Carbonchassis

Rund um das Chassis, egal ob Tony, CRG, Birel, Topkart usw.
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ludwig
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Carbonchassis

Beitrag von ludwig »

Hallo an alle Kartsportfreunde!
Hier ein paar Bilder von meinem aktuellen Carbonrahmen und gleich eine Bitte vorweg an alle, die bei der Verarbeitung und bei den Eigenschaften von CFK alles nur vom "Hörensagen" kennen: Seid bitte aufgeschlossen für Neues!

http://www.carbonkart.at/

Grüße Ludwig
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TONY83
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Beitrag von TONY83 »

wie haltbar ist das ganze ? optisch ist das super. hast du schon größere erfahrungswerte . und was kostet so ein chassis
same shit different day ...
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xray
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Beitrag von xray »

Bin echt beeindruckt.

Aber das teil sieht knüppelhart aus.. Erfahrung auf der strecke ?

Wohl ne menge arbeitsstunden...

Hast du nicht schonmal sowas gebaut ? Kommt mir bekannt vor.

Gruß
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Saabomat
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Beitrag von Saabomat »

Sieht sehr geil aus!
Erfahrungen würden mich auch interessieren.

Ich weiß aus sicherer Quelle, dass ein Chassishersteller schon mit Carbon-Radsternen erfolgreich experimentiert hat, aber das wurde leider von der CIK verboten.


Mfg Jojo
Als Gott erfuhr dass Kartsport nur für die Besten ist, erschuf er noch FUSSBALL!!!
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powerspayk
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Beitrag von powerspayk »

Frage:
ich habe selber längere zeit Downhill bikes gefahren nicht in Holland dar gibt es keine Hügel 8|
Ich musste jeder Saison ein neuer Rahmen Kaufen dar das Carbon weich würde und das Rad instabil würde, wie ist das mit der Kart Rahmen?
Ich bin Niederländer und wohne in Duisburg
Und entschuldige mich wen ich grammatik Fehler habe. da ich auch nicht perfekt bin. ?(
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ludwig
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Beitrag von ludwig »

Ein Vorurteil, das man immer wieder hört, ist: Carbonbauteile sind " knüppelhart" . Die Theorie und die Praxis zeigen genau das Gegenteil: Die Bauteile sind je nach Faseranteil in ihrer Elastizität und Festigkeit variierbar. Bei gleicher Dimensionierung aber immer "weicher" als Stahl, wenngleich auch viel leichter. Deswegen geht man bei Konstruktionen aus CFK in größere Dimensionen und erreicht bei materialgerechter Auslegung die gleiche Festigkeit wie bei Stahl bei einer Gewichtsreduktion von 30 - 40%.
CFK-Verbundmaterial hat allerdings bei gleichem Gewicht höhere Steifigkeit als Stahl, zurückzuführen auf den wesentlich größeren Materialquerschnitt. Ein Formel 1 Cockpit wäre z.B. bei gleichem Gewicht und gleicher Verwindungssteifigkeit niemals aus Stahl herzustellen.

Das gezeigte Carbonchassis hat einen Rohrdurchmesser von 38 mm und ist um ca. 10% "weicher" was Torsion und Biegung betrifft, verglichen mit dem CRG-bad Boy. Das ist so gewollt, weil das Schaltkart nur 64 kg wiegt. Es ist in materialgerechter Bauweise hergestellt, soll heißen: der Faserverlauf muss der Belastungsrichtung Rechnung tragen. Der Rahmen hat allerdings eine Schwingungsdämpfung, welche um über 50% besser ist als beim Stahlchassis .
Das Vorgängermodell habe ich 2Jahre mit einem 250ccm-Motor gefahren, und es hat sich besten bewährt. Bei mir sind auch Teile wie die Lenkstange, das Lenkrad, die Pedale oder die Hinterachse aus Carbon. Dazu muss ich noch sagen, dass ich auch ein CRG mit Stahlrahmen bewege, und immer wieder erstaunt bin, wie kräfteschonend sich dagegen der Carbonrahmen verhält.

Das zweite Vorurteil betrifft die Dauerfestigkeit. Tatsächlich ist die Dauerfestigkeit von CFK bei dynamischen Belastungen hervorragend, viel besser als bei Stahl. Das belegen alle wissenschaftlichen Untersuchungen.
Ich selbst fahre eine Hinterachse aus Carbon seit 2 Jahren und die funktioniert ausgezeichnet. Auch fast alle anderen Bauteile sind aus diesem Material, ich benutze sie teilweise schon seit mehreren Jahren, und noch nie hat mich ein Bauteil im Stich gelassen.

Es gibt aber auch Nachteile: 1. Punktbelastungen müssen durch geeignete Maßnahmen vermieden werden(z. B. Ritzelbefestigung an der Hinterachse nicht durch die üblichen Keile oder Lagerfixierung nicht durch Madenschrauben).
2. Kosten a) Carbon ist sehr teuer.
b) Die Herstellung von CFK ist sehr zeitintensiv.
3. Wer nicht materialgerecht plant und baut ( z. B. Plattenmaterial für hochbeanspruchte Teile( Bremspedal) verwendet oder zu wenig Faseranteil im Laminat( Hinterachse, Lenkstange) hat) wird mit seinen Teilen nicht glücklich werden.
Der Preisfaktor ist auch sicherlich der Grund warum im Kartsport "magnetisierbares" Material, sprich Stahl für den Rahmen vorgeschrieben ist. Es ist aber davon auszugehen, dass die Performance eines Karts durch CFK-Bauteile gesteigert werden könnte.

Grüße Ludwig
pehaha
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Beitrag von pehaha »

Eigentlich wollte ich mich hier raus halten, wenn man keine Ahnung, ist das besser. :D

Ich habe gesehen, das du Laschen und Ösen auch aus einem Guss gefertigt hast, zB Schalthebelhalterung, Halterung für HBZ, das ist alles ein Arbeitsgang?
Bei so kleinen Grundflächen hätte ich Schiss, das es mal wegbricht.

Meine größte Sorge ist aber, wie verhält sich die Haltbarkeit, wenn der Rahmen aufsetzt und die Fasern anschleift.....
Und, wenn du mal mit dem Vorderrad wo hängen bleibst.......bei mir ist dann ne Spurstange krumm, dann auch die Lenksäule, wenn das nicht reicht auch der Achsschenkel.
Dann zerren aber böse Kräfte an dem "C" .
Schon mal mit dem Carbonchassis angeschlagen oder richtig abgeflogen?

Hast du Bilder von der Entstehung des Rahmens?

Der Weg zum fertigen Chassis fasziniert mich persönlich jetzt mehr als das Endprodukt.

Gruß
Peter
( Es gibt auch ein Leben NACH dem Kart :D )
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tigerfin
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Beitrag von tigerfin »

Respekt!

Hochinteressantes Projekt, das mit der hohen Dauerfestigkeit kann ich noch nicht so recht nachvollziehen, vor allem wie geht das Carbon mit hochfrequenten Vibrationen um?

Heißt aber jetzt nicht dass es nicht geht, aber ich denke ähnlich wie bei den Fahrrädern muss auf hohe Qualität geachtet werden und die ist schwieriger zu kontrollieren als bei Stahlrohren und Schweißungen.

Auch die Prüfung bei kleinen Beschädigungen stell ich mir schwierig vor.

Aber mach weiter und lass Dich nicht entmutigen.

"Versuch macht kluch"

Viele Grüße

Tigerfin
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xray
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Beitrag von xray »

Gut, ich habe mich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.

Mein "Knüppelhart" war eher auf den nicht herausnehmbaren Stabi sowie das eingearbeitete "Bodenblech" bezogen.
Set-up Spezis gehen hin und lockern es wenns nötig ist. Aber wie machst Du das, wo es doch ganzseitig eingebunden ist !??

Carbonteile sind mir nicht fremd, ich weiß das es nicht unbedingt hart sein muss.

Das sollte auch keine schlechte Kritik sein :cursing: Deswegen auch die Frage nach der er-"fahr"-ung.
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ex_250ccm
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Beitrag von ex_250ccm »

"Der Preisfaktor ist auch sicherlich der Grund warum im Kartsport "magnetisierbares" Material, sprich Stahl für den Rahmen vorgeschrieben ist.
Es ist aber davon auszugehen, dass die Performance eines Karts durch CFK-Bauteile gesteigert werden könnte."


Es ist davon auszugehen? Wie kannst du es das sagen?
Hast du Tests gemacht? Unter vergleichbaren Bedingungen? Oder ist es nur ein Gedanke, das es so sein könnte.

Ich finde, das der Koffer schwer geil aussieht. Alles sehr harmonisch und gewachsen, fast organisch.
Top arbeit!

Aber, diese Top-Performance nehme ich dir nicht ab. Es gab ja schon diverse Versuche mit Verbundstoffen oder anderen
Techniken ein Kart zu bauen. Durchgesetzt hat sich keine. (Hesta als Beispiel, oder das Projektkart von Porsche Mitarbeitern
(war es Porsche?....ich muss die Zeitung suchen) aus den 70er.

Ich denke, bei einem Chassis mit Federung und Dämpfungselementen war CFK ein gewaltiger Schritt nach vorn, im Kartsport
aber eher eine kurzfristige Sache. Diese Torsion- und Dämpfungselemente die ein Stahl-Chassis bietet, kann ich mir bei CFK nicht
vorstellen.


Grüße,
Sven
- Der Stock im Arsch ersetzt kein Rückgrat -

--I.G. 100ccm & Klassikkarts in Oppenrod am 19- 20.06.2015--
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