Streckensicherheit

Allgemeine Diskussionen.
Benutzeravatar
tigerfin
Beiträge: 294
Registriert: Mi 17. Mai 2006, 22:04
Wohnort: Schwarzwald

Streckensicherheit

Beitrag von tigerfin »

Hallo Zusammen,

ich möchte die Diskussion um die Streckensicherheit an Kartstrecken anregen.
Dabei geht es vor allem um den aktuellen technischen Stand.
Mir fallen da zum einen die neuerdings in der Formel 1 eingeführten großen asphaltierten ( oder mit Teppichboden ausgelegten) Randstreifen auf, welche sicherlich, da man genügend Platz hat die kinetische Energie abzubauen erstmal ideal sind.
Aber auf den gewachsenen Strecken und speziell in den Stadtkursen lässt sich das nicht verwirklichen.
da fiel mir in Singapur auf, daß die Randbegrenzungen oft mit Wassergefüllten Tanks welche angeseilt sind gebildet wurden.
Ich denke das ist ähnlich wie die verbundenen Reifenstapel.

Nun sind Karts sicherlich etwas anders zu betrachten wie Rennwagen.

Nennt doch mal Eure Erfahrungen.

Mfg

Tigerfin
KRV
Beiträge: 1778
Registriert: So 8. Mai 2005, 13:44
Wohnort: Töging

RE: Streckensicherheit

Beitrag von KRV »

Hier kann ich mich ja mal austoben.

Asphalt: Nicht im Kartsport. Überschlagen tut man sich angenehmer in einer Wiese oder im Kiesbett.
Vgl. hier auch Motorradsport.
Reifenstapel:
Werden mit den Jahren hart. Dann fährst wie gegen ne Betonmauer.
Komplett verbundene Reifenstapel, wie ne Mauer.
Reifensegmente mit einer gewissen Menge an Masse, welche vorgezogen sind (also verschiebbar) sind durchaus nicht negativ.
Die Höhe ist eine nicht zu vernachlässigende Größe. Wenn sich das Kart mal umdreht sollte nicht der Kopf hängen bleiben.

In Italien setzten die gerne so Matten ein. Gar nicht mal so schlecht, allerdings führt die Architektur zwangsläufig dazu, dass meistens das Kart noch umgeworfen wird. Zwar dann Low-Speed aber trotzdem.

Kommen wir nun zu meinem Lieblingsthema Zäune.
Da haben die Deutschen ja die absolute Dummheit gepachtet.
Wie kann man den Zaun zwischen den Pfosten spannen.
Wehe einer trifft mal nen Pfosten (Überschlag und dagegen mit dem Kreuz), dann ist der aber richtig platt. Da wär dann ne Betonmauer noch besser. Es gibt doch Fangzaunkonstuktionen.
Das krasse ist: Sogar wenn Bahnen renoviert werden, dann wird da son Standardarschzaun hingesetzt. KANN NICHT SEIN.

Was ist also nun die optimale Sicherung?
Das Ende der Strecke, ist durch einen Fangzaun gegeben. Davor Schaumstoffmatten oder noch effektivere dämpfende Stoffe.
Das ganze muss hoch sein. Gängige Flughöhen bei Überschlägen müssen komplett abgedeckt sein. Wichtig ist auch, dass der Schaumstoff tiefer liegt als die Fahrbahn. Unterfahren muss um jeden Preis verhindert werden.
Die große Frage stellt sich bzgl vorgenzogener verschieblicher Crashbarrieren. Sinnvoll? Wie hoch? Aus was?
Die vorgezogenen Reifen in Hahn am Ende Start-Ziel, welche ja eigentlich lose sind, haben heuer einen ungebremsten Einschlag nach dem Start so enden lassen, das nur das Chassis krumm war. Und es geht hier nicht um Bambini Speed.

Was aber noch anzumerken bleibt: bleiben alle Räder auf dem Boden gehen die meisten Unfälle glimpflich aus. (Über Knochenbrüche braucht man sich nicht beschweren). Überschläge, also Unfälle wo der Fahrer direkt der Einschlagsbelastung ausgesetzt ist sind anderes zu behandeln. In diesem Zusammenhang gibt es in Deutschland nur zwei Bahnen die man akzeptieren kann, der Rest ist definitiv stark verbesserungswürdig.

Größe von Auslaufzonen: Müssen auf Regentage angepasst werden.

Ich hoffe ich hab jetzt mal nen kleine Überblick in die Problematik des ganzen reingebracht. Da gibts allerdings noch viel mehr zu sagen. Aber das fällt mir nicht alles sofort ein.
Zuletzt geändert von KRV am Sa 4. Okt 2008, 10:15, insgesamt 2-mal geändert.
"Realize that a racecar driver is a human being with finite tolarence to criticism." Jörge Segers

"No living thing but a snail has as good a shoe as a motor car" Maurice Olley, 1961
Benutzeravatar
baden-racer
Beiträge: 384
Registriert: So 20. Mai 2007, 17:59
Wohnort: Kappelrodeck
Kontaktdaten:

Streckensicherheit

Beitrag von baden-racer »

also punkto sicherheit sah man ja gestern in liedolsheim bei dem badenpokal bzw dsw lauf. die bahn ist sicher (als manch andere beton kanal strecke der f1) aber die strecken posten. nicht mal fahnen schwenken konten die und haben die karts von der gefahren freien zone in die gefahren zone gebracht oder einfach stehen lassen. und sowas ist bei einem rennen. also ich fand das schon ziemlich brutal. wenn da was passiert wär wären gleich 2 chassis kaputt.
Benutzeravatar
RennRentner
Beiträge: 157
Registriert: Fr 15. Jun 2007, 16:29
Wohnort: Schwebheim

Streckensicherheit

Beitrag von RennRentner »

@baden-racer: Wann warst Du das letzte mal Streckenposten? Hast Du schonmal doppelt Gelb geschwenkt? (ist garnicht so einfach)

Wenn sich mehr Fahrer dazu bereit erklären würden, auch mal nen Tag für die anderen an der Strecke zu stehen und das dann auch noch ernst nehmen würden, dann müsste man nicht über die Qualität der Streckenposten meckern.
Oft sind das doch Leute die noch nie in einem Kart gesessen waren oder irgendwas mit Rädern am Limit bewegt haben. Aber die Veranstalter sind froh, dass sie überhaupt jemand für diesen Scheiss-Job bekommen. Oder wie würdet Ihr den Job bezeichnen, bei dem man den ganzen Tag die Karts nur von hinten sieht und sich dann noch die Beschimpfungen der ausgefallenen Fahrer anhören muß wenn man was von Parc-Ferme und nein-der Mechaniker darf nicht zum Kart und Dein Sitzplatz ist dort solange das Rennen läuft erzählen muß.

Und da sind dann noch die rausgeflogenen Fahrer selbst - stehen im Gefahrenbereich und ziehen sich in aller Ruhe die Handschuhe aus - dann schmeissen sie den Helm durch die Gegend - und zu guter letzt machen sie bestandsaufnahme was denn alles am Kart krumm ist. ...anstatt das Kart am HAS zu packen und schnellstmöglich aus der Gefahrenzone zu schleifen noch bevor der zweite (falls vorhanden) Streckenposten zum bergen unter Lebensgefahr hingerannt ist. Das sind dann auch dieselben Fahrer, die sich dann im nächsten Rennen beschweren, dass sie drei Runden lang nicht überholen durften - weil da so ein Depp im Gefahrenbereich steht und nicht in die Gänge kommt.

Ich machs trotzdem immer wieder, weil ich weiß wie wichtig gute Streckenposten sind und weil ich hoffe, dass da wo ich fahre dann auch gute Leute für meine Sicherheit sorgen. Also - nicht meckern, sondern mit anpacken!

Gruß
Claus
KRV
Beiträge: 1778
Registriert: So 8. Mai 2005, 13:44
Wohnort: Töging

Streckensicherheit

Beitrag von KRV »

Liedolsheim gehört zu den gefährlichen Strecken in Deutschland.
Aber jeder hält seine Bahn für sicher...
"Realize that a racecar driver is a human being with finite tolarence to criticism." Jörge Segers

"No living thing but a snail has as good a shoe as a motor car" Maurice Olley, 1961
Benutzeravatar
baden-racer
Beiträge: 384
Registriert: So 20. Mai 2007, 17:59
Wohnort: Kappelrodeck
Kontaktdaten:

Streckensicherheit

Beitrag von baden-racer »

ich bin gerne strecken posten und einer von denen die schnell reagieren wenn was passiert. ich geb zu doppel gelb kann ich au nicht gut schwenken aber eine gelb geht. und wenn ich so gesehen habe nicht mal die eine gelb wurde richtig geschwenkt und wie die karts geborgen wurden krausts mir.
hutlessracer
Beiträge: 26
Registriert: Do 10. Apr 2008, 19:07
Wohnort: Tuttlingen
Kontaktdaten:

Streckensicherheit

Beitrag von hutlessracer »

Ich bin selber Streckenposten in Teningen!
Aber sowas wie gestern in Liedolsheim habe ich noch nie gesehen
Ein Streckenposten hilft beim anschieben
der nächste macht ein Video mit dem Handy wärend dem Rennen
ein andrer schwenk noch ne stunde nach dem Unfall
und ein weiterer schwenkt garnicht!
sowas kann bei einem Rennen nicht sein oder?!
Benutzeravatar
baden-racer
Beiträge: 384
Registriert: So 20. Mai 2007, 17:59
Wohnort: Kappelrodeck
Kontaktdaten:

Streckensicherheit

Beitrag von baden-racer »

genau das sag ich ja. das war echt abartig was da abging und dann teilweise nur 1 man pro posten. weil ja 8 zuwenig kamen haben sie gleich den rainer lampp gefragt vom hockenheimer club der blickt es wenigstens und ist gesprungen da war ich froh das wenigstens einer was konnte.
hutlessracer
Beiträge: 26
Registriert: Do 10. Apr 2008, 19:07
Wohnort: Tuttlingen
Kontaktdaten:

Streckensicherheit

Beitrag von hutlessracer »

Das wir alleine waren hatten wir dieses Jahr auch
aber die Karts wurden aus dem Gefahrenbereich
gebracht und keiner wurde angeschoben
Benutzeravatar
RennRentner
Beiträge: 157
Registriert: Fr 15. Jun 2007, 16:29
Wohnort: Schwebheim

Streckensicherheit

Beitrag von RennRentner »

Anschieben? Was hat die Rennleitung dazu gesagt? Warum hat die Rennleitung nicht abgebrochen, wenn dort so eklatante Sicherheitsmängel waren?

Wie sieht das dann eigentlich aus in der Nachbesprechung mit den offiziellen?
Gibt es da konsequenzen? Wäre eigentlich meiner Einschätzung Sache der Verbände/Serienorganisatoren solche Lokationen im nächsten Jahr aus dem Kalender zu nehmen.
Antworten

Zurück zu „Allgemein“