich zu mager war
bei optimaler Einstellung für den Resobereich. Darnach wurde es noch
schlimmer: Um dem Motor langsam die Sporen zu geben, habe ich den
Auslaßschlitz erstmal im oberen Bereich verbreitert und zusätzlich
Nebenkanäle eingearbeitet, ohne die Oberkante zu erhöhen. Diese Maßnahme
hat dem Vergaser leider den Rest gegeben: Durch den enormen Anstieg des
Auspuffsoges und damit natürlich auch dem Luftdurchsatz im Vergaser im
Übergang zur Resonanzdrehzahl, ist es nun nicht mehr möglich bei
optimaler Einstellung für hohe Drehzahlen, auch mal im unteren
Drehzahlkeller die Drosselklappe voll zu öffnen, ohne daß der Motor
aufhört zu Zünden. Im unteren Bereich bricht nun also die
Brennstoffzufuhr so stark ein, daß kein zündfähiges Gemisch mehr
entsteht. In Absprache mit dem Verkäufer des Gasers habe ich dann noch
tagelang alle Druckfedern ausprobiert, die es gibt für diesen Typ gibt,
was aber leider gar keinen Effekt hatte. Mehr konnte ich also offenbar
nicht machen, außer den baugleichen 334A Vergaser zu nehmen mit 20mm
Venturi, der allerdings dummerweise leistungsmindernt ist. Ich habe die
Leistung also gesteigert und muß sie nun wieder drosseln, weil der
Vergaser das nicht mehr mitmacht.
Was ich natürlich auch
gemerkt habe ist, daß dieser Membranvergaser 10X empfindlicher auf
Wetteränderung reagiert, als etwa gleich große Schwimmerschiebevergaser.
Beim Schwimmervergaser hat man im Ansaugtrichter eine Vorluftbohrung,
die zum Emulsionsrohr führt und je nach Querschnitt die Anfettung des
Gemisches bei steigendem Ansaugunterdruck abmindert, sodaß es nicht zu
so einem negativen Effekt kommen kann. Da eine LEICHTE Anfettung im
Resobereich ja aufgrund der höheren thermischen Belastung durchaus
erwünscht ist, sind die Vergaser durchaus in der Vorluftsteuerung etwas
unterschiedlich ausgelegt (Vergaser für durchzugsstarke Membranmotoren
fetten stärker an, als alte Vergaser für Schlitzer, sodaß sie untenrum
auf schlitzgesteuerten Motoren ähnlich mager laufen wie bei diesem
Problemkind), aber so arge Probleme gab es dort noch niemals. Man könnte
fast meinen, daß der Membranvergaser gar nicht fähig ist Unterschiede
in der Ansauggeschwindigkeit/Gasvolumen über der Drehzahl zu
kompensieren.

Fragen, die sich nun
stellen: Hat das vielleicht etwas damit zu thun, daß dieser Vergaser
speziell für Festgetriebemotoren ausgelegt ist, die keinen ausgeprägten
Resonanzbereich haben, sondern eine flache und gleichmäßige
Drehmomentkurve über einen weiten Drehzahlbereich?
Was ist mit
den hochgezüchteten Rennkarts mit Gangschaltung? Haben die alle
Schwimmervergaser drauf und würden durch einen Membranvergaser, welcher
dann zu klein gewählt werden müßte, damit er sauber lauft, dann total
eingeschnürt?
Oder gibt es Unterschiede in der Auslegung/Konstruktion und ich habe dummerweise mit dem billigen HL360 zum Falschen gegriffen?Ich
würde mich sehr freuen, wenn jemand, der sich richtig auskennt, mir mal
etwas unter die Arme greift, damit es vorangehen kann. Beste Grüße
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