Resonanz, Helmholtz-Resonator, Steuerzeiten, usw.

Rund um das Kart-Tuning.
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lars
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Resonanz, Helmholtz-Resonator, Steuerzeiten, usw.

Beitrag von lars »

Hallo,

ich beschäftige mich jetzt schon eine ganze Weile mit dem Thema 2 Takt-Tunining.
Also schon ein bisschen tiefer, Richtung physikalische Berechnung.

Da man sowas am besten diskutieren kann und ich in meinem nahen Umfeld niemand dazu habe, dann eben hier ;)

Der Luftfilter als solches stellt ja einen Helmholtz-Resonator dar?
Theoretisch gesehen handelt sich doch sogar um 2 Helmholtz-Resonatoren in einem System, oder nicht?
Sprich Luftfiltereinlass und Vergaseranschluss.
Wenn ich jetzt Volumen, Vergaseranschluss und Luftiflereinlass berechne, worauf sollte ich da am meisten achten? Hab leider keine Erfahrungswerte.
Wird der Luftfilter sowohl Ansaug- als auch Anschlussseitig auf die Resonanz vom Zylinder bzw Auspuff berechnet?
Das Luftfiltervolumen sollte doch so ausgelegt werden, dass es möglichst weit über Hubvolumen liegt?
Der Querschnitt vom Luftfiltereinlass sollte doch ebenfalls darüber liegen, so grob x1,5 dem Hubvolumen?
(das dann natürlich in Bezug zur Resonanz gesetzt, also die Länge der Einlässe)

Wäre cool, wenn da jemand mal nen paar kleine Hinweistipps geben kann :)


Was zum Vergaser fällt mir noch ein:
Ergibt sich aus einem erhöhten Bezinstand, durch schwerere Schwimmer, in der Kammer irgendwelche Nachteile? Klar, ich muss alles neu abstimmen.
Ich sehe eigentlich nur vorteile: kleinere düsen, keine Probleme in Kurven.

Ah und da hab ich noch was:
Hat jemand, der das hier liest, zufällig einen DD2 mit der neuen Schaltwippe?
Mich würde brennend interessieren, in welchem Abstand die beiden Züge an der Wippe befestigt werden (Lochmitte-Lochmitte) und in welchem Winkel die beiden Haltepunkte der Züge, in Bezug zur Befestigungs-lochmitte an der Lenkradaufnahme, stehen. Schätze irgendwas um die 170-180°.
Wichtig ist das für mich, weil ich an einer Schaltwippe für Schalter dran bin (ja gabs hier schon) aber ich hab da was komplett neues vor ;)

Soll ein System aus Antagonisten werden, das rein mechanisch und mit dünnen Zügen funktioniert. Wird denke durch das Gegenspiel der beiden Züge auch relativ Präszise. (Vorspannung)
Das ganze soll ultra leicht zu betätigen sein und wird deshalb bereits an der Schaltwelle abgenommen. (Keine Schaltstangen..)
Bisher habe ich schon die Stellferder von der Schaltwelle für die Schaltwalze bearbeitet. Schalten geht jetzt schon zumindet testeweise ganz leicht mit der Hand.
Könnte man fast als "klicken" bezeichnen :)

Gruß
Lars
Zuletzt geändert von lars am Fr 19. Jul 2013, 03:27, insgesamt 1-mal geändert.
MRacer5
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Beitrag von MRacer5 »

Was genau willst du denn Berechnen? Die Zuströmung in den Motor?
Und da wäre noch die Frage: Wie? Numerisch?
Black Adrenalin
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lars
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Beitrag von lars »

Luftfilervolumen, Länge und Durchmesser der Lufteinlässe und länge des Stutzens zwischen Gaser und Luftfilter.
Halt auf Resonanz und Füllung.

Gruß
Zuletzt geändert von lars am Fr 19. Jul 2013, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
MRacer5
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Beitrag von MRacer5 »

Möchtest du das vorhandene System berechnen oder für einen Motor ein passendes System entwerfen?
Ich verstehe noch nicht genau was dein Ziel dessen ist.
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lars
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Beitrag von lars »

ja genau. Sowohl, als auch.

Also primär möchte ein neues entwerfen, weil es kein passendes standardmäßig gibt.
Sekundär möchte/könnte/würde ich ein vorhandenes berechnen.
In dem Fall kann ich mich ausgiebig am Rotax Max bzw. der Aprilia bedienen.

Allerdings weiss ich nicht, in wie weit Leistung da der Strassentauglichkeit weichen musste.

Ziel soll ein abgestimmter Reso-Luftfilter mit Filter für den Rotax 257 sein. Irgendwann...
Aber auch allgemein würde mich das sehr interessieren.
Literatur steckt noch in der Post, ich bin mir irgendwie nicht so sicher, dass ich da 100% zufrieden gestellt werde.

Im Internet sind die Meinung ansonsten doch teils sehr gespalten.
Also wer da irgendwie Hilfestellung leisten kann oder Tipps hat, würd mich freuen.

Gruß
Zuletzt geändert von lars am So 21. Jul 2013, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
KRV
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Beitrag von KRV »

Zum berechnen:
Dazu brauchst du zuerst mal ne 1D-Arbeitsprozessrechnung und für weiteres ein CFD-Tool, um da in ausreichender Tiefe überhaupt etwas zu erreichen. Mit Papier und Bleistift geht da nichts mehr zu rechnen.
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lars
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Beitrag von lars »

wäre theoretisch kein Problem, habe 2 Freunde mit abgeschlossenem Maschinenbau-Studium und mein Bruder arbeitet bei Opel in der Entwicklung.

Aber...

Der Aufwand würde sich für einen Luftfilter für einen Kartmotor kaum lohnen.
Dann lieber nach der Try & Error Methode.

Ich wollte zumindest versuchen, die Resonanz vom "Ansaugtrichter" und den Lufteinlässen grob an den Motor anzupassen, was nach wie vor, wenn ich ungefähr auf der richtigen Spur bin, auch klappen sollte.
Z.b. habe ich mich an der Querschnittsfläche der Resonanzrohre vom Rotax Max orientiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass 2 x 30er Rohre eigentlich optimal (für meinen größeren Rotax257, 40er Gaser) sein sollten.
Stellt sich dann nur die Frage nach der Länge der Rohre und den Auswirkungen ober-und unterhalb der Resonanz in Bezug zum Füllungsgrad/Liefergrad.

Als ich vor ca. 10 Jahren mit dem Kartsport angefangen habe und froh war, überhaupt ein eigenes Kart zu besitzen, wurde mir schon eindrucksvoll verdeutlicht, wie wichtig das Thema Resonanz ist.

Ich mein... was bringt einem ein super abgestimmter Vergaser, wenn die Gassäule in manchen Drehzahlbereichen reflektiert wird und gleich doppelt mit Benzin angereichert wird.
Habe ich alles schon kennen lernen dürfen.

Deswegen versuche ich mich erst mit Verstand und anschließender Umsetzung.
Zuletzt geändert von lars am So 21. Jul 2013, 23:18, insgesamt 1-mal geändert.
MRacer5
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Beitrag von MRacer5 »

Je nach Schwerpunktlage im Maschinenbau-Studium hat man mit CFD überhaupt nicht´s am Hut. ;)

Da du mit deiner konstruierten Ansaugstrecke später auch fahren möchtest, würde ich mich dem Thema Lärmdämmung auch witmen.
Die heutigen ASG haben alle Dämmmatten verbaut.
Black Adrenalin
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lars
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Beitrag von lars »

Also,

meine 2-Takt Literatur habe ich jetzt schonmal grob durchgewälzt und kann folgendes grob berichten:

Der Luftfitler selbst sollte möglichst ein 6 bzw. besser 8-faches Volumen des Kurbelwellengehäuses/Hubs bilden (Was genau, muss ich noch herausfinden)

Der Ansautrichter, der vom Gaser in den Luftfilter reicht, kann nach einer Formel berechnet werden. Die werde ich demnächst noch posten (besteht da Interesse?)

Falls man eine Filtereinlage verwendet, sollte diese in der größten verfügbaren Querschnittsfäche integriert werden, um den Strömungswiderstand zu minimieren

Der Luftfiltereinlass spielt leistungstechnisch von der Länge her fast keine Rolle, hier kommt nur die Lautstärke ins Spiel. Denke hier kann man das Helmholtz - Prinzip anwenden. (Der Luftfilterkasten sollte beruhigte Luft bereitstellen, deswegen ist es fast irrelevant)
Der Querschnitt sollte ungefähr dem der Vergaserfläche entsprechen.

weitere Infos folgen

Gruß
Lars
pehaha
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Beitrag von pehaha »

Ich verfolge deine Beiträge mit Respekt für den Ehrgeiz.

Auch Tuner werden auf der Suche nach ungenutzten Ressourcen sein.

Nur steht dem immer im Wege, das du nur homologiertes Material verwenden darfst.

Deren Können besteht darin, mit dem frei gegebenen Material das Optimum zu erzielen.
( Es gibt auch ein Leben NACH dem Kart :D )
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