VHSH 30er Vergaser Grundsatzfragen

Rund um die Vergaser.
Andres
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VHSH 30er Vergaser Grundsatzfragen

Beitrag von Andres »

Hallo,

Meine Fragen beziehen sich auf den VHSH 30er Dellorto Vergaser, den ich mit einem TM K9c benutze.

Folgendes Diagramm, besagt ja, das im Vollgasbereich nur die Hauptdüse zuständig ist.
Frage: Gilt das für Vollgas bei 8500, sowie für Vollgas bei 14000 Umdrehungen?
Was ich dabei nicht verstehe ist folgendes: Die Durchflußgeschwindigkeit der Luft ändert sich mit steigernder Drehzahl Linear, wärend der Venturi-Effekt mit dem ja der Sprit durch die Hauptdüse hochgesogen wird sich ja bekanntlich zum Quadrat der [Durchfluß]Geschwindigkeit erhöht. Wenn der Vergaser also bei 8000/min ein optimales Gemisch bietet, dann kann er bei 14000 ja nur etwas zu Fett sein, und umgekehrt.
Deswegen auch bei den 100er die "Low", und "High" Düsen, die wegen des noch größeren Drehzahlbandes notwendig sind.
Oder gibt es eine Kompensation im besagten Vergaser für diesen Effekt? Ich könnte mir Vorstellen das bei steigernder Kraftstoffdurchlußmenge eine dämpfende Komponente eingreifen könnte. Ist vielleicht der Düsenstock dafür zuständig? Ich tappe da ein wenig im dunkeln.
Ich habe noch mehr Fragen, aber ich warte mal ab was sich so für Antworten ergeben.

Andres
Myself
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Beitrag von Myself »

Ja, bitte mal ausführlich erklären, würde mich auch sehr intertessieren, da ich kürzlich erst auf Schalter umgestiegen bin und denselben Vergaser fahre.

Gruß
Andres
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Beitrag von Andres »

...entweder es weiß keiner so genau was sich im Vergaser abspielt, oder es will keiner so genau erklären. Die Konkurrenz könnte ja mitlesen.
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guruoli
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Beitrag von guruoli »

hei andres,

ich steh da sozusagen genauso auf dem schlauch wie du,
aber ich denke die frage ist ganz sicher für den profi nicht ganz einfach zu beantworten.. mal sehen ob wir hier einen haben...

das für vollgas nur die hd für das gemisch zuständig ist stimmt nur so im groben.
die düsennadel und der düsenstock ist natürlich auch bei vollgas für das gemisch mitverantwortlich.
die düsennadel "steckt" ja auch bei vollgas noch ein stück im düsenstock drin....
...und über die form der düsennadel steuerst du unter anderem eben auch obenrum ob das gemisch nun magerer oder fetter ist.
so kann das gemisch dann bei 8500umdr. genauso stimmen wie bei 14000umdr.

vieleicht findet sich ja ein fachmann der das vieleicht sogar bestätigen kann ??

gruss, oli
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Ehemalier
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Beitrag von Ehemalier »

Fachmann bin ich da nicht, diese Frage hatte ich hier auch schon gestellt. Ich glaube, daß die Hauptdüse für das optimale Gemisch bei voller Drehzahl gewählt wird und das Diagramm sich auf die Schieberstellung bezieht. Alles andere wär ja sinnlos, wie soll der Motor denn seine max Drehzahl erreichen, wenn das Gemisch nicht mehr stimmt? Ist der Vergaser einmal offen, ändert sich bis auf die Durchflußmenge ja nichts mehr. Gebe ich aus niedriger Drehzahl Vollgas, machen einige Motoren erstmal gar nichts, dagegen gibts die Beschleunigerpumpe. Oder den gefühlvollen Gasfuß, sprich man paßt die Schieberstellung der Drehzahl an. Also nicht bei 5000 voll aufs Gas. Son Vergaser ist ja immer ein Kompromiß. Besser sind sicher die Gleichdruckvergaser, die den Schieber über eine Ladedruckabhängige Membran steuern, wie bei Motorrädern üblich.
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Andres
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Beitrag von Andres »

...natürlich hast Du recht, dass die Nadel auch bei Vollgas Einfluß hat, da sie auch die Größe der Öffnung im Düsenstock bestimmt.
Der Rest den Du schreibst, ist das was ich oft am Rande der Kartbahn höre, aber für mich eben keinen Sinn ergibt. Das nämlich die Düsennadel irgendwie für "untenrum" und "obenrum" verantwortlich sein soll, womit dann die Drehzahl gemeint wird. Wenn ich aber rausbeschleunige, dann stehe ich voll auf dem Gas, und von den 8500 bis 14000 ändert die Nadel nichts am Gemisch da sie starr steht. Und ich denke, das Problem das uns mehr beschäftigt ist tatsächlich nicht wie der Motor mit halb oder viertel Gas läuft, da diese Phasen relativ kurz sind. Was mehr interessiert ist wie er Vollgas läuft, aber eben in allen nutzbaren Drehzahlbereichen.
Mich würde interessieren:
Kann ich z.B. das Gemisch über das Drehzahlband korrigieren, also dass ich sage, ich will´s bei 8500 etwas magerer, und bei 14000 wieder etwas Fetter, oder umgekehrt? Alles mit Vollgasstellung.

Andres

ps.: über das was Mistered schreibt muß ich noch ein bischen nachdenken und recherchieren
Zuletzt geändert von Andres am Fr 11. Jul 2008, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Ehemalier
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Beitrag von Ehemalier »

Da die Nadel bei vollgas nur ein kleines Stück im Düsenstock steckt, ist die Nadelstellung wohl nicht so relevant. Der Fächenunterschied von 0.8 zu 0.81 mm ist ja nicht so groß wie von 1,5 zu 1,51mm. evtl könnte zwischen gr Düse mit dicker Nadel und kleiner Düse mit dünner Nadel ein Unterschied sein. Keine Ahnung. Mein Tip ist immer noch der Gasfuß.
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Günni
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VHSH 30er Vergaser Grundsatzfragen

Beitrag von Günni »

Mal den Link zu dem Diagramm.

http://www.michu.ch/topic536/story1054.html
http://www.youtube.com/watch?v=yUKacS-NcPQ

Zuerst schließen wir die Augen, dann sehen wir weiter.
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Michael Haag
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Vergaser oder Versager ?

Beitrag von Michael Haag »

Bin Zwar auch nicht der Absolute Experte für Vergaser kann aber am Beispiel eines Bing Vergasers (Typ 54) vieleicht etwas Erläutern.

Auf dem Diagramm ist der Einfluß einiger Vergaserbauteile im Verhältnis
zur Gasschieberstellung Dargestellt.Dies ist jedoch nur Allgemeingültig wenn die Bauteile zusammen Hamonieren.

Links geht es mit Standgas und Schraube los.
Da es Technisch nicht Machbar ist mit Einem Vergaser immer das Optimale Gemisch zu Bilden haben die meisten Vergaser ein Leerlaufsystem
damit der Motor bei Geschlossenem Gaschieber mit Sprit Versorgt wird
(in Diesem Bereich sind die anderen Komponenten Eigentlich Ohne Einfluß)
Grob wird dieses mit der Leerlaufdüse Eingestellt und Fein mit der Luftschraube (normalerweise Reinschrauben Fetter Rausschrauben Magerer)

Der Cutaway ist Soweit Ich Weiß die Angeschrägte Fläche am Rundschieber
und kann Nachträglich kaum Verädert werden.

Wird nun der Gasschieber nach Oben Gezogen erfolgt die Spritzufuhr nun Über das Hauptsystem.(Das Leerlaufsystem Verliert nun Immer mehr an Einfluß)
Das Bezin Fließt nun Zuerst durch die Hauptdüse danach durch die Nadeldüse (Gegenstück zur Nadel bei Bing ein Extra Einzelteil ) An der Nadel Vorbei um Anschliesend Zerstäubt zu werden.
Bei Diesem Vorgang (ca 1/4 bis 3/4 Gas) wird der Benzinfluß durch die
Kleinste Öffnung Begrenzt.Im Normalfall ist das der Ringspalt Zwischen Düsennadel und Nadeldüse.Hier kommt auch die Form und Stellung der Nadel am meisten zum Tragen.
Zugleich ist dies in Normalfall der Bereich beim Gasgeben am Kurvenausgang.

Als möglichkeiten der Einstellung Ist die Nadelposition (Nadel Nach Unten
= Ringspalt kleiner = Magerer oder Nadel nach Oben = Ringspalt größer = Fetter) bei Bing hat man auch die Möglichkeit Die Nadeldüse zu Verändern (düse größer = Fetter usw. Möglicherweise Übernimmt diese Funktion bei Del Ortho der Düsenstock)
Ebenso kann Natürlich ein anderer Nadeltyp Verwendet werden.

Ist der Gasschieber ganz Offen sollte der Ringspalt nun Größer als die Hauptdüse sein somit wird bei Vollgas die Benzinmenge Fast Außschließlich
durch die Hauptdüse Bestimmt.


Hoffe diese Theorie hilft Euch weiter.

Gruß Michael
Andres
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Beitrag von Andres »

aaalso, ich habe jetzt folgendes herausgefunden
Das Problem welches ich im ersten Beitrag schildere wird durch die "Vorluft" im Vergaser gelöst.
Siehe hier
"Die Vorluft vermischt sich im Emulsionsrohr mit dem Benzin von der Hauptdüse. Bei dieser Vermischung verschäumt das Benzin mit der Luft und wird so im Hauptluftstrom feiner zerstäubt als wenn nur Benzin käme. Dieser Vergaser liefert bei verschieden grossen Luftmengenströmen ein konstantes Gemisch, ist also brauchbar."
Der Überfettung bei steigernder Durchflußmenge=Drehzahl wird über die Vorluft entgegengewirkt.
Aber meine Frage kann ich trotzdem nicht beantworten.
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