Sicherheit im Kartsport aka DSKM Liedolsheim

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Zash
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Beitrag von Zash »

Ich war direkt vor Ort, habe den Start der KZ2 von der Anhöhe aus betrachtet weil dort unser Kollege Toni Greif gestartet ist. Direkt neben mir ein Betreuer von Energy der ebenfalls alles mit ansehen musste.

Der Unfall war dermassen übel, das war sofort jedem Betrachter klar dass das sehr sehr schlimm enden würde. Der zuerst bestellte Hubschrauber (Landeplatz war schon mit gelben Flaggen abgesperrt) kam erst gar nicht, da war jedem klar was geschehen ist. Ich werde mich ebenfalls nicht an Spekulationen über die Todesursache beteiligen (habe es ja leider direkt beobachten müssen) , aber ich bin SEHR dafür dass in einem separaten Thread hier doch etwas mehr über das Thema aktive + passive Sicherheit im Kartsport gesprochen wird.

Schuldzuweisungen sind irrelevant, aber über Ursachen muss man offen reden können, wir sind hier ja alles erwachsene und mündige Bürger, oder?

Alle wollen doch am Abend ihre Kinder/Fahrer gesund mit nach Hause nehmen und alles was s a c h l i c h zu diesem Wunsch beiträgt muss diskutiert werden können.
Zuletzt geändert von Zash am So 9. Aug 2009, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
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novesori
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Beitrag von novesori »

Vielleicht erzählst du uns erstmal, wie es zum Unfall gekommen war, und dann können wir über die Sicherheit reden, wenn wir wissen was genau passiert ist.
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Zash
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Beitrag von Zash »

ich will das gar nicht einmal SO sehr am aktuellen Geschehen aufhängen, dazu gab es schon sehr viele sehr offene Diskussionen im Fahrerlager.

Tatsache ist dass es ein fürchterlicher Unfall im ersten Knick nach dem Start war, bei dem der Fahrer sehr sehr hoch leblos wie eine Puppe (in mehreren Metern Höhe) durch die Luft geflogen ist.
Den genauen Hergang wissen die beteiligten Fahrer sehr gut, aber darüber will ich hier nicht schreiben.

Ob er da überhaupt noch gelebt hat weiß ich nicht, aber alle die es direkt beobachtet haben waren sehr schockiert und es wurde lange darüber gesprochen. Als ich gegangen bin wurde erst die Unfallstelle geöffnet, die beteiligten Karts standen alle noch da.

Es wird sehr wichtig sein das genau auszuwerten um zu erfahren woran er überhaupt verstorben ist. Ich habe den Eindruck, da ließe sich in Punkto passiver Sicherheit schon noch etwas verbessern...........
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max_t
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Beitrag von max_t »

Finde den Thread gut, danke :) Werde mich später mal äussern erstmal zur DER Bahn auf der es gekommen ist.

Max
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Mach1Kart
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Beitrag von Mach1Kart »

Den folgenden Beitrag hatte ich eigentlich für den inzwischen geschlossenen Parallel-Thread vorgesehen, aber hier paßt er glaube ich auch wortwörtlich rein...

Um mit den Vorurteilen aufzuräumen - unter einigen DKM-Fahrern ist die Strecke nicht gerade beliebt und nach dem Unfall kamen schnell Schuldzuweisungen auf. Objejtiv betrachtet muß man aber wohl sagen, dass der tragische Unfall (der schlimmste, den ich in 20 Jahren Kart-Sport gesehen habe - und ich war auch 2000 in Aschersleben dabei) in dieser Form wohl auf jeder anderen Strecke auch hätte passieren und genau so traurig ausgehen können. Defintiv kein (!) Problem der Strecke!
Ähnlich war auch die derzeitige Einschätzung der ermittelnden Polizeibehörde ("Rennunfall" ohne Schuldzuweisung), gerade in SWR BaWü aktuell.
Mein Mitgefühl mit den Angehörigen, Freunden und Bekannten.

Zwei kleine Anmerkungen:
Könnte der Verfasser (oder ein Moderator) den Titel bitte ändern? Er sollte - schon aus Respekt vor Thomas - in einem Zusammenhang zum Thema ( also DKM bzw. Unfall o.ä.) stehen und sich nicht allgemein mit Liedolsheim beschäftigen.
Die zweite Anmerkung bezieht sich auf die Berichterstattung in der allgemeinen (nicht Fach-) Presse. Für mich ist es schlechter Stil, wenn nur die traurige Sensationsmeldung ohne größere Hintergrundrecherche kommt und die Beteiligten total unpersönlich mit "der Italiener" und "der Holländer" erwähnt werden - immerhin war Thomas kein Unbekannter sonder ein "Großer", der sogar die EM 2007 für sich entscheiden konnte.
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Ehemalier
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Beitrag von Ehemalier »

Ein ähnliches Thema wollte ich auch gerade eröffnen, nun äußere ich mich hier mal.
Was mir auch in Zusammenhang mit anderen Diskussionen um dieses Thema aufgefallen ist, ist daß zuerst immer die Schuld bei anderen gesucht wird, beim Betreiber oder der Bahn oder sonstwas. Werden passive Sicherheitsmaßnahmen wie z.B. der Auffahrschutz eingeführt wird das oft erstmal zerredet bis hin zu " Früher gabs sowas gar nicht, da wurde eben vorsichtig gefahren". Sicherheitssitz bei Junioren. Ähnlich erging es dem KFF mit seiner Leatt-Brace Aktion auf der Messe.
Oder die Diskussion um Uchtelfangen. Wird munter weiter gefahren.
Es gibt sicher noch viele weiter Beispiele.
Was ich damit sagen will, immer wenn son Hammer kommt ist das Gerede groß. Wirklich was tun machen die wenigsten, nicht mal für sich selber.
Wer nicht bei sich oder seinem Kind mit der Sicherheit anfängt, hat in meinen Augen auch keinerlei Recht darauf, Strecken oder deren Betreibern irgendwas vorzwerfen.
Oh! Oh! Oh! Shakespeare, Othello, 5. Aufzug 1. Szene

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OKC-L
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Beitrag von OKC-L »

Hallo

also ich finde man sollte den Kommentar von MACH1Kart so stehen lassen denn so und nicht anders ist es !!!

Unteranderem sollte man solange die Ermittlungen laufen auch keine NEUEN oder ÄHNLICHEN Threads anfangen,

vorallem aus Rücksicht auf die Eltern und Angehörigen von Thomas.

Es ist schlimm genug das so etwas passiert ist!!!!!!!!!

Auch von mir herzliches Beleid an die Eltern.
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schröder
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Beitrag von schröder »

Allgemein ist offensichtlich, dass immer härter, gerade in der Schalterklasse, gefahren wird.

Das hat zunächst gar nichts mit dem Unfall in Liedolsheim zu tun, aber die Risikobereitschaft im Prädikats-Kartsport steigt.

Darüber sollte man einmal nachdenken.

Meine persönliche Meinung ist, ich war zwischen dem Linksknick und der Spitzkehre als Zuschauer vor Ort, dass sich dieser Unfall auf jeder Strecke ereignen könnte.

In diesem Fall waren es viele Umstände, die dazu geführt haben, dass Thomas wie von einem Katapult in die Luft geschleudert worden ist.

Vielleicht wäre der Unfall in z.B. O´leben, Hahn oder sonstwo anders verlaufen, ob glimpflicher, dass kann ich nicht beurteilen.

Ich habe den Vater des verunglückten Fahrers gesehen. Als Vater von 5 Kindern bin ich mit Tränen in den Augen nach Hause gefahren. Ich bin in Gedanken bei der Familie und tottraurig.

Sicherheit, die gibt es aktiv (Fahrerausrüstung und Kart selbst) und passiv in Form von Rückhalteeinrichtungen, Auslaufzonen usw.

Ob eine gute Halskrause z.B. etwas genutzt hätte, dass sei dahin gestellt.
Ist aber auch jetzt nicht so wichtig.

Vielmehr sollte man wertfrei hinterfragen, ob die vorgebenen Sicherheitsstandards reichen und ob diese Forderungen des DMSB bei der Abnahme wirklich umgesetzt werden.

Wir sind nächstes Jahr, wenn wir von diesem Angebot jetzt noch Gebrauch machen, alterbedingt auf Strecken unterwegs, die ich eher kritisch sehe.
Aber eine Entscheidung ist heute definitiv gefallen; weder im westlichen als auch im südlichen Angebot können wir, rein aus dem Aspekt der Sucherheit heraus, guten Gewissens die komplette Serie fahren.


Schröder
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Wicket
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Beitrag von Wicket »

Hallo

Ich kann mir kein Urteil erlauben,weder war ich heute dort, noch bin ich
jemals auf der Strecke gefahren.

Was mir allerdings auffällt ist das eine Auslaufzone an der stelle Komplett fehlt, weiss aber natürlich nicht ab das was an dem Unfall geändert hätte, da ich wie gesagt nicht vor Ort war.

http://www.youtube.com/watch?v=n7XyxplD9n0

Gruss,
Ralf
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BB-K
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Beitrag von BB-K »

Ursache für den Unfall war zweifelsfrei eine verkettung unglücklicher Umstände. Wir haben den Unfall fast direkt im Knick beobachtet und im Flug war uns klar, dass es diesmal nicht so glimpflich ausgehen wird. Woran Thomas letztendlich gestorben ist werden wir früher oder später erfahren. Ob eine geeignete Nackenstütze den Tod verhindert hätte weiß kein Mensch.

@Andres: Der Aufsteiger hat nichts mit der Streckenführung an sich zu tun, das war auf der Strecke, nicht nebendran! Ob Thomas überlebt hätte bei Kiesbett? Weiß kein Mensch....

Mein Beileid allen Angehörigen...
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