Spannungsverteilung Zahnriemen

Für die "Anti 2Takt Fraktion" 4 Takter, Honda, B&s usw.
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is2late
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Spannungsverteilung Zahnriemen

Beitrag von is2late »

Ich habe eine zweiteilige Frage, die einen 4t - hier den Biland - betrifft. Erster Teil der Frage hier; der zweite folgt, wenn eine Antwort meine Beobachtung bestätigt:

Beim Zahnriemenwechsel bringe ich Kurbel- und Nockenwelle in die richtige Position zueinander. Lege dann den Zahnriemen oben und unten über die beiden Zahnräder. Und dann drücke ich die Spannrolle gegen eine der beiden Flanken des Zahnriemens, um ihn zu spannen. Diese Seite wird jetzt straffer, aber was ist mit der zweiten Seite des Zahnriemens? Der Zahnriemen ist ja oben und unten durch die Zahnräder in seiner Position - genauer: jeweils durch einen bestimmten Zahn - fixiert. Wie teilt sich die erhöhte Spannung der zweiten Seite des Zahnriemens mit - oder geschieht das etwa gar nicht? ;)
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Msinger
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Anleitung zum Zahnriemenwechsel

Beitrag von Msinger »

pehaha
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Spannungsverteilung Zahnriemen

Beitrag von pehaha »

ohne das Manual gelesen zu haben. Es ist nicht anders wie bei deiner Antriebskette, außer das du keine Spannrolle hast.
Die Zugseite ist immer ohne Rolle. Die Überlänge wird immer auf der ablaufenden Seite gespannt. Das Spiel kannst du auf der Zugseite messen.
Die zieht sich eh wieder stramm. Oder hab ich die Frage falsch verstanden. Das ist doch eigentlich selbst erklärend.
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is2late
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Spannungsverteilung Zahnriemen

Beitrag von is2late »

@Pehaha: Das ist genau die Eingangsfrage.... Wie kann die Zugseite sich stramm ziehen, wenn der Riemen oben und unten jeweils durch die Zahnräder der Nocken - und Kurbelwelle "fixiert" ist?
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Msinger
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Anleitung zum Zahnriemenwechsel die Zweite

Beitrag von Msinger »

Einfach die Anleitung lesen, ich habe es genau damit gemacht und es hat wunderbar funktioniert.

http://www.saxon-motorsport.co.uk/image ... Manual.pdf
pehaha
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Spannungsverteilung Zahnriemen

Beitrag von pehaha »

Boahh.......ich hab zwar auch meiner Ausbilderschein gemacht........aber das per Worte zu erklären.

Ich versuche es mal.

Die Riemenlänge, Zahnabstand gibt das richtige Maß vor, damit die Steuerzeiten passen. Antriebsrad KW auf Marke, NW auf Marke und der Riemen ist in Zugrichtung stramm.
Steuerzeit stimmt. Eine Längung des Riemens durch Verschleiß/Alter läßt die Steuerzeit auf spät wandern. Die andere Möglichkeit wäre Riemen 1 Zahn versetzen, was aber schon zuviel ist.
Damit du den Riemen montieren kannst, weil er oft auch andere Dinge (WAPU) antreibt, ist er etwas länger und wird mit der Spannrolle gestrafft. Meist ist es eine fixe Spannung. Kann aber auch durch Federspannung selbst spannend sein.
zB bei Steuerketten hatten wir hydr. Kettenspanner. Das war immer schön laut, wenn im Alter der Öldruck nicht mehr so toll war, oder kalter Motor. Gab auch Ketten ohne Spanner, die hatten kleine Fliehgewichte an den Gliedern und spannten sich durch zunehmende Drehzahl. Wenn sie am Gehäuse schon schlabberten, wurds allerhöchste Zeit.

Im Prinzip bestimmt die intakte Länge des Steuerelements Riemen / Kette die Funktion. Heute hast du variable Steuerzeiten durch Verstellung des NW-Rades.
KW und NW sind ja nicht fixiert. Beide sind unabhängig drehbar. Damit es in Harmonie (richtige Steuerzeit) abläuft, ist die Verbindung die exakte Kette/Zahnriemen. Bei Riss ist dann die totale Disharmonie und großer Schaden folgt. Krumme Ventile, bis Abriss Ventil , Loch im Kolben......Klemmer....Pleuelbruch.......oft alles zusammen.
Besser kann ich es dir theoretisch nicht vermitteln.
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roomy
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Spannungsverteilung Zahnriemen

Beitrag von roomy »

Ich hoffe ich habe die Frage richtig verstanden...

Es gibt eine Antriebs- und eine Abtriebs-Riemenscheibe. Die angetriebene Riemenscheibe (KW) erzeugt durch das Drehmoment eine Zugkraft auf den Riemen. Die Abtriebs-Riemenscheibe hängt an Verbrauchern wie Nockenwelle, evt. Öl- und Wasserpumpe usw. Beim Betrieb der Verbraucher entsteht ein Gegenmoment, was gleichzeitig auch die notwendige Riemenspannung im Lasttrum (=Lastseite ohne Spannrolle) erzeugt.

Hast du nun deinen Riemen richtig eingebaut und der Motor beginnt zu laufen, dreht erst kurz das Rad an der KW und spannt den Riemen, bis sich das Rad an den Verbrauchern mit dreht.
Das ist ein normaler Effekt bei Riemengetrieben, der sich nur schwer beheben lässt. Wichtig ist hierbei nur, dass sich das Rad an der Nockenwelle nach dem Spannen des Riemens in der richigen Position befindet.

Das gleiche hast du überigens auch an der Antriebskette.
Die Kette ist auf dem Kartwagen locker (Spiel ca. 1 cm nach oben und unten)
Gibst du Gas, ist sie gespannt. (Aber bitte dann nicht in die Kette greifen) ;(
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is2late
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Spannungsverteilung Zahnriemen

Beitrag von is2late »

Also vielen Dank erstmal!

@Msinger: Ich kenne die Quelle und habe den Zahnriemen ja auch bereits eingesetzt. Das ist auch nicht die Frage. Mich beschäftigt mehr eine bei der Montage festgestellte Abweichung, s.u.

@Pehaha: Der zweite Satz Deiner Erklärung kommt meinem Anliegen schon nahe, s.u.

@roomy: Deine zusammen mit Peters Erklärung macht den zweiten Teil meiner Frage, -"fürchte" ich ;) , fast überflüssig. Stelle sie trotzdem:

Aufgefallen ist mir, dass nach dem Spannen die Markierungen Nocken-/Kurbelwelle nicht mehr übereinstimmen. Die Spannung, die auf einer Seite des Riemens durch die Spannrolle erzeugt wird, teilt sich der zweiten Seite nämlich dadurch mit (das war Frage 1), dass das Zahnrad der Kurbelwelle sich zur Spannungsseite hindreht. Die Abweichung ist zwar, wie von Euch geschildert, minimal. Dennoch:

Ich habe mich gefragt, ob diese Abweichung bei Festlegung der Justiermarkierungen "ab Werk" einberechnet ist - oder ob man beim Auflegen des Riemens von vornherein diese Abweichung berücksichtigen und also minimal "neben" der Markierung auflegen sollte - soweit denn diese kleine Abweichung nicht ohnehin innerhalb der Toleranz liegt.
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pehaha
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Beitrag von pehaha »

Kannst du durch versetzen eines Zahns Deckung erzeugen?
Ja = dann hast du dich beim auflegen vertan.

Nein = dann ist das so. Oft sind das nur Blechnasen, die schnell mal verbiegen.
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